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Ratgeber

Garmin Overlander Lifehack: Lästige Updates leicht gemacht

Bei großen Updates bricht das Garmin Overlander die Datenverbindung zum Server ab. Das nervt. Ein simpler Hack löst das Problem mit einer Methode, die für alle Android User interessant ist.

Wenn du das Gerät auf eine komplett neue Software-Version updaten willst, dann geht das Gerät oft in einen Standby-Modus und kappt die Netzwerkverbindung, um Strom zu sparen. Obwohl es an einer Steckdose hängen muss, um überhaupt das Update herunterladen zu können.

Mit einem recht simplen und doofen Workaround kannst du das Problem easy umgehen. Alles, was du dazu können musst, ist der Android App Sideload.

Das Update-Problem im Detail

  • Ein komplettes System Upgrade ist etwa 13 Gigabyte groß
  • 2.4 GHz WLAN hat einen Datendurchsatz von maximal 600 MB/s
  • Unter idealen Bedingungen dauert das Update etwa 75 Sekunden
  • Das Overlander muss an den Strom angeschlossen sein, damit ein Update eingespielt wird

Ferner: Der Standby-Modus ist im Falle des Updates komplett nutzlos, da du dir am Strom keine Sorgen um den 1000 mAh starken Akku machen musst. Das nutzen wir auch gleich aus.

Das Problem: Du kannst das Update nicht über Nacht oder unbeaufsichtigt machen, da der Screen nicht ausgehen sollte.

Lösung #1: Developer Tools

Die simple Lösung, die nicht wirklich besonders lustig ist, liegt in den Entwickleroptionen. Sobald du diese aktiviert hast, kannst du am Overlander Einstellungen vornehmen, die das Verhalten deines Geräts nachhaltig beeinflussen.

Eine davon lässt den Bildschirm weiterleuchten und verhindert den Standby-Modus.

Wach bleiben in den Developer Options

Damit du die App überhaupt sideloaden kannst, musst du zuerst zum Entwickler auf dem Gerät werden. Das funktioniert seit dem Anbeginn Androids genau gleich.

Danach siehst du in den Settings ganz unten den Eintrag «Developer Options».

  1. Geh auf die Developer Options
  2. Aktiviere die Option «Stay Awake».

Voilà! Sobald du dein Garmin Overlander an den Strom anschließt, wird das Gerät geladen und der Bildschirm bleibt an. Wenn der Bildschirm an ist, dann geht das Gerät nicht in den Standby-Modus.

Aber: wenn du das Gerät öfter auflädst oder das Update über Nacht alleine machen lassen willst, dann leuchtet das Overlander in deiner Wohnung herum. Oder, was weit schlimmer ist, der Bildschirm könnte einbrennen. Daher ist die Ideallösung eine, die den Bildschirm anlässt, aber nicht ein statisches Bild anzeigt.

Zum Glück ist da Android. Mit Android lassen sich viele Dinge anstellen, da Android mehr als Plattform, sprich Spielzeug, konzipiert wurde denn als fertiges Betriebssystem.

Lösung #2: App Sideload

Android liefert die Lösung gleich mit. Es ist ein Feature, von dem Google nicht wirklich will, dass es breit genutzt wird, da es die Machtposition des Konzerns mit dem Play Store ankratzen könnte. Nicht bedrohen oder sogar schlagen, aber mal sicher Fragen aufwerfen könnte: der App Sideload.

Es ist möglich, Apps ohne Play Store zu installieren. Google verheimlicht das Feature zwar nicht, hängt es auch nicht an die große Glocke. Für den kleinen Lifehack ist es die Lösung.

Aktiviere den Sideload

Da Google im Sideload zumindest theoretisch ein Sicherheitsrisiko sieht, mehr dazu gleich, musst du die Sicherheitseinstellungen deines Overlanders anpassen. Da das Overlander auf der uralten Version Android 6.0.1 läuft, ist das noch nach dem alten Schema gelöst. Android 6 ist im Jahre 2015 auf den Markt gekommen, das Upgrade zu 6.0.1 wurde am 3. Oktober 2017 veröffentlicht.

In neueren Versionen Androids musst du die Berechtigung zum Sideload jeder App einzeln erteilen. Auf Android 6 ist die Einstellung noch systemweit geregelt. Gut für uns. Schlecht für die Sicherheit.

  1. Geh auf die Settings
  2. Security
  3. Aktiviere die Option «Unknown Sources»

Zur Beruhigung: Das ist nicht der große Hack und öffnet nicht Tür und Tor für chinesische Staatshacker aus Russlands Cyber-Army oder sowas. Der App Sideload schafft einfach ein kleines Sicherheitsrisiko. Du kannst theoretisch Apps mit Schadcode installieren. Das musst du immer noch selbst machen, das geschieht nicht von alleine. Schadcode kann sich in Apps einschleichen, wenn du dir APK-Dateien herunterlädst, die du aus nicht vertrauenswürdigen Quellen beziehst.

Lad dir deine App herunter und installiere sie

Damit der Screen am Leben bleibt und sich immer mal wieder bewegt, empfehle ich dir einen Videoplayer. Nehmen wir NewPipe, den besten Youtube Client für Android.

Das war's schon. Jetzt kommt der große Trick, der eigentlich so groß gar nicht ist.

Starte das Update

Jetzt kann das Update beginnen. Es kann im Hintergrund laufen, aber die Datenverbindung darf nicht verloren gehen.

  1. Schließe das Overlander an den Strom an
  2. Geh auf den Home Screen
  3. Drück auf das Icon, das ein Rechteck mit einem Pfeil nach unten ist
  4. Wenn da kein Update angezeigt wird, drück auf den Knopf «Check Now» unten
  5. Lad dir das Update runter
  6. Sobald das Gerät beginnt, zu arbeiten, geh wieder auf den Home Screen.

Beschäftige das Overlander

Damit der Screen nicht ausgeht, muss das Overlander beschäftigt werden. Das machen wir, indem wir eine unendlich lange Playlist oder ein superlanges Video abspielen, das kein Standbild hat.

Eine Stunde oder zwei später kannst du zu deinem Overlander zurückkehren, das Gerät neu starten und dann ist dein Update komplett. Danach würde ich den Update-Vorgang noch einige male wiederholen, denn nach einem System Update stehen meist noch Karten-Updates zur Verfügung.

Apropos Datensicherheit

Apropos Fahrsicherheit

Wenn du NewPipe auf dem Overlander installiert hast, dann hast du dir eine Möglichkeit geschaffen, während der Fahrt Youtube zu sehen. Das Overlander macht das nicht wie ein Tesla und lässt dich einfach machen, wohl da Garmin nie damit gerechnet hat, dass jemand Apps auf ihrem Gerät installiert. Ein Tesla lässt die Youtube App nur dann starten, wenn das Auto im Parkmodus ist und stillsteht.

Ich muss wohl nicht gesondert erwähnen, dass du nicht während der Fahrt Youtube schauen sollst. Schalt das Overlander einfach in den Drive Modus und gut ist. Da hast du wenigstens nützliche Informationen auf dem Bildschirm, wie eine ziemlich verlässliche Angabe, welches Tempolimit gerade gilt. Bei 30er-Zonen in der Schweiz hat es manchmal etwas Mühe und gibt dir 50 aus, aber das liegt wohl an der fast schon krampfhaften Verkehrsberuhigungswut der Schweizer.

Apropos Apps

Du wirst nicht jede App auf deinem Overlander installieren können. Eine App erfordert immer gewisse Schnittstellen auf Hardware-Seite. Da Garmin hier selbst etwas nachlässig war, kann zum Beispiel der Kiwi Browser nicht installiert werden. Die Software versteht sich schlicht nicht mit der Hardware. Oder es fehlen die Google Services.

Einige Apps, die im März 2020 sicher funktionieren:

Wenn du noch andere Apps kennst, die auf dem Overlander laufen und einigermaßen nützlich und/oder lustig sind, dann lass es uns in der Kommentarspalte wissen.

So. Fertig. Ich geh mal wieder Auto fahren. Denn wenn es rein um die Navigation geht also «An der nächsten Kreuzung links abbiegen» und so, dann ist das Garmin Overlander unschlagbar. Und dass es auf Android läuft, ist ein herzlich willkommener Bonus.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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