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Jan Johannsen
Ratgeber

Diese Datenschutztipps gibt die EU ihren Mitarbeitenden

Jan Johannsen
12.11.2025

Standortdaten im Werbe-Tracking sind ein Sicherheitsrisiko. Das zeigen die aktuellen «Databroker Files»-Recherchen. Die EU gibt lieber Tipps, wie man sich individuell schützen kann, als die Datensammlung zu verbieten.

Bereits seit Sommer 2024 veröffentlichen netzpolitik.org, der Bayrische Rundfunk und internationale Partnermedien die sogenannten «Databroker Files». Die Recherchen zeigen, was sich aus käuflich erwerbaren Werbedaten herauslesen lässt. In der aktuellen Veröffentlichung geht es darum, wie sich Standortdaten aus solchen Werbe-Datensätzen für die Spionage nutzen lassen – zum Beispiel gegen Spitzenpersonal von EU und Nato.

Individuelle Datenschutztipps statt politisches Handeln

Die Recherchen von Netzpolitik und Co sind bei den Verantwortlichen angekommen und als Problem identifiziert worden. In der Folge ist noch keine Diskussion darüber entstanden, wie sich die Daten aller Menschen durch Regelungen für die Werbeindustrie besser schützen lassen. Im Gegenteil: Die EU plant derzeit eher den individuellen Datenschutz zugunsten von Wirtschaftsinteressen zu schwächen.

Immerhin gibt es interne Tipps des Cybersicherheitsdienst CERT-EU, die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen der IT-Sicherheit in der EU. Netzpolitik hat die entsprechende Rundmail veröffentlicht.

Für jede App lässt sich der Zugriff und Standortdaten und andere Dinge einzeln festlegen.
Für jede App lässt sich der Zugriff und Standortdaten und andere Dinge einzeln festlegen.

In Bezug auf Standortdaten und Metadaten gibt die EU folgende Tipps:

  • Standortdaten ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden.
  • Optionen wie «Genauen Standort verwenden» unter Android oder «Genauer Standort» unter iOS deaktivieren – die Wetter-App muss dich nicht auf den Meter genau orten können.
  • Berechtigungen von Apps überprüfen und unnötig erteilte wieder entziehen. Standortdaten nur für Apps erlauben, die sie wirklich benötigen – etwa für die Navigation.
  • Standortdaten immer nur für die jeweilige Nutzung freigeben – «Immer nachfragen». Außerdem schlägt die EU vor, die Einstellungen monatlich und nach jedem Update zu prüfen. Wenn Apps da etwas ohne eine Erlaubnis ändern, ist das ein Rechtsverstoß.
  • Alle Standortfreigaben von Browsern blockieren.
  • Alle unnötigen Benachrichtigungen von Webseiten blockieren.
  • Geotagging und Standortverlauf abschalten. Bisherigen Standortverlauf löschen.
  • Geotagging für Fotos und Videos deaktivieren, um zu verhindern, dass Apps die Standortdaten erhalten. Falls Geotagging notwendig ist: GPS-Metadaten aus Fotos vor dem Teilen entfernen.

Dazu kommt der Hinweis, dass man personalisierte Werbung, genauer die Mobile Advertising ID, deaktivieren soll.

  • unter Android: Einstellungen -> Datenschutz und Sicherheit -> Datenschutzeinstellungen -> Werbung
  • unter iOS: Einstellungen -> Datenschutz und Sicherheit -> Tracking

Außerdem brauchen auch Fitness-Apps keinen Zugriff auf die Standortdaten des Smartphones, wenn du beim Laufen oder Radfahren ein Wearable mit GPS benutzt. Routen sollten privat bleiben und nicht für Dritte sichtbar sein. Social-Media-Apps benötigen ebenfalls keinen dauerhaften Zugriff auf Standortdaten. Das gilt insbesondere für Live-Standorte oder Check-ins. Zudem rät die EU dazu, vor der Veröffentlichung von Fotos zu prüfen, ob ungewollte Details im Hintergrund zu sehen sind.

Die Empfehlung lautet, die Zeitachse auch nachträglich zu löschen.
Die Empfehlung lautet, die Zeitachse auch nachträglich zu löschen.

Diese Tipps gibt es schon länger

Die Tipps der EU decken sich mit den sieben Tipps, die netzpolitik.org bereits im Januar 2025 gegeben hat.

  1. Mobile Advertising ID abschalten
  2. Apps den Standort-Zugriff entziehen
  3. Ortungstechnologien abschalten – nicht nur GPS, sondern je nach Möglichkeit auch Mobilfunk, Bluetooth oder WLAN.
  4. Ortung via IP-Adresse eindämmen (VPN, Tracking- und Werbeblocker, DNS-Server)
  5. Tracking ablehnen, wo es nur geht
  6. Umsatteln auf Tracking-freie Alternativen (GrapheneOS oder /e/OS beispielsweise im Android-Bereich)
  7. Sich für politische Lösungen starkmachen
Titelbild: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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