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Nintendo
Hintergrund

40 Jahre «Super Mario Bros.»: So war unser erstes Mal mit dem Klempner

Vor 40 Jahren startete «Super Mario Bros.» eine Revolution, die bis heute nachwirkt. Wir erzählen von unserem ersten virtuellen Erlebnis mit Nintendos Maskottchen.

Eine Kurzfassung der Geschichte der wichtigsten Videospiel-Figur kann nur schiefgehen. Ich will es trotzdem versuchen. Als Shigeru Miyamoto in den frühen 80ern seinen schnauzbärtigen Protagonisten auf die Welt losliess, steckte die Gaming-Branche tiefer in der Bredouille als Peach in Bowsers Schloss.

Dies, weil das noch junge Medium 1983 seine erste Krise erlebte – später wird man vom grossen Videospiel-Crash sprechen. Ausgelöst wurde der Absturz durch eine Übersättigung des Markts, zu vielen und zu schrottigen Games sowie die Konkurrenz im Heimcomputer-Bereich. Der Crash von 1983 hatte in Nordamerika praktisch alles plattgemacht, was sich Konsole nannte. Und dann kam Nintendo mit dem NES und diesem Spiel, das alles ändern sollte.

Dieses Stück Plastik und Elektronik veränderte die Gaming-Welt
Dieses Stück Plastik und Elektronik veränderte die Gaming-Welt
Quelle: Shutterstock

«Super Mario Bros.» erschien am 13. September 1985 für den Famicom (Abkürzung für «Family Computer», der japanischen Bezeichnung des NES). Amerika wurde drei Monate später bedient, Europa musste sich bis zum darauffolgenden Sommer gedulden. Das Spiel war ein Launch-Titel für das NES und massgeblich für dessen Erfolg verantwortlich, der wiederum die Videospiel-Industrie quasi im Alleingang aus der Krise holte – mit ein bisschen Unterstützung von Sega.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 40 Millionen verkaufte Kopien machten «Super Mario Bros.» lange Zeit zum meistverkauften Videospiel aller Zeiten. Aber der wahre Impact lässt sich nicht in Zahlen messen. Die Franchise wurde zur Blaupause für eine ganze Industrie. Deren DNA findet sich bis heute in Produktionen aus der ganzen Welt. Ohne den Klempner sähe unser liebstes Hobby heute wohl ganz anders aus.

Grazie mille, Mario.

40 Jahre später ist der Klempner immer noch da. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen erinnere ich mich an mein erstes Mal mit Mario.

Rainer: «Super Mario Land 2: 6 Golden Coins» (1993, Game Boy)

Mein erstes Mal mit Mario erlebte ich tatsächlich mit «Super Mario Bros.». Das ist mittlerweile rund 35 Jahre her. Meine Erinnerungen daran sind dementsprechend dürftig und mein emotionaler Bezug zu dem Spiel hält sich in Grenzen. Ganz anders sieht es bei «Super Mario Land 2: 6 Golden Coins» für den Gameboy aus.

Mein Nachbar Claudio lieh mir damals das Modul aus und ich war sofort süchtig. Mich packte das clevere Level-Design mit den versteckten Exits, die catchy Musik und die kurzen Minigames. Dazu adaptierte Nintendo den Levelauswahl-Screen aus «Super Mario Bros. 3» und «Super Mario World». Dadurch fühlte sich das Hosentaschen-Abenteuer viel grösser an als es eigentlich war.

Jump’n’Run-Perfektion in Schwarz und Weiss.
Jump’n’Run-Perfektion in Schwarz und Weiss.
Quelle: Nintendo

Als Claudio sein Spiel irgendwann zurück wollte, war ich noch nicht bereit, mich von Mario zu trennen. Ich erzählte ihm, dass es mir in der Schule gestohlen wurde. Ich hüpfte weiter munter durch die 32 Level, wenn auch mit einem deutlich schlechteren Gewissen. Dieses siegte irgendwann und ich brachte Claudio reuevoll das Spiel zurück. Meine demütige Entschuldigung hat damals nicht gereicht, um seinen Zorn zu bändigen – er verpfiff mich bei meinen Eltern und ich kassierte etwa 200 Jahre Hausarrest. Worth it.

Phil: «Super Mario Land» (1989, Game Boy)

«Super Mario Land», «Super Mario Bros.» oder das Arcade-Game «Mario Bros.» – gespielt habe ich alle. Welches davon mein erster Kontakt mit dem hüpfenden Schnauzträger war, kann ich aber nicht mehr mit 100-prozentiger Gewissheit sagen. Was ich als Erstes durchgespielt habe, weiss ich aber noch genau: «Super Mario Land» auf dem grauen Klotz mit briefmarkengrossem, kotzgrünem Display. Als Fan exzessiv grosser Monitore und Fernseher frage ich mich, wie ich mich jemals daran erfreuen konnte. Und die Freude war riesig. Angefangen bei dem fantastischen Soundtrack von Hirokazu Tanaka, der noch heute ein absoluter Ohrwurm ist.

Das Highlight waren aber natürlich die abwechslungsreichen Level. Das Erste, mit den Pyramiden, habe ich als Kind zehnmal häufiger gespielt als die späteren. Eine Speicherfunktion gab es nicht und da ich nie einen Game Boy besass, war meine Spielzeit limitiert. Durfte ich mal bei meinem Cousin oder beim Nachbarn zocken, wollte ich gar nicht mehr aufhören. Alleine das befriedigende Geräusch, wenn Mario Blöcke mit dem Kopf zerbricht, unterhielt mich stundenlang.

Marios erstes Gameboy-Abenteuer ist genauso kultig, wie es kurz ist.
Marios erstes Gameboy-Abenteuer ist genauso kultig, wie es kurz ist.
Quelle: Nintendo

Dass es nur vier verschiedene Welten gibt, klingt aus heutiger Sicht nach wenig. Als Primarschüler hat mich jede Neue aus den Socken gehauen. Besonders die Zweite, in der Mario ein U-Boot steuert, gehört heute noch zu meinen absoluten Lieblingen.

Und obwohl ich darauf angewiesen war, dass andere ihren Gameboy meinen klebrigen Händen anvertrauten, habe ich es tatsächlich eines Tages geschafft, den Endboss zu besiegen. Das ist weder Wario noch Bowser, sondern irgendein Alien in einem Raumschiff. Aber die beiden Oberschurken kannte ich damals sowieso nicht. Meine Freude war mindestens so gross, wie mir die Reise dahin vorgekommen ist. Dass du für das Spiel maximal eine Stunde zum Durchspielen brauchst, ist mir heute noch unbegreiflich.

Debora: «Super Mario 64» (1996, N64)

Mitte der Neunziger war der Super Nintendo mein bester Freund. Sicher kannte ich auch die «Super Mario»-Spiele. Aber im Vergleich zu «The Legend of Zelda: A Link to the Past» fand ich sie langweilig und frustrierend. Ich erinnere mich daher kaum daran. Mein Interesse an Mario steigerte sich schlagartig gegen Ende 1996, als Details zum neuen Nintendo 64 bekannt wurden. Ein Beben in der mir bekannten Gaming-Welt kündigte sich an.

Monatelang hatte ich zuvor regelmäßig Spielemagazine wie NTower verschlungen und jedes Detail der neuen Konsole bestaunt. Als Vorzeige- und Launchtitel trat «Super Mario 64» an, der natürlich auch in den Magazinen zur Genüge breitgetreten wurde. Eine frei drehbare Kamera! Dreidimensionale Welten mit nahezu fotorealistischer Grafik! Der abgespacte Controller mit drehbaren Sticks!

1996 wird Mario dreidimensional.
1996 wird Mario dreidimensional.
Quelle: Nintendo

Für eine eigene Konsole fehlten mir noch fast zwei Jahre Taschengeld. Aber im Supermarkt gab es damals eine oder zwei Spielstationen mit den aktuellen Konsolen. Und so hatte ich auf einmal Interesse am Einkaufen. Während Mutter den Einkaufswagen füllte, seilte ich mich zur Spielecke ab, und hoffte, dass der Einkauf lange dauert.

An den Fernsehern sammelte sich immer eine Traube sehnsüchtig dreinschauender Jugendlicher – und ich mittendrin. Meistens schaute ich nur zu, wie andere auf der Suche nach goldenen Sternen Münzen einsammelten, Unterwasser-Abenteuer erlebten, zwischen Lavaströmen herum hüpften, vor großen Kugeln davon liefen, Rutschen herunter schlitterten, und und und.

Die neuen, dreidimensionalen Welten von «Super Mario 64» waren für mich eine Offenbarung, ein Blick in die Zukunft und später auch endlich für mich eine willkommene Flucht aus dem Alltag. Noch heute kann ich jederzeit ohne Probleme Sounds und die Musik des Spiels aus meiner Erinnerung abrufen. Und natürlich bewahre ich die Original-Cartridge bis an mein Lebensende auf und nehme diese vielleicht sogar mit ins Grab.

Mein Schatz.
Mein Schatz.
Quelle: Debora Pape

Kevin: «Super Mario Bros.» (1985, NES)

Wie bei Rainer war mein erstes Mal mit Mario auch in «Super Mario Bros.» für das NES. Im Gegensatz zu ihm mag ich mich aber noch sehr genau daran erinnern, denn das Spiel ist der Grund, weshalb ich auch heute noch zocke: Es hat meine Liebe für Videospiele geweckt.

Es muss irgendwann in den späten Achtzigern gewesen sein, als ich bei meinem fünf Jahre älteren Cousin zu Besuch war. Da stand in seinem Zimmer diese graue, eckige Kiste mit der roten Aufschrift «Nintendo Entertainment System». Er erklärte mir, was das ist und warf die Konsole an. Sekunden später erstrahlte auf seinem mickrigen Röhrenfernseher, den er vor seinem Bett platziert hatte, «Super Mario Bros.»: Vom ersten Hüpfer Marios an war ich hooked. Das Gameplay, die Musik, die witzigen Gegner – ich liebte einfach alles.

Liebe auf den ersten Blick.
Liebe auf den ersten Blick.
Quelle: Nintendo

Von da an war ich immer wieder bei ihm und wir zockten zusammen. Ich wollte aber auch unbedingt eine NES mit Mario. Die gab’s dann irgendwann auch. Ich habe das Spiel wochenlang gesuchtet. Vor lauter Aufregung konnte ich jeweils am Abend stundenlang nicht einschlafen. Ich dachte darüber nach, wie ich meine Sprünge timen muss, um endlich das Ende von Level 8-4 zu erreichen. Das schlug sich selbstverständlich auf meine schulische Leistung nieder. Deshalb wurde mir schon in den frühen Neunzigern eine Bildschirmzeit auferlegt. Immerhin finde ich noch heute die Warp Zone in Level 1-2 blind.

Michelle: «Super Mario World» (1990, SNES)

Auf den Geschmack von Super Mario hat mich mein lieber Vater gebracht und ich bin ihm heute noch dankbar dafür. Er stellte meiner Schwester und mir unsere erste Konsole hin, den Super Nintendo. Mit dabei war auch das perfekte Spiel: «Super Mario World». Ich war damals etwa fünf oder sechs Jahre alt und verstand sehr schnell, wie der Hase läuft. Oder sollte ich sagen, wie Yoshi läuft?

Dass ich nämlich zum Starten des Spiels lediglich die Kassette in die Konsole stecken musste, war extrem kinderfreundlich und die Controller waren herrlich bunt. Ich muss nur schon beim Gedanken daran direkt an den Startbildschirm des Spiels und die ikonische Musik denken:

Meine Schwester und ich zockten von da an unglaublich gerne zusammen. Sie spielte am liebsten Mario und ich Luigi – wie es sich für Geschwister gehört. Starb sie bei «Super Mario World» mit ihrem roten Klempner, kam ich mit dem grünen an die Reihe. So kämpften wir uns durch die Level auf der Landkarte. Wir verliebten uns auch schnell in den knuffigen Yoshi und zertrampelten mit ihm euphorisch die pixeligen Gegner.

Ein audiovisuelles Fest.
Ein audiovisuelles Fest.
Quelle: Nintendo

Auf der Karte von Super Mario World wurden die Level aber natürlich immer schwieriger, und vor den Boss-Leveln mit Geistern und dem rachsüchtigen Bowser hatte ich immer schiss. Deshalb zogen wir ab und zu unsere Eltern vor den Röhrenbildschirm, um uns zu unterstützen, wenn wir nicht weiter kamen.

Die Welt von «Super Mario» war bunt, spannend und der perfekte Einstieg in die Welt des Gamings. Geprägt von diesem Einstieg liebe ich bis heute bunte Jump'n'Run-Spiele und knuffige Charaktere. Danke Papa, danke Nintendo!

Domagoj: «Mario Kart 64» (1996, N64)

Mein allererstes Mal mit Super Mario war «Super Mario Land 2: Six Golden Coins» – ein Game, das jahrelang mein ständiger Begleiter war. Diesen Gameboy-Klassiker hat sich aber schon Rainer für den Artikel weggeschnappt. Meine zweite grosse Liebe, «Super Mario 64», hat Debora für sich beansprucht. Ärgerlich. Aber es gibt noch einen weiteren Titel, den ich in meine heilige Dreifaltigkeit der Mario-Games zähle: «Mario Kart 64».

Ich weiss – es ist kein Jump'n'Run und kein Teil der «Super Mario Bros.»-Spielreihe. Trotzdem hat es einen Shoutout auf dieser Liste verdient.

Mario ist seit den Neunzigern auch in immer mehr unterschiedlichen Genres unterwegs
Mario ist seit den Neunzigern auch in immer mehr unterschiedlichen Genres unterwegs
Quelle: Nintendo

Als Kind hatte ich keinen Nintendo 64 zu Hause – ich war Team Playstation. Bei meiner Tagesmutter hatte ich aber Zugang zu Nintendos 64-Bit-Konsole. Dort habe ich, neben «Super Mario 64», auch ganz viel Zeit mit «Mario Kart 64» verbracht.

«Mario Kart 64» war pures Crack für mein kleines Kinderhirn. Ich konnte nicht fassen, dass der italienische Klempner nicht nur rennen und springen, sondern auch Kartfahren kann. Die gleiche Spielfigur in zwei unterschiedlichen Games mit unterschiedlichen Spielmechaniken zu sehen, war faszinierend.

Zudem haben mich die bunten Rennstrecken, chaotischen Items und süssen Nintendo-Charaktere stundenlang an den merkwürdigen Dreizack-Controller gefesselt. Alleine habe ich versucht, mit möglichst vielen Fahrern alle Grand Prix in allen Geschwindigkeiten zu holen. Und im Multiplayer-Modus haben wir uns im Rennen um den ersten Platz ordentlich gefetzt und angeschrien. Mein Highlight war aber der Battle-Modus, den ich sowohl alleine als auch gegen andere gesuchtet habe.

Zu Hause war ich dann immer traurig, dass ich auf meiner Playstation keine Mario-Games zocken konnte. «Super Mario 64» und «Mario Kart 64» sind die Gründe, wieso ich in der nächsten Konsolengeneration von der Playstation zurück zu Nintendo gewechselt habe. Eine Entscheidung, die meine Gaming-Karriere nachhaltig verändert hat.


Was Nintendo zum 40. Geburtstag des Games geplant hat, liest du in diesem Beitrag nach:

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Wie schaut’s bei dir aus? Welches «Mario»-Game war dein Einstieg? Oder kannst du dem hüpfenden Klempner etwa gar nichts abgewinnen? Keine Angst, die Kommentarspalte ist ein Safe Space – erzähl es uns.

Titelbild: Nintendo

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In den frühen 90er-Jahren vererbte mir mein älterer Bruder sein NES mit «The Legend of Zelda» und startete damit eine Obsession, die bis heute anhält.


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