Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Ratgeber

Kinder allein zu Haus: Ab wann ist’s okay? Und wie funktioniert’s ohne Festnetz?

Katja Fischer
24.3.2023

Als Kind war mir klar, wie ich meine Mutter erreichen kann, wenn ich alleine zu Hause war: per Telefon. Meine eigenen Kinder haben aber kein Festnetz und noch kein Smartphone. Gibt’s Alternativen? Und worauf muss ich beim Alleinlassen sonst noch achten?

Meine Tochter will alleine sein. Nicht einfach in ihrem Kinderzimmer. Nicht einfach im Garten. Sondern alleine in unserem Haus, während ich weg bin. Mutterseelenalleine, buchstäblich.

Es war klar, dass dieser Moment dereinst kommen würde. Aber ich habe mir nie überlegt, wann. Jetzt ist er plötzlich da und er fühlt sich merkwürdig an. Ist sie genug alt und bereit dafür? Wie lange darf ich sie überhaupt alleine lassen? Sie ist gerade sieben geworden, vernünftig, hat verhältnismässig wenig Flausen im Kopf. Trotzdem hadere ich. Bin ich denn bereit dafür?

Kein Gesetz, keine Regeln

Ich suche nach Richtlinien im Netz. Und erhalte weder klare Antworten, noch eindeutige Ansagen. Ab wann und für wie lange du dein Kind alleine lassen kannst, ist nämlich – abgesehen von der allgemeinen Aufsichtspflicht und elterlichen Fürsorge – gesetzlich nicht vorgeschrieben. Entsprechend unterschiedlich fallen die Empfehlungen aus:

Folgende Fragen solltest du also laut Amt für Jugend und Berufsberatung vorgängig klären:

  • In welcher Situation darf oder soll dein Kind die Wohnung verlassen? Wo soll es dann hin?
  • Wie kann es Hilfe holen?
  • Wann darf es die Tür öffnen, wann nicht?
  • Und: Wie kann es dich oder andere Bezugspersonen erreichen?

Alternativen zum Festnetz

Bei der letzten Frage stolpere ich. Ich stelle fest: Meine Tochter erreicht mich nicht. Mit sieben Jahren hat sie nämlich noch kein eigenes Handy (und das soll vorerst auch so bleiben). Und einen Festnetzanschluss besitzen wir nicht (und brauchten wir bis anhin auch nicht).

Gibt’s Alternativen? Ich mache mich auf die Suche und finde ein paar wenige Optionen – simple, die auf der Hand liegen, bis kreative Ideen:

Kinderuhr

Eine Festnetz-Alternative ist eine Kinder-Smartwatch. Beziehungsweise ein Kompromiss: Nämlich dann, wenn du dein Kind zwar über dein Smartphone erreichen möchtest – und umgekehrt –, ohne ihm aber gleich ein eigenes zu kaufen.

Ausgemustertes Handy

Wer noch ein älteres Smartphone zu Hause liegen hat, kann sich eine Prepaid-Karte zulegen und es so als Notfall-Telefon wieder in Betrieb nehmen. Voraussetzung ist, dass der Nachwuchs die Handhabung versteht. Im Smartphone-Zeitalter, wo bereits Einjährige die Swipe-Handbewegung in Perfektion beherrschen, dürfte das aber kein Problem sein.

Seniorenhandy als Notfallhandy

Seniorenhandys beschränken sich auf die wichtigsten Funktionen eines Telefons, sind einfach zu bedienen und vergleichsweise günstig. Perfekt also für die älteren Semester – aber eben auch für kleine Kinder ohne Smartphone.

Notdrücker

Apropos ältere Semester: Auch das Einsatzgebiet von Notdrückern ist eigentlich für Senioren definiert. Es liesse sich theoretisch aber auf Kinder erweitern. Die Sanität soll bei der Knopf-Betätigung dann vielleicht nicht gleich aufkreuzen, zumindest im Normalfall nicht. Bei den meisten Modellen kannst du das SOS-Gerät aber mit einer oder mehreren Telefonnummern von Bezugspersonen verbinden.

Nachbarn

Die traditionelle, analoge Variante: Nachbarn informieren und involvieren. Und dem Kind so eine direkte Anlaufstelle für den Fall der Fälle geben.

Das Alte ist am Ende doch das Beste

Deshalb: Wir werden uns demnächst ein Festnetztelefon zulegen. Und uns damit – wie viele andere Familien mit kleinen Kindern – zu den letzten Mohikanern gesellen. Jetzt übe ich das Alleine-zu-Hause-sein sein aber erstmal schrittweise mit meiner Tochter.

Denn nicht nur Alleinsein will gelernt sein. Alleinlassen auch.

Titelfoto: Katja Fischer

122 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.


Ratgeber

Praktische Lösungen für alltägliche Fragen zu Technik, Haushaltstricks und vieles mehr.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Ab wann dürfen Kinder ein Handy haben, Frau Schulz?

    von Anne Fischer

  • Hintergrund

    Kinder, geht schlafen! Warum jede Minute zählt

    von Michael Restin

  • Ratgeber

    Tipps vom «Wanderpapa»: So gelingt die Wanderung mit Kindern

    von Katja Fischer