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Kritik

«Anger Foot» im Test: Verteile Arschtritte zu Hardcore Techno

Deine wichtigste Waffe in «Anger Foot» ist dein mächtiger Fuss. Damit kickst du im Vollsprint Kriminelle durch die Gegend. Zusammen mit dem wummernden Techno-Soundtrack ergibt das ein fantastisches und schweisstreibendes Actionspektakel.

In Shit City ist das Verbrechen Gesetz. Alle Bewohner gehören entweder zu einer Gang oder zur Polizei und auch die hat Dreck am Stecken. Nur einer widersetzt sich dem kriminellen Abschaum: Anger Foot. Zur Strafe werden dem Sneaker Head seine vier heiss geliebten Paar Schuhe geklaut. Das kann der maskierte Antiheld nicht auf sich sitzen lassen. Zeit, Arschtritte zu verteilen.

Das PC-Spiel stammt von Free Lives. Das südafrikanische Studio hat mit dem Öko-Aufbauspiel «Terra Nil», dem Partyspiel «Genital Jousting» oder dem 80er-Jahre-Pixelfeuerwerk «Broforce» schon äusserst unterschiedliche Hits kreiert. Zu Letzterem hat «Anger Foot» hat am meisten Parallelen. Da verwundert es nicht, dass im Spiel auch ein Easter Egg dazu zu finden ist.

Ich kann auch Türen aufkicken und sie idealerweise gleich einem Gegner auf die Nase knallen. Explosive Fässer gibt es ebenfalls, genauso wie verschiedene Waffen. Die reichen von einer gewöhnlichen Pistole über eine Minigun bis zum WC-Pömpel. Mit letzterem kann ich Gegner wie mit einem Enterhaken zu mir heranzuziehen. Nachladen gibt es nicht. Stattdessen schleudere ich die Waffe idealerweise jemandem aufs Maul und sammle eine neue auf.

Die vielfältige Fussbekleidung sorgt nicht nur für Abwechslung. Ohne das richtige Schuhwerk habe ich meist keine Chance, die Bestzeiten in den Levels zu knacken. Oft reicht es selbst damit nicht. Die Level erfordern Taktik. Erst beim wiederholten Spielen finde ich die richtige Vorgehensweise, wann ich am besten welchen Gegner angreife, welche Türe ich eintrete und wo ein Fass besser nicht rumgekickt wird.

So erhalte ich über kurze Textboxen Einblicke in ihre Träume oder was sonst mit ihnen abgeht. So wünscht sich ein Mitglied der Pollution Gang eine Welt, die nur aus Abfall besteht. Der Hausmeister der Business Gang wiederum freut sich, den am wenigsten schmutzigen Job der Firma zu haben. Natürlich erteile ich auch hier anschliessend jedem und jeder mit meinen treuen Treterchen gratis Flugstunden – ohne dass auch nur jemand vorher blinzeln könnte. Shit City eben.

Am Ende jedes Kapitels machen die Gangsterbosse Bekanntschaft mit meinen Schuhen. Hier sprinte ich für einmal nicht geradeaus, sondern muss in einer typischen, geschlossenen Boss-Arena mein Können unter Beweis stellen. Besonders originell sind diese Kämpfe nicht, aber sie sind eine willkommene Abwechslung. Und ein neues Paar Schuhe bringen sie auch mit sich.

«Anger Foot» ist verfügbar für PC und wurde mir von Devolver zur Verfügung gestellt.

Fazit

«Kicks Ass» im wahrsten Sinne des Wortes

«Anger Foot» ist eine clevere Weiterentwicklung eines bestehenden Spielprinzips. Anders als im zweidimensionalen «Hotline Miami» habe ich hier dank Egoperspektive mehr Freiheiten, wie ich mich durch die Levels kämpfe. Die verkommen fast immer zu frenetischen Speedruns, an deren Ende mein Herz bis zum Hals schlägt.

Das simple Spielprinzip erfordert wenige Tastengriffe und ist schnell verstanden. Die freischaltbaren Power-Ups in Form von Schuhen sind vielseitig und gleichzeitig genauso schräg wie die Welt, in der «Anger Foot» spielt. Sie ist voll mit anarchistischen Gangs, die nur Gewalt kennen und doch auch sensible Seiten haben. Was mich natürlich nicht daran hindert, sie zu hunderten durch die Gegend zu kicken. Das kann sich mit der Zeit etwas repetitiv anfühlen, aber meist nur, wenn ich es zu lange am Stück spiele oder zu oft über die gleiche Mission stolpere. Aber dann lockern die vielen kleinen Gags an allen Ecken das Spielgefühl auf.

Und sonst reicht ein kurzer Klick und schon hämmert der Techno-Soundtrack weiter und ich bin wieder voll im Flow. Mit rund acht Stunden hat das Fuss-Action-Game zudem die passende Länge. «Anger Foot» ist kein weltbewegendes Spiel. Es bietet keine komplexe Story. Das Gameplay ist äusserst gradlinig, aber mit dem passenden Schuh kickt es richtig rein.

Pro

  • Rasantes, packendes Gameplay
  • Kreative Welt
  • Viele Waffen, Schuhe und Gegner
  • Perfekter Soundtrack

Contra

  • Kann etwas repetitiv werden
  • Performance nicht immer stabil

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


Kritik

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