Inflation: Drei von vier Österreichern vergleichen jetzt häufiger Preise
Hinter den Kulissen

Inflation: Drei von vier Österreichern vergleichen jetzt häufiger Preise

Die Inflation zieht an, deshalb vergleichen nun drei von vier Einwohnerinnen und Einwohnern Österreichs öfter die Preise. Besonders stark reagiert die Bevölkerung mit tieferem Einkommen. Sie rechnet auch mit höheren Teuerungsraten. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Online-Warenhauses Galaxus. Die Bandbreite der Preise geht in diesen Tagen freilich nicht auseinander – zumindest nicht im Internet.

Inflation ist, wenn du 30 Euro für den 20-Euro-Haarschnitt zahlst, den du für 10 Euro bekamst, als du noch Haare hattest. Nach fast drei Jahrzehnten stabiler Preise meldet sich auch hierzulande die Teuerung zurück. Gemäß einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts GfK im Auftrag des Online-Warenhauses Galaxus rechnen sieben von zehn Einwohnerinnen und Einwohner Österreichs für dieses Jahr mit Teuerungsraten jenseits der 5-Prozent-Marke. Zum Vergleich: Die Experten des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung WIFO sagen fürs laufende Jahr eine durchschnittliche Inflation von 7,8 Prozent voraus. Im Juni lag der Wert bei 8,7 Prozent.

Pessimistisch sind gemäß Umfrage vor allem ältere Semester: Wer über 60 Jahre alt ist hält dieses Jahr in 8 von 10 Fällen eine Inflation von über 5 Prozent für realistisch. Kein Wunder, erinnern sich diese doch an die Auswirkungen der hohen Teuerung in den 1970ern und 1990ern. Eher getrübt sind auch die Aussichten der Befragten mit tieferen Einkommen; diese trifft die Inflation überdurchschnittlich hart, weil Heizöl, Gas, Benzin oder Diesel einen größeren Teil ihres Haushaltsbudgets ausmachen.

Der Blick über die Grenze zeigt unterdessen: Während sich in Deutschland ebenfalls die Mehrheit der Befragten mit Inflationsraten von über 5 Prozent abgefunden hat, segelt die Schweiz mit ihrem starken Franken zumindest vorerst noch durch ruhigere Gewässer.

Preisbots ebnen den Preisdschungel

Die österreichische Bevölkerung reagiert auf die steigenden Preise, indem sie nun beim Einkauf öfter die Angebote miteinander vergleicht: Drei von vier Befragten achten jetzt bei der Autofahrt stärker auf die Spritpreise, suchen den billigsten Flug nach Teneriffa oder öffnen zwei Dutzend Tabs, bis die Windeln in Aktion im Warenkorb landen.

Besonders stark beeinflusst die erwartete Inflation das Verhalten der Bevölkerung mit tieferen Löhnen: Wer unter 3000 Euro Haushaltseinkommen pro Monat zur Verfügung hat, vergleicht in gut 8 von 10 Fällen häufiger die Preise. Wer dagegen mehr als 5000 Euro im Monat verdient, schaut sich bloß in 6 von 10 Fällen mehr Angebote an als früher. Unterschiede gibt es auch nach Bundesländern: Im Westen Österreichs schauen die Menschen stärker aufs Budget als in Wien, in Niederösterreich oder im Burgenland.

Zumindest beim Shopping im Internet bedeutet die Teuerung aber nicht, dass dadurch die Bandbreite der Preise grösser wird: «Die Preise für Zahnbürsten, Katzenfutter oder Handys sind im Internet so dynamisch und leicht zu vergleichen, dass Händler die höheren Preise im Einkauf nicht eins zu eins ihrer Kundschaft weiterreichen können», sagt Hendrik Blijdenstein, der als Chief Commercial Officer für den Ein- und Verkauf bei Galaxus verantwortlich ist. «Würde es trotzdem einer versuchen, würde er auf seiner Ware sitzenbleiben.» Eine Ausnahme seien knappe Güter: So gab es in den vergangenen Monaten etwa große Preisunterschiede bei Grafikkarten oder Spielekonsolen.

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

Knapp 3 von 10 Befragten gaben in der Umfrage ebenfalls an, dass sie Dinge nun früher einkaufen, weil sie mit steigenden Preisen rechnen. Besonders oft tun dies Junge, Frauen und Menschen, die im Westen Österreichs leben. Die Überlegung dahinter: Wenn die Packung Müsliriegel heute 5 Euro kostet, und Ende Jahr womöglich 7, dann lege ich mir meinen Notvorrat lieber jetzt schon an.

Wie reagierst du auf die steigenden Preise? Strickst du jetzt schon Wollsocken, weil Heizen im Winter unerschwinglich sein wird? Ziehst du größere Anschaffungen zeitlich vor? Oder nervt die Berichterstattung zur Teuerung einfach nur? Diskutiere in der Kommentarspalte mit!

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Alex Hämmerli
Senior Public Relations Manager
alex.haemmerli@digitecgalaxus.ch

Ich bin bei Galaxus und digitec zuständig für den Austausch mit Journalistinnen und Bloggern. Gute Geschichten sind meine Leidenschaft, deshalb bin ich immer auf dem neusten Stand.


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