Fertig .apk: Das vorzeitige Ende für Android Apps auf Windows 11?
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Fertig .apk: Das vorzeitige Ende für Android Apps auf Windows 11?

Google stellt seinen Play Store im August um. Android App Bundles ersetzen .apk-Dateien. Kritiker sind sich sicher: Grund ist, dass Google nicht will, dass Amazon/Microsoft ihre Apps auf Windows 11 vertreiben.

Windows 11 kann Apps in Form von .apk-Dateien aus dem Google Play Store via Amazon Play Store installieren. Auch App-Stores wie APKPure bieten auf diese Weise Android-Apps ausserhalb des Play-Store-Gartens an. Davon profitiert die Community, Google aber nicht. Darum:

Google stellt seinen Play Store um. Statt .apk-Dateien werden dort bald sogenannte Android App Bundles (Dateiendung .aab) vertrieben, wie Google schreibt.

Warum .aab besser ist, laut Google

Ab August dürfen Apps nur noch als Android App Bundles in den offiziellen Play Store geladen werden. Die Dateien haben die Endung .aab und nicht mehr .apk. Damit Wut und Verwirrung der Developer nicht ganz so gross ist, listet Google auch gleich die Vorzüge der .aab-Dateien auf.

  • Kleiner: Eine .aab sei im Schnitt 15% kleiner als eine .apk.
  • Sicherheit: Eine .aab wird via Play App Signing gesichert und der App Signing Key ist gegen Verlust geschützt. Das hat keinen Einfluss auf Endnutzer.
  • Selektive Installation: Mit Play Feature Delivery lädst du dir nicht die gesamte App runter mit Configs für alle Phones, sondern nur die Configs, die dein Smartphone braucht. Das macht den Download kleiner und schneller.
  • Play Asset Delivery: Funktioniert im Prinzip gleich wie Play Feature Delivery, aber für in-App-Dateien. Sprich: In einem Game werden dir nur die Texturen ausgeliefert, die dein Phone braucht.

Bereits bestehende APKs verschwinden nicht aus dem Play Store. Sie bleiben erhalten. Wenn aber eine neue Version oder eine neue App hochgeladen wird, dann muss sie als .aab hochgeladen werden.

Ausbruch unerwünscht?

Für Kritiker im Internet ist klar: der Wechsel von .apk zu .aab ist Teil eines Plans. Google will nicht, dass andere grosse Konzerne auf die Ressourcen des Play Stores zugreifen sollen. Beweis dafür sei die Tatsache, dass der Wechsel nur Tage nach Microsofts Ankündigung kommt, dass Android-Apps via Amazon App Store auf Windows 11 installiert werden können.

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Aber ist das überhaupt ein Skandal? Android App Bundles sind genau wie .apk-Dateien, open source. Das heisst, Amazon/Microsoft kann den Support weiterhin gewährleisten, muss aber die Architektur des Amazon App Stores leicht anpassen. Die Idee hinter den .aab Files scheint zu sein, dass du nicht mehr gigantische Apps aus dem Play Store herunterladen musst, sondern nur die Assets erhältst, die du benötigst, damit die App auf deinem Gerät läuft.

Ein Stolperstein ist es dennoch. Die Konstellation «Android Apps via Amazon auf Microsoft» sei übrigens nur zustande gekommen, weil ein Waffenstillstand zwischen Google und Microsoft, der anno 2015 beschlossen wurde, seit April 2021 nicht mehr gilt. Seither seien die Firmen wieder dabei, sich gegenseitig zu beschiessen, in Australien sogar öffentlich.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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