In Keramiktellern steckt mehr, als du denkst
Produkttest

In Keramiktellern steckt mehr, als du denkst

Pia Seidel
27.2.2021

Teller sind nicht mehr nur zum Essen da. Sie punkten auch ohne Speisen. Aufgehängt werden sie zum kunstvollen Wandschmuck.

Meine Augen zucken zusammen. Als ich sie wieder öffne, schaue ich auf Scherben. Schon wieder ein Teller, der mir aus den Händen geglitten ist. Wie ärgerlich, vor allem jetzt, wo ich die Platten als Kunst sehe.

Farbige und gemusterte Teller waren schon immer beliebt, um den Esstisch zum Hingucker zu machen. Dass wir sie wie ein Bild an die Wand hängen, ist auch nichts Neues. Bei meinen Grosseltern hingen bereits bemalte Teller in der Küche, die sie auf Reisen gesammelt haben. Dann verschwand der Wandschmuck weitestgehend, bis er dieses Jahr in leicht abgewandelter Form wieder aufgetaucht ist.

Moderne Illustrationen lassen den Teller an der Wand alles andere als altmodisch wirken. Bild: Ferm Living
Moderne Illustrationen lassen den Teller an der Wand alles andere als altmodisch wirken. Bild: Ferm Living

Vor Kurzem noch hätte ich den Teller-Trend altbacken genannt. Nun revidiere ich meine Meinung. Auf Pinterest oder in den Frühjahrskollektion-Katalogen von Marken wie Bloomingville oder HK Living gibt es zahlreiche aktuelle Beispiele, die mich überzeugen. Sie zeigen, wie vielseitig und reizvoll die Arrangements aussehen können. Im Unterschied zu kantigen Bilderrahmen bringen Teller durch ihre Form und Haptik Abwechslung ins Spiel. Sie kreieren auch Schattenspiele.

Die gute Mischung macht die Komposition spannend. Bild: HK Living
Die gute Mischung macht die Komposition spannend. Bild: HK Living
Einzelne Teller in der Kombination mit Bilderrahmen lockern das Arrangement auf. Bild: Bloomingville
Einzelne Teller in der Kombination mit Bilderrahmen lockern das Arrangement auf. Bild: Bloomingville

Dass Teller als Wanddeko gerade aufflammen, hat vielleicht etwas mit einem der grossen Pinterest-Trends zu tun: Küchenregale sind in diesem Jahr die neue Kunstgalerie. Sie werden wie ein Galeriesockel sorgfältig kuratiert und mit dem schönsten Geschirr versehen. Vom Kunstobjekt im Regal an die Wand ist es nur noch ein kleiner Schritt...
Aber wie hängt der Teller dort eigentlich sicher? Klar kannst du ihm mit einem Fliesen- und Keramikbohrer oder Diamantbohrer einige Löcher verpassen, um ihn am Wandhaken befestigen. Doch meine Angst vor einem Bruch wäre dabei zu gross. Es genügt, dass ich Teller für den Gebrauch andauernd (versehentlich natürlich) zerbreche.

Also habe ich nach Alternativen ohne Bohren gesucht und bin fündig geworden: Der Wandplattenaufhänger von House Doctor besitzt eine Feder, die das Einspannen unterschiedlich grosser Teller ermöglicht.

House Doctor Tellerhänger (5 x 21 cm)

House Doctor Tellerhänger

5 x 21 cm

House Doctor Tellerhänger (5 x 21 cm)
Wanddeko

House Doctor Tellerhänger

5 x 21 cm

Und wer sich trotzdem nicht traut, das edle Geschirr aufzuhängen, kann auf Körbe ausweichen. Sie machen zumindest von Weitem den Eindruck, ein Teller zu sein, und sind garantiert scherbenfrei.

Keine Bruchgefahr: Körbe in Tellerform lockern wie Keramik das Wandbild auf. Bild: Bloomingville
Keine Bruchgefahr: Körbe in Tellerform lockern wie Keramik das Wandbild auf. Bild: Bloomingville
Teller auch hochkant auf dem Regal oder der Kommode stehen, um Löcher zu vermeiden. Bild: Oyoy
Teller auch hochkant auf dem Regal oder der Kommode stehen, um Löcher zu vermeiden. Bild: Oyoy

Ob als One-Man-Show oder Gruppe – die Teller an den Wänden sind selten einfach nur weiss. Sollte ich dem Trend folgen, brauche ich auffällige Designs. Die Arrangements bestehen entweder aus einem kunterbunten Set oder sind bunt zusammengewürfelt. Manchmal sind sie symmetrisch angeordnet oder manchmal im drunter und drüber. Es wird auch mit unterschiedlichen Formen und Grössen gespielt. Hauptsache, die Tellerfläche kommt optimal zur Geltung. Deshalb suche ich erst einmal nach passenden Tellern, die ich zur Schau stellen kann.

HK Living Gradienten-Keramik (2 x, 29 cm)
Teller

HK Living Gradienten-Keramik

2 x, 29 cm

Ferm Living Ceramic Platter (37.5 x 37.5 cm)
Wanddeko

Ferm Living Ceramic Platter

37.5 x 37.5 cm

HK Living Gradienten-Keramik (2 x, 29 cm)

HK Living Gradienten-Keramik

2 x, 29 cm

Ferm Living Ceramic Platter (37.5 x 37.5 cm)

Ferm Living Ceramic Platter

37.5 x 37.5 cm

Bloomingville Jules (1 x, 35 cm)
Teller
38,90 EUR

Bloomingville Jules

1 x, 35 cm

Oyoy Speiseteller (1 x, 25 cm)
Teller

Oyoy Speiseteller

1 x, 25 cm

Bloomingville Kendra (1 x, 20 cm)
Teller

Bloomingville Kendra

1 x, 20 cm

Bloomingville Jules (1 x, 35 cm)
38,90 EUR

Bloomingville Jules

1 x, 35 cm

Oyoy Speiseteller (1 x, 25 cm)

Oyoy Speiseteller

1 x, 25 cm

Bloomingville Kendra (1 x, 20 cm)

Bloomingville Kendra

1 x, 20 cm

Sollte ich im Verlauf meine Meinung zu Tellern an der Wand ändern, macht das nichts. Schliesslich wird sich der Trend so schnell wie er gekommen ist, weiterentwickeln oder in Luft auflösen. Er zeigt, dass die Welt der Wohnkultur zunehmend der Modewelt gleicht. Ein bestimmter Stil oder eine bestimmte Form poppen irgendwo auf Pinterest oder Instagram auf und Schwupps nehmen angesagte Interior-Brands den Trend auf. Sobald sich der durchsetzt, kommt schon wieder der nächste. Es ist ein bisschen wie mit meinen zerbrochenen Tellern. Entgleitet mir der eine, wartet schon der nächste.

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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