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Hintergrund

Baccarat Rouge 540: Vom opulenten Sammlerstück zum Liebling der Massen

Natalie Hemengül
27.1.2024
Bilder: Christian Walker

«Baccarat Rouge 540» ist ein Phänomen. Einst war das Parfüm ein Sammlerstück, das in limitierter Auflage und zu einem stolzen Preis gehandelt wurde. Das Porträt eines Nischenduftes, der die breite Masse erobert hat.

Baccarat Rouge 540 ist heute längst kein Geheimtipp mehr. In den Sozialen Medien regen sich viele Kenner und Kennerinnen sogar darüber auf, dass du ihn heutzutage an jeder Ecke riechst – unter anderem, weil er gerne von anderen Herstellern kopiert wird. Denn das Original hat einen stolzen Preis, der – kaum zu glauben – einst sogar noch um ein Vielfaches höher war.

Zum Geburtstag nachträglich alles Gute, Baccarat

In der limitierten Jubiläums-Auflage steckt viel Handarbeit. Quelle: Baccarat

Die 540

Noch mehr Aufmerksamkeit erhielt Kurkdjians Kreation durch TikTok. Dort verzeichnet der Hashtag #baccaratrouge540 zum Zeitpunkt meiner Recherche über 540 Millionen Aufrufe. Eine passende Zahl, wenn man an den Namen des Parfüms denkt. Doch wofür steht die 540 im Namen überhaupt?

Baccarat ist rotes Kristall. Und Kristalle herzustellen ist echte Alchemie. Diese Alchemie zwischen Mineral, Feuer und Handwerkskunst war es, die ich in dieses Parfüm übersetzen wollte.
Francis Kurkdjian

So riecht eine Kristallmanufaktur

Man möchte meinen, dass aus diesen Gedanken eine komplexe Rezeptur hervorgeht. Doch im Fall von Baccarat Rouge 540 fällt diese – im Vergleich zu anderen Düften – überraschend kurz aus. Die entscheidenden Duftnoten sind:

Hedione, ein synthetisches Duftmolekül, das eine Mischung aus blumigem Jasmin und zitrisch-leichter Frische wiedergibt.

Ambroxan wird aus Muskatellersalbei gewonnen. Der warme, holzige Duftstoff hat in der Parfümherstellung die sogenannte graue Ambra abgelöst, von der Kurkdjian inspiriert war: Ein seltenes und deshalb teures tierisches Rohmaterial, das aus den Exkrementen des Pottwals gewonnen wird.

Virginische Zeder, auch rote Zeder genannt, stammt entgegen dem Namen nicht von einem Zederngewächs. Die Pflanze gehört zur Gattung der Wacholder, riecht aber Zedern-ähnlich, weshalb der Duftstoff in der Parfümwelt der Zeder-Note zugeordnet wird. Beschrieben wird der Duft als trocken, würzig und holzig.

Safran gehört zu den teuersten Gewürzen der Welt und wird deshalb gerne auch als «rotes Gold» (sehr passend für diesen Duft) bezeichnet. Gemäss MFK wird in der Herstellung von Parfümen jedoch kein natürlicher Safran verwendet, sondern ein Derivat. Dieses sorgt im Parfüm für einen kraftvollen, bitteren, leicht metallischen und ledrigen Einschlag.

Das Ergebnis ist ein gemässigter, süsser, heller Duft, der laut Kurkdjian «sehr universell ist» und sich weder als Männer- noch als Damenduft positioniert. Er soll übrigens auch in der Lobby des Baccarat Hotels in New York City als Raumduft zum Einsatz kommen.

Ist das nicht ...? Duftzwillinge auf dem Vormarsch

Dieser Beitrag ist im Rahmen unserer Sonderwoche zum Thema «Rot» entstanden. Sieben Tage, sieben Beiträge. Mehr Infos dazu und alle bisher erschienenen Artikel liest du hier nach:

Titelfoto: Christian Walker

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Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich. 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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