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Hintergrund

Erst sammeln, dann trocknen: Such dir deine Heilpflanzen selber

Annalina Jegg
27.4.2023

Heilpflanzen lassen sich trocknen, zu Ölen oder Tinkturen weiterverarbeiten: Schon hast du immer Naturmedizin zuhause. Doch erst einmal müssen die Wildpflanzen gesammelt werden. Und dabei kommt es auf ein paar Dinge an.

Sammelt man seine Medizin also selbst und nimmt sie dabei mit allen Sinnen wahr, hat das einen wirkverstärkenden Effekt. Klingt nachvollziehbar, auch wenn es dazu keine Studien gibt – übrigens wie so oft in der Volksmedizin.

Gute Gründe, warum du Pflanzen überhaupt sammeln solltest, gibt es dennoch einige: Du bist an der frischen Luft und bewegst dich, dazu tankst du ordentlich Vitamin D, denn Sonnenschein ist das beste Sammelwetter. Du machst dich mit den Pflanzen in deiner direkten Umgebung vertraut – und sammelst nebenbei einen Teil deiner Nahrung und Naturheilmedizin selbst.

Welche Pflanzen eignen sich zum Sammeln und welche Tools benötige ich?

Beim Sammeln von Heilpflanzen können eine Schere oder ein Messer hilfreich sein, um die Pflanzenteile abzuschneiden. «Du kannst aber auch zupfen», sagt Experte Stange. Bei größeren Mengen eignet sich für den Transport nach Hause ein flacher Korb, ein Stoffbeutel oder eine Papiertüte. Plastiktüten sind weniger geeignet, die Pflanzen schimmeln darin schneller.

Verschiedene Pflanzen solltest du am besten in unterschiedlichen Stoffbeuteln oder Papiertüten sammeln. Denn so lässt sich verhindern, dass sich die Wirkstoffe beim Transport mischen und gegenseitig beeinflussen – was durchaus nicht immer erwünscht ist.

Was du nicht sammeln solltest

«Pflanzen selber zu sammeln hat seine Grenzen, die wir respektieren müssen», sagt Stange. Es gibt aber auch Fertigpräparate mit Johanniskraut in der Apotheke, die standardisiert sind, also mit immer gleichen Inhaltsstoffen und sich deshalb als Anwendung bei Depressionen besser eignen.

Heilpflanzen: Was beachten beim Sammeln?

Es gibt durchaus ein paar Punkte, die es beim Wildkräutersammeln generell zu beachten gilt:

Noch ein wichtiger Punkt: Informiere dich vorm Sammeln, wann der beste Zeitpunkt dafür ist. Der unterscheidet sich nämlich von Pflanze zu Pflanze und von Pflanzenteil zu Pflanzenteil. Grob gilt: Oberirdische Pflanzenteile, wie Blüten und Blätter, sammelt man im Frühling und Sommer. Beeren und Samen im Spätsommer und Frühherbst, Wurzeln hingegen im Herbst oder im Frühling.

Pflanzen trocknen: Was ist der geeignete Ort?

Wenn du deinen vollen Kräuterkorb stolz nach Hause gebracht hast, bitte nicht direkt den Wasserhahn anmachen und die Kräuter darunter halten. Durch das Abwaschen verlieren sie wichtige Wirkstoffe. Einzige Ausnahme: stark verdreckte Wurzeln. Von Blüten, Blättern und Co lassen sich schmutzige oder welke Teile stattdessen abzupfen oder abschneiden.

Der richtige Raum zum Trocknen von Kräutern ist trocken und dunkl, wie eine Speisekammer oder ein Dachboden. Aber auch jeder andere dunkle, trockene Raum zuhause eignet sich. Achtung: Die Pflanzen dürfen nicht zu viel Sonne abbekommen. «Sie können sonst an Qualität verlieren», weiß Stange. Auch hier bilden Wurzeln und Rinden die Ausnahme: Diese dürfen in der Sonne getrocknet werden.

Wie trockne ich verschiedene Pflanzenteile richtig?

Größere Pflanzenteile bindest du am besten mit einem Faden zusammen und lässt sie in Gebinden hängend trocknen. Die getrockneten Sträuße dann zeitig abnehmen, damit sich nicht zu viel Staub ablegt. Kleinere Pflanzenteile trocknen am schonendsten ausgebreitet, zum Beispiel auf einem großen Leintuch oder in einem flachen Korb. Auch Papier eignet sich als Trocknungsunterlage.

Bis die Pflanzenteile trocken sind, dauert es ein wenig: Je nach Jahreszeit und Pflanzenteil wenige Tage bis mehrere Wochen, und im Frühling und Herbst länger als im Sommer. Blüten und Blätter trocknen schneller als das ganze Kraut. Du erkennst, dass dein Sammelgut fertig getrocknet ist, wenn es knistert und zwischen den Fingern zerbröselt, aber möglichst keine Farbe verloren hat. Wurzeln knacken übrigens beim Brechen, wenn sie trocken sind.

Getrocknete Pflanzen richtig lagern: So klappt’s

Wie das Trocknen sollte auch das Lagern an einem möglichst dunklen Ort stattfinden. Getrockneten Pflanzenteile sind am besten in dunklen, luftdichten Gläsern (z. B. Braunglas) oder Keramikgefäßen aufgehoben. Holzgefäße eignen sich nur bedingt: Ätherische Öle dünsten in Holz- oder Textilgefäßen schnell aus bzw. reagieren mit Sauerstoff.

Getrocknete Pflanzen lassen sich ein bis drei Jahre aufbewahren. Der Wirkstoffgehalt lässt meist nach ca. einem Jahr stark nach. Achte auf Geruch und Farbe: Wenn beides schwächer wird, wird auch die Wirkung schwächer. Dann heißt es: neue Pflanzen sammeln und trocknen. Du weißt ja jetzt, wie es geht.

Titelfoto: shutterstock

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Annalina Jegg
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Mich buchstabiert man so: Aufgeschlossen, Nachdenklich, Neugierig, Agnostisch, Liebt das Alleinsein, Ironisch und Natürlich Atemberaubend.
Schreiben ist meine Berufung: Mit 8 habe ich Märchen geschrieben, mit 15 «supercoole» Songtexte (die nie jemand
zu lesen bekam), mit Mitte 20 einen Reiseblog, jetzt Gedichte und die besten Beiträge aller Zeiten! 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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