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Hintergrund

Faszination Barbie – Auf den Spuren einer Sammlerin

Etwa 4000 Barbies besitzt Beate Rau. Ein teures Hobby, das sie sich zum Teil vom Kauf und Wiederverkauf seltener Exemplare finanziert. Zu Besuch in einer anderen Welt.

Dabei wäre hier die passendere Frage: Wo ist Barbie nicht?

Mit «Think Pink» – ihrem Lädeli mitten in der Grenzstadt Kreuzlingen – hat die gebürtige Deutsche sich einen Traum erfüllt. Hier treffen Barbie-Sammler*innen, Kinder und neugierige Nasen wie ich aufeinander.

Inwiefern das?
Vor zwei Jahren verstarb Elisabeth leider. Krebs. Sie hinterliess mir einen Teil ihrer Sammlung unter der Voraussetzung, dass ich etwas daraus machen würde. Sie wollte nicht, dass ihre langjährige Sammlung von heute auf morgen verkauft und in alle Winde zerstreut wird. Der Gedanke tat ihr weh. Ich versprach ihr, ihren Wunsch zu erfüllen. Also schrieb ich Museen an. Die fanden das Thema Barbie aber einseitig.

Wenn ich mich hier umschaue, sieht das alles andere als einseitig aus…
Das sehe ich auch so. Mir wurde klar, dass ich die Sache selbst in die Hand nehmen muss.

Du bezeichnest Barbie immer als Hobby. Die wenigsten Menschen mieten für ihr Hobby eine Ladenfläche. Wie finanzierst du das Ganze?
Allein durch die Verkäufe auf jeden Fall nicht (lacht). Ich arbeite nebenher an der Universität Zürich als Laborantin. Im Laden bin ich lediglich samstags oder auf Kundenanfrage.

Ich nehme an, die meisten Puppen aus deiner Sammlung befinden sich hier im Laden?
Im Gegenteil. Der grösste Teil meiner Sammlung ist bei mir zu Hause. Bis auf ein paar wenige Displays und Einzelstücke ist das meiste von dem, was du hier siehst, verkäuflich.

Auf welche Barbie bist du ganz besonders stolz?
Auf die «One Of A Kind». Die gibt es in der Form nur einmal auf der Welt.

Wie kommt es, dass du sie besitzt?
Es gibt mehrere dieser «One Of A Kind»-Dolls. Dabei bezieht sich die Einzigartigkeit auf das Kleid, das von einem römischen Designer handgenäht wurde. Ich habe sie auf einer Convention für 2000 Franken ergattert. Es gibt viele Sammler und Sammlerinnen, die sagen, sie wollen eine ganz spezielle Puppe, die so niemand anderes hat. Auch dafür gibt es eine Nische im Markt.

Je älter und seltener eine Puppe also ist, desto teurer. Ist die Gleichung so simpel?
Natürlich spielt auch der Zustand eine Rolle. Immer mal wieder halten mir Leute eine uralte, zerbissen und zerfledderte Puppe unter die Nase und gehen davon aus, dass sie viel wert ist. Ich verweise dann auf meinen Mülleimer. Eine Bild-Lilli mit gebrochenem Fuss und ohne Nägel ist nichts mehr wert.

Wie wurde aus einer Lilli eine Barbara?
Mattel hat das mitgekriegt und der Bildzeitung die Rechte abgekauft, um etwas Ähnliches als Spielpuppe für Kinder herauszubringen. Die «Nummer 1»-Barbie wurde geboren. Damals wurde sie noch in einer Kartonage verkauft. Da war kein Plastik. Und sie war «Made in Japan», weil sie dort von Hand bemalt wurde. Deshalb sehen die Augen jeder Nummer 1 anders aus.

Ich hätte schwören können, dass die erste Barbie blond war? Wieso ist denn dein Exemplar brünett?
Es gab dieses Modell auch in blond. Weil es aber dreimal mehr blonde Exemplare gibt als brünette, entschied ich mich für die seltenere Puppe. Die können heute bis zu 25 000 Fr. wert sein. Eine Nummer 1 zu besitzen ist der Traum jedes Sammlers und jeder Sammlerin. Da ist Sparen angesagt.

Wie viele Puppen besitzt du heute?
Gezählt habe ich sie nicht. Bei 100 habe ich aufgehört. Aber wenn ich hochrechne, dürften es um die 4000 sein.

Wieso hast du dich überhaupt entschieden, Barbies zu verkaufen? Du könntest sie auch einfach nur sammeln.
Spätestens nachdem ich praktisch alle Puppen doppelt besass, lag die Entscheidung auf der Hand.

Verkaufst du auch mal Stücke, die du nicht doppelt besitzt?
Ja, das kommt vor.

Blutet da nicht dein Sammlerherz?
Es ist immer ein Abwägen. Sehe ich etwas, das ich lieber besitzen möchte und das mir mehr am Herzen liegt, trenne ich mich auch mal von einem guten Stück, um es mir finanzieren zu können.

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Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich. 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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