Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Hintergrund

Ich dachte, ich hätte mein E-Bike im Griff – denkste!

Wer mit dem E-Bike unterwegs ist, kann viel falsch machen – auch als erfahrener Velofahrer. Das lerne ich bei einem E-Bike-Kurs mit einem Präventionsexperten der Zuger Polizei.

Für den Kurs haben sie 50 Franken Teilnahmegebühr bezahlt und investieren zwei Vormittage. Ich nehme auch am Kurs teil – auf Arbeitszeit, Stichwort Recherche, und auf Spesen von Galaxus.

Bremsbereit und sicher

An Tag eins stehen die Grundlagen auf dem Programm. Auf dem Betonplatz vor der Eishockey-Arena des EV Zug pfeift an einem kalten Dienstagmorgen im April der Wind durch die Kleider. Die Polizei ist bereits da, als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anrollen. Remo Zemp, Leiter der polizeilichen Präventionsstelle bei der Polizei in Zug, hat auf dem Gelände bereits bunte Hütchen aufgestellt. Es sind verschiedene Parcours, die später abgefahren werden sollen.

Bremsen kann allerdings auch nur, wer fährt. Deshalb schickt der Polizist die Gruppe nach der Theorie auf die Strecke. Die Helme sitzen bei allen richtig: Keiner ist bei heftigem Nicken oder Kopfschütteln zu locker, bei allen ist über dem Nasenbalken zwei Fingerbreit Platz. Perfekt.

Duett von Motor und Gangschaltung

Tag 2

Auch Tag zwei beginnt mit Theorie, bevor wir hinaus in die freie Wildbahn, sprich auf die Strasse dürfen. Dorthin, wo die Unfälle passieren. Du, liebe Leserin und lieber Leser, darfst mitraten:

E-Bikes und Sicherheit

Wie viel Prozent aller Unfälle mit E-Bikes sind sogenannte Selbstunfälle, also solche ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer?

Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

Bei deutlich über der Hälfte aller Unfälle von Personen auf einem E-Bike ist ausser dem Fahrer oder der Fahrerin selbst niemand anderes beteiligt, wie die Statistiken der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zeigen. Mit der Antwort «55 Prozent» bist du also richtig gelegen.

Am häufigsten passieren Unfälle während der Fahrt auf gerader Strecke. Fragt man die Verunfallten, nennen sie zu 31 Prozent «Ausrutschen» als Grund, zu 18 Prozent «Überqueren eines Hindernis» und zu 13 Prozent Bahn- oder Gleisschienen. Die Polizei kategorisiert die Gründe für einen Unfall anders. Hier sind «Unaufmerksamkeit/Ablenkung» und «Alkohol» die beiden Hauptgründe.

Wenn es zu Zusammenstössen mit anderen Verkehrsteilnehmenden kommt, gibt es einen grossen Gefahrenherd: den Kreisverkehr. Vier von zehn Unfällen passieren dort, in nur vier Prozent aller Fälle sind die E-Bike-Lenkenden hauptschuldig. Da liegt es auf der Hand, dass Zemp die Gruppe am zweiten Tag so oft durch den Kreisverkehr radeln lässt, dass einem beim Zuschauen fast schwindlig wird.

Der Kreisverkehr ist heute im Strassenbau sehr in Mode. Seit Anfang der 90er-Jahre ersetzen sie immer häufiger klassische Kreuzungen. Trotzdem: Wer heute im höheren Alter beginnt, E-Bike zu fahren, hat diesen als junger Mensch noch gar nicht gekannt, sagt Zemp. Deshalb frischt er die Regeln auf:

Wenn du lieber im Video siehst, wie du mit dem Velo durch den Kreisel kommst, dann ist das das richtige Video für dich:

Grundsätzlich empfiehlt Zemp eine defensive Fahrweise, klare Zeichen an die Autofahrenden, im Idealfall sogar den kurzen Blickkontakt zu denen, die in den Kreisel hineinfahren wollen. Viele Autofahrer seien im Kreisverkehr nicht aufmerksam genug, haben nur die Ausfahrt im Blick und vergessen den Blinker zu setzen. Als E-Bikerin oder als E-Biker schütze man sich am besten, wenn man für die anderen mitdenkt und die Gefahren kennt, so Zemp.

Ein E-Bike ist kein Velo. Es ist wichtig, das E-Bike zu beherrschen, die Verkehrsregeln zu kennen, sich durch entsprechende Kleidung gut sichtbar zu machen und mit Zeichen Klarheit zu schaffen gegenüber anderen.
Remo Zemp, Leiter der polizeilichen Präventionsstelle, Polizei Zug

104 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Hintergrund

    Mit dem E-Bike ins Büro, Teil 2: Bei der ersten Fahrt werde ich so richtig nass

    von Martin Jungfer

  • Hintergrund

    Mit dem E-Bike ins Büro, Teil 1: Welches Modell ist das richtige?

    von Martin Jungfer

  • Hintergrund

    Mit dem E-Bike ins Büro, Teil 3: So motiviert mich «Tarzan» zu mehr Bewegung

    von Martin Jungfer