
Bullshit-Alarm beim Solar-Kopfhörer (aber trotzdem schöne Idee!)

Eigentlich hacke ich nicht gerne auf Dingen herum. Aber dann kommt dieser Solar-Kopfhörer, bei dem die Marketing-Abteilung von JBL einen Blödsinn nach dem anderen verzapft.
Was du wissen musst: JBL gehört seit 1969 zu Harman. Und Harman gehört seit 2016 zu Samsung. Heisst, JBL ist nicht wirklich auf Crowdfunding angewiesen. JBL nutzt Indiegogo als Marketing-Instrument und setzt auf die Unterstützer als Produktbotschafter.
Irre Rechenspiele von JBL
Die Rechenbeispiele von JBL hinterlassen bei mir ungute Gefühle: die Kapazität des 700-mAh-Akkus soll für 24 Stunden Betrieb reichen. Warum also rechnet man mir vor, dass 1.5 Stunden Sonne für 68 Stunden Laufzeit reichen? Ich kann den Akku ja nicht auf Vorrat überladen.
Bullshit.
Irre Wunder-Solarzelle mit unerhörter Effizienz
Als nächstes überprüfe ich mit simpler Mathematik die Leistungsdaten der verwendeten «Powerfoyle»-Solarzelle von Egexer.
Zur Erinnerung: Die von unserem Zentralgestirn auf die Erde treffende Energie (1000 Watt pro m²) beträgt bei 0.20 m × 0.03 m rein rechnerisch 6 W an einem Sonnentag.
Somit ist es nicht möglich, dass der Akku in eineinhalb Stunden fast drei Mal geladen wird. Ausser, Exeger hat eine Solarzelle entwickelt, die einen erstaunlichen Effizienzgrad von 76.5% hat. Ich gratuliere schon jetzt recht herzlich zum Nobelpreis.
Schon wieder Bullshit.
JBL so:
Ich:
Trotzdem ein interessantes Produkt
Auch wenn die beworbenen Leistungsdaten reine Fantasiewerte sind: Es ist ein interessantes Konzept. Selbst wenn das Panel nur dafür sorgt, dass der Musikgenuss etwas verlängert werden kann, ist das ja eine gute Idee.
Die sonstigen Daten des JBL Reflect Eternal:
Ich behaupte mal, dass der Reflect Eternal bei uns im Shop landen wird, wenn das Ding anständig funktioniert. Wenn du zu den ersten mit dem JBL Reflect Eternal gehören willst, kannst du das Projekt bis am 14. Januar 2020 auf Indiegogo unterstützen. Das Produkt soll dann im Oktober 2020 ausgeliefert werden. Ich persönlich würde angesichts der fantasievollen Vermarktung die Hände davon lassen, bis solide Reviews draussen sind.


Ich bändige das Editorial Team. Hauptberuflicher Schreiberling, nebenberuflicher Papa. Mich interessieren Technik, Computer und HiFi. Ich fahre bei jedem Wetter Velo und bin meistens gut gelaunt.
Vom neuen iPhone bis zur Auferstehung der Mode aus den 80er-Jahren. Die Redaktion ordnet ein.
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