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Ratgeber

CO₂-Messung: Das können die verschiedenen Geräte – und das nicht

Martin Jungfer
25.10.2023

CO₂-Messgeräte gibt es in jeder Preisklasse. Günstige Exemplare messen nicht unbedingt schlechter. Aber teure sind oft genauer und bieten weitere Vorteile im Kampf gegen schlechte Luft.

Wenn wir eines durch die Pandemie gelernt haben, dann hoffentlich, dass sich insbesondere in Innenräumen Viren und Bakterien ansammeln und die Ansteckungsgefahr erhöht ist, besonders bei schlechter Luft. Das bedeutet, vereinfacht gesagt: Luft mit hohem Anteil an Kohlenstoffdioxid, also Luft, die schon durch viele Lungen geatmet worden ist.

Nur, woher weisst du, wie gut die Luft in einem Raum ist? Klar, oft kannst du schlechte Luft riechen. Geh nur mal in einen Besprechungsraum, in dem vorher schon stundenlang die Köpfe geraucht haben. Bist du aber selbst in so einem Meeting merkst du oft nichts davon, wie die Luft immer schlechter wird. Hier kommen die CO₂-Sensoren ins Spiel. Ich habe in den vergangenen Monaten einige getestet.

Sensirion: Klein, aber fein

Technisch steckt im Sensirion-Gerät eine relativ einfache Platine mit einer LED und einem Luftqualitätssensor, der Hersteller nennt ihn SCD41. Abhängig von der gemessenen Konzentration von CO₂ in der Raumluft, leuchtet die LED:

  • Grün zwischen 400 und 1000 ppm CO₂,
  • Gelb zwischen 1001 und 1600 ppm und
  • Rot bei über 1600 ppm.

Damit ist es optisch sehr schnell und einfach möglich, den richtigen Zeitpunkt zum Lüften zu erkennen, nämlich bei Gelb oder Rot.

Zusätzlich gibt es auf der Platine noch ein Bluetooth-Low-Energy-Modul (BLE). Damit werden alle paar Sekunden Messdaten vom Gerät zur Sensirion-App «My Ambience» auf dem Smartphone übertragen. In der App (Android und iOS) kannst du dann die Entwicklung der CO₂-Konzentration als Liniendiagramm anzeigen.

Fazit: Ein Sensor mit vielen Möglichkeiten

Aranet 4 Home: Der unabhängige Langläufer

Mit einem Preis von über 150 Franken oder Euro ist der Aranet 4 ein eher teurer Sensor, kann dafür aber auch einiges. Vor allem besticht er mit seiner quasi unendlichen Laufzeit. Einmal mit zwei LR6/AA-Batterien bestückt, verrichtet das Ding einer Firma aus Lettland seine Arbeit über Monate.

Auch wenn die App bereits umfangreich ist und viele Daten zur Verfügung stellt – für die professionelle Anwendung bietet Aranet zusätzlich eine Cloud-Lösung. Das ist sinnvoll, wenn verschiedene Räume mit mehreren Sensoren überwacht werden müssen. Zusätzlich zum Aranet 4 ist dann ein Hub nötig, weiterhin eine Anmeldung in der Cloud und für die Nutzung ein Abonnement. Für die private Anwendung wäre das alles eher ein Overkill.

Fazit: Stromlos glücklich

Den Aranet 4 Home nehme ich eigentlich fast immer mit, wenn ich unterwegs bin. Im Zug steht er auf dem Tischchen im Abteil. Im vollbesetzten Flugzeug hat er mir schon die beängstigend hohen Werte angezeigt, kurz vor dem Start. Auch ohne App bekomme ich hier eine Fülle an Informationen, ohne dass ich mir Gedanken zur Stromversorgung machen müsste.

Technoline WL 1030: Günstig und App-frei

Im Stil einer Wetterstation kommt der WL 1030 daher. Das knapp 14 Zentimeter hohe Gerät im schwarzen Plastikgehäuse muss in der Nähe einer Steckdose platziert werden, denn es wird über ein eigenes Netzteil und Kabel mit Rundstecker mit Strom versorgt. Hier hilft dir kein USB- oder USB-C-Kabel.

Ebenfalls für eine andere Zielgruppe spricht, dass es von Technoline keine App gibt. Beim WL 1030 ist das Display der King. Auf ihm wird in Tachometer-Optik der aktuelle CO₂-Gehalt angezeigt. Darunter gibt es zusätzlich eine Anzeige, die die Luftqualität benennt und zum Beispiel bei «mittel» zum Durchlüften rät. Zusätzlich gibt es eine auf Zehntelgrad genaue Temperaturanzeige und die Angabe der prozentualen Luftfeuchtigkeit.

Fazit: Für technisch Anspruchslose

Das WL 1030 ist eine Empfehlung für Menschen, die auch gerne möglichst viele Wetterdaten anschauen möchten, ohne dafür ein Smartphone zur Hand und eine App aufrufen zu müssen. Das Technoline ist eher ein Gerät, das einmal einen festen Platz bekommt – und dann dort für sehr lange Zeit bleibt. Bleiben muss, denn die Mobilität ist wegen des nötigen Netzteils doch arg eingeschränkt.

Genau genug, um ans Lüften erinnert zu werden

Egal für welchen Typ CO₂-Messgerät du dich entscheidest – jedes erinnert dich daran, wann es Zeit wird für frische Luft. Wenn du das Fenster öffnest und frische Luft in den Raum strömt, sinkt die Virenlast. Die niedrigere CO₂-Konzentration hilft dir, wieder klarer zu denken.

Das Öffnen von Fenstern kann insbesondere in Grossraumbüros durchaus für Streit sorgen. Ein Messgerät kann hier in die Rolle des neutralen Wächters schlüpfen. Leuchtet das Lämpchen oder piept das Gerät, wird für ein paar Minuten durchgelüftet. Solange, bis der Wert wieder in den gelben oder roten Bereich gestiegen ist. Ausser im Flugzeug oder im Zug – da wäre es vielleicht besser, nicht zu wissen, wie schlecht die Luft ist.

Titelfoto: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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