
Google Pixel 9 Pro Fold: Google geht ein Licht auf
Nach seinem Falt-Erstling lanciert Google den zweiten Wurf. Das Falt-Telefon mit dem etwas sperrigen Namen «Pixel 9 Pro Fold» wird grösser, schneller und vor allem heller als sein Vorgänger. Letzteres ist sowohl im wörtlichen, als auch im sprichwörtlichen Sinne gemeint.
Googles Einstand in die Welt der Faltphones kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Kollege Jan Johannsen geriet vor ziemlich genau einem Jahr ins Schwärmen über die Displaygrösse und die Kameras.
In der Schweiz gab es das Fold nur als Import zu kaufen. Jetzt hat Google seinen Falter fürs Schweiz-Debut herausgeputzt und an den wesentlichen Stellen noch eine Schippe draufgelegt. Zumindest auf dem Papier: Überprüfbar ist das erst, wenn wir das Gerät ausprobieren können. Das hat Google – anders als in früheren Jahren – vorab nicht ermöglicht.
Display: Grösser und Heller
Wie bei der Pixel-9-Serie geht Google auch beim Design des Faltphones über die Bücher. Es kommt neu im Seitenverhältnis 20:9. Das bedeutet, dass das Fold deutlich länger wird als sein Vorgänger. 155,2 Millimeter ist es nun lang, satte 15,5 Millimeter mehr als letztes Jahr (139,7 Millimeter). Dafür wird es aber schmaler und dünner – 77,1 Millimeter misst es in der Breite und 10,5 Millimeter dick ist es. Also 2,4 Millimeter schmaler und 1,7 Millimeter dünner als sein Vorgänger im zugeklappten Zustand. Google bewirbt die neuen Masse damit, dass es viel einfacher wird, das Pixel Fold in der Hosentasche zu transportieren und es in zugeklapptem Zustand zu nutzen.
Zudem wird das Gerät 26 Gramm leichter: 257 statt 283 Gramm bringt es auf die Waage. Zudem wachsen so auch die Displays. So hat der Aussenscreen nun eine Display-Diagonale von 6,3 Zoll. Wenn du das Gerät aufklappst, stehen dir 8 Zoll zur Verfügung.

Quelle: Google
Ein Kritikpunkt des Vorgängers war, dass die OLED-Displays heller sein könnten – ein klassisches OLED-Problem, welches auch bei Fernsehgeräten immer mal wieder Thema ist. Auch meinem Kollegen Jan ist dies aufgefallen, auch wenn es seiner Ansicht nach nicht zu fest ins Gewicht fällt. Google hat daran gearbeitet und gibt die Spitzenhelligkeit mit 2700 Nits an. Dies ist fast eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahrmit 1450 Nits. Dieser Wert gilt übrigens für das Aussen- und das Innendisplay.
Zudem hat Google die Auflösungen und die Pixeldichte hochgeschraubt. 1080×2424 Pixel bei 422 ppi sind es beim Aussendisplay, auf 2076×2152 Pixel bei 373 ppi beim grossen Innendisplay. Diese sind übrigens durch Corning Gorilla Glass des Typs Victus 2 geschützt und nach IPX8 wasserbeständig.
Kameras: Produktpflege im neuen Kleid
Wie du auf den Bildern siehst, hat Google auch das Kamera-Array überarbeitet. In diesem Jahr liegen die Linsen nicht alle nebeneinander, sondern auch untereinander. Dadurch ergibt sich eine ganz andere Optik.
Unspektakulär ist die Selfie-Cam, die Fotos mit zehn Megapixeln aufnimmt. Der Blendenwert beträgt ƒ/2,2. Dies ist eine leichte Verbesserung gegenüber letztem Jahr, dennoch ist klar, dass die Frontkamera nach wie vor nicht im Fokus von Googles Interesse liegt. Kein Wunder: Selfies kannst du dank des Aussenscreens ja auch mit der Hauptkamera schiessen.

Quelle: Google
Auch auf der Rückseite betreibt Google Modellpflege. Die Kamera-Triplette besteht aus einer Weitwinkelkamera mit 48 Megapixeln und einem Blendenwert von ƒ/1,7 und einem 1/2 Zoll grossen Sensor. Die Ultraweitwinkelkamera löst mit 10,5 Megapixel aus, hat eine Blendengrösse von ƒ/2,2 und einen 1/3,4 Zoll grossen Sensor. Last but not least setzt Google auf eine Telekamera mit ähnlichen Specs wie letztes Jahr: 10,8 Megapixel, ein Blendenwert von ƒ1/3,1 einen 1/3,1 Zoll-Sensor und den bis zu 20-fachen Super-Resolution-Zoom davon fünffach optisch.
In Sachen Software bietet Google gerade im Fotobereich wieder einige Spezialitäten. So kommt das Fold etwa mit der «Mich hinzufügen»-Funktion an. Das funktioniert so: Jemand schiesst ein Gruppenfoto, auf dem er oder sie dann selber natürlich fehlt. Jemand anders schiesst das Foto nochmals (mit der Person darin) und das Feature kreiert ein Foto, auf dem alle Protagonisten und Protagonistinnen darauf sind.
Gemini: Der Splitscreen-Modus sorgt für Produktivität
Wie bei der Pixel-9-Serie ist natürlich Googles Künstliche Intelligenz auch beim Fold am Start. Nebst den vielen kleinen Hilfestellungen im Alltag kommt Gemini hier die Splitscreen-Funktion zu Gute. Du kannst das Fold in den «Auf dem Tisch»-Modus stellen – also halb aufgeklappt.

Quelle: Google
Dann kannst du mehrere Apps gleichzeitig öffnen und Gemini zum Beispiel bitten, dass er dir in der Gmail-App Daten aus Mails raussucht, während du deren Details in der Notizen-App festhältst. Oder du lässt Gemini nach Geschenkläden suchen, die sich zwischen deinem Standort und einer Location befinden – während du nebendran nach Geschenkideen googelst.
Hardware: Neuer, schneller, stärker – ausser…
Traditionell verbaut Google in seinem neuen Fold auch seinen neuesten Prozessor aus eigener Entwicklung, den Tensor G4. Beim Arbeitsspeicher rüsten die Kalifornier auf 16 GB RAM auf. Bei den Speicheroptionen hast du wieder die Wahl zwischen einer 256 GB- und einer 512 GB-Version. Der Arbeitsspeicher bleibt dabei der Gleiche.
Interessant ist der Akku: Trotz der leicht grösseren Displays – dem Batteriefresser Nummer eins – verbaut Google einen 4650 mAh grossen Akku. Das sind 171 mAh weniger als letztes Jahr. Dennoch bekommst du dafür gemäss Google eine Standby-Laufzeit von bis zu 24 Stunden. Näheres wird ein Test zeigen. Ausserdem unterstützt das Fold neu eine Ladegeschwindigkeit von 45 Watt. Auch Qi-zertifiziert ist das Phone, nur gibt Google keine Ladegeschwindigkeit an. Allerdings: Wie auch bei der Pixel-9-Serie legt Google kein Netzteil bei.
Ausgeliefert werden die Geräte ab dem 3. September.
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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.