Facebook Smartwatch: Unbestätigt, aber mit zwei Kameras im Gehäuse
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Facebook Smartwatch: Unbestätigt, aber mit zwei Kameras im Gehäuse

Facebook soll 2022 eine Smartwatch auf den Markt bringen. Das Gerät laufe auf Android, soll Anti-Tracking-Mechanismen umgehen und zwei Kameras haben.

Facebook macht Hardware. Das alleine mag etwas erstaunen, denn Facebook ist so das Ding, das deine Daten abgraben will, wo es nur kann.

Es ist dieser Gedanke, der die Entwicklung der noch unbestätigten Facebook Smartwatch vorantreiben soll, behauptet das Branchenportal The Verge. Facebook sieht sich in jüngster Zeit unter Druck, denn sowohl Apple wie auch Google machen Werbe-Tracking den Garaus.

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    von Dominik Bärlocher

Facebook Hardware soll nun die Diktate der grossen Hersteller umgehen. Ein erstes Projekt für die Massen – das Facebook'sche VR-Projekt Oculus ist nach wie vor nischig – soll eine Smartwatch sein.

Zwei Kameras, Kommunikation und Gesundheits-Features

Die Facebook Watch soll nicht nur am Handgelenk existieren. The Verge glaubt zu wissen, dass du das Display der Uhr vom Band abkoppeln können sollst. Dann soll das entkoppelte Gerät, das zwei Kameras verbaut hat, Bilder und Videos schiessen. Die so geschaffenen Medien sollen dann einfach über die Facebook App Suite geteilt werden können.

  • Facebook
  • Instagram
  • WhatsApp

Die Kamera vorne am Display soll vor allem für Videoanrufe dienen, die hintere Kamera soll mit 1080p auflösen und dient zur Medienschaffung, wenn die Uhr vom Case aus rostfreiem Stahl am Handgelenk abgekoppelt wird.

Das klingt nach einer Bauweise, wie wir sie aus den 1980ern und 1990ern von der Pop Swatch her kennen.

Nur, dass Facebook sich nicht mit einem Armband zufrieden gibt. Es seien Firmen angefragt worden, ob sie denn Halterungen für die Uhr herstellen würden. So soll es möglich sein, die Uhr am Rucksack oder anderswo zu befestigen. Klingt nach einer Art GoPro-artigem System, in dem das Kernelement – die Uhr – für Bild- und Tonaufnahmen mit einer Vielzahl Halterungen kompatibel sein soll. Zusätzlich sei eine Menge Gesundheits-Features verbaut.

Die grossen Mobilfunkanbieter der USA seien an Bord geholt worden, um die Uhr mit LTE-Verbindung auszustatten. Damit wäre eine ständige Datenverbindung gegeben und Live Sharing von Inhalten würde stark vereinfacht werden.

Facebook vs. Google und Apple

Google will das Werbetracking mit FLoC, eine Art zentralisiertes Tracking Cookie, neu aufrollen. Apple hat eine Option verbaut, mit der du selbst Werbetracking kontrollieren kannst. Mit diesen Optionen sieht sich Facebook einer Realität gegenüber, der sich der Konzern wahrscheinlich bewusst war, aber wohl darauf gehofft hat, dass sie nie eintritt. Denn die beiden Grosskonzerne kontrollieren Facebooks Fähigkeit, Leute zu erreichen und Daten abzugreifen.

Mit der Smartwatch tritt Facebook gegen mächtige Gegner an. Apple beherrscht den Markt mit der Apple Watch, die der Konzern selbst gerne als die «meistverkaufte Uhr aller Zeiten» verstanden wissen will. Google hat jüngst Fitbit gekauft und so den zweiten Giganten auf dem Markt übernommen. Wear OS soll grunderneuert und verbessert werden. Das schmerzt, hat doch Facebook Interesse an Fitbit gezeigt, bevor Google zugeschlagen hat.

Auch dem ist sich Facebook bewusst. Die erste Serie der Facebook Watch – eine zweite und eine dritte Edition seien bereits in Entwicklung – soll Verkäufe in der Höhe von «im niedrigen sechsstelligen Bereich», also ein paar hunderttausend, erreichen. Sie soll in Schwarz, Weiss und Gold erhältlich sein. Künftige Versionen sollen dann als Bedienelement für die geplanten Smart Glasses aus dem Hause Facebook dienen.

Die Uhr soll im Jahr 2022 auf den Markt kommen und etwa 400 Dollar, ohne Mehrwertsteuer, kosten. Der Preis könne sich laut Insidern aber noch ändern.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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