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Ratgeber

Messer schärfen wie der Profi

Simon Balissat
8.10.2021
Bilder: Thomas Kunz

Du hast dir ein teures Messer gekauft und gehofft, es säbelt dein Leben lang wie am ersten Tag. Das ist ein Trugschluss. Regelmässiges Schleifen mit den richtigen Werkzeugen ist unerlässlich. Der Profi zeigt, wie es geht.

«Ich zeige dir hier die Luxusvariante des Messerschliffs», sagt Michael Bach und beginnt, mein Messer durch die Schleifmaschine zu ziehen, während er mir die drei Schritte erklärt:

  1. Grobschliff mit der Schleifmaschine
  2. Feinschliff mit dem Wetzstein
  3. Abziehen mit dem Streichriemen

«Das ist die Theorie. In der Praxis reicht dir die Schleifmaschine oder ein guter Wetzstein...»

Vor dem Schliff: Welches Messer hast du?

Du kannst nicht einfach blind deine Messer durch Schleifmaschinen oder über Wetzsteine ziehen. «Messer mit einseitigem Schliff darfst du nie durch die Maschine jagen, die brauchen einen einseitigen Schliff mit dem Wetzstein», warnt Michael Bach. Einseitig geschliffene Messer sind einfach daran zu erkennen, dass eine Seite des Messers flach ist und nur die Gegenseite einen Schliff aufweist.

«Das sind teure Spezialmesser, etwa für Sushi. Es gibt aber immer wieder Kunden, die sich versehentlich solche Messer kaufen und die dann kaputt schleifen.» Auch Keramikmesser oder Messer mit Wellenschliff bedürfen einer Spezialbehandlung. Geeignet für die Schleifmaschine sind also Stahlmesser mit doppelseitigem Schliff. Egal, ob im japanischen oder deutschen Stil.

1. Rohschliff mit der Maschine

Die Schleif- und Poliermaschine dient dazu, gröbere Unebenheiten aus der Klinge zu schleifen. User christophe.pantillon vergibt einen Stern.

Manual ist halbwegs brauchbar. Allerdings sind die Schleifresultate erbärmlich, trotz abschliessender Verwendung der Poliereinheit sind Schleifspuren gut sichtbar und richtig scharf wird das (teure) Kai Messer nicht. Dafür trägt der Schleifvorgang mächtig Damaststahl ab.

Genau das ist die Funktionsweise dieser Schleifmaschine. Sie liefert die gleichen Resultate wie ein Wetzstein mit einer 300-er Körnung. Das ist grobes Geschütz, mit dem du Unebenheiten in der Klinge beseitigst. Etwas schärfer ist das Messer nach dem Schleifen zwar, den Feinschliff solltest du dann aber mit dem Wetzstein machen.

2. Bearbeiten mit dem Wetzstein

3. Streichriemen

Dieser Schritt ist optional, gibt deinen Messern aber die ultimative Schärfe. Der Streichriemen aus Leder hat auf drei Seiten Diamantpartikel eingearbeitet, jeweils in unterschiedlich feiner Körnung. Über diesen Riemen ziehst du das Messer mit der Klinge (statt gegen die Klinge wie beim Schleifstein). Zum Abschluss dann polierst du das Messer auf der Lederseite auf.

Ich will nicht so viel Geld ausgeben! Was brauche ich wirklich?

Ein guter Wetzstein (im Idealfall mit zwei Seiten und zwei Körnungen) ist das, was du wirklich brauchst. Der Profi empfiehlt einen, der sicher bis 1000 geht. So bist du auf der scharfen Seite. Eine gröbere Körnung bis etwa 500 beseitigt Unebenheiten, die du sonst mit der Maschine ausbessern würdest. Für den Feinschliff gehst du dann zur Seite mit einer Körnung von 1000 oder mehr über.

Ich habe einen Wetzstein und will mehr! Was besorge ich mir?

Je nach Zustand deiner Messer und wie viel Geduld du hast, ist eine Maschine empfehlenswert. Den groben Schliff der Maschine kannst du auch auf dem Wetzstein machen, das dauert einfach und braucht Geduld. Zum Schluss dann ist der Streichriemen die Kür, die deine Messer zu Rasierklingen macht.

Kann ich alle Messer so schleifen?

Alle guten Messer aus Stahl. Für Keramikmesser ist ein Diamantschleifstein vorgesehen. Übrigens kannst du sogar Brotmesser mit Wellenschliff so schärfen. Probiert habe ich das selbst nicht, mach das daher auf eigene Gefahr.

Wie oft soll ich meine Messer denn schleifen?

Wann brauche ich einen neuen Wetzstein und neue Messer?

Wenn du Sorge trägst zu deinen Messern: eigentlich nie. Ich kenne einen Koch, der die Messer aus seiner Lehre benützt und die hat er vor über 20 Jahren abgeschlossen. Ein gutes Messer und ein Wetzstein dürften ein Leben lang halten. Und sollte der Wetzstein etwas uneben werden, gibt es übrigens auch einen Wetzstein für den Wetzstein.

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


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