Neue Skibekleidung, die vor Schnitten schützt
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Neue Skibekleidung, die vor Schnitten schützt

Siri Schubert
26.1.2024

Wer die Skirennen der vergangenen Wochen verfolgt hat, hat sie gesehen: die Stürze, bei denen Blut floss. Schuld sollen Schnittverletzungen, unter anderem durch messerscharfe Skikanten, gewesen sein. Die spanische Marke Diston hat auf der Sportmesse ISPO Skiunterwäsche vorgestellt, die vor solchen Verletzungen schützen soll.

Alle, die sich mit Ski auf die Piste oder in den Tiefschnee wagen, wissen, dass der Spass im Schnee ein gewisses Risiko birgt. 25 Prozent aller Sportunfälle passieren nach Zahlen der Unfallversicherung SUVA im Schnee. Während es sich meistens um Knochen- oder Gelenkverletzungen handelt, geht ein Teil der Blessuren aufs Konto scharfer Skikanten. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat der spanische Hersteller Diston Schnittschutzkleidung speziell für den Wintersport entwickelt.

Vom internationalen Skiverband zertifiziert

Das Besondere: Die Skibekleidung wurde vom internationalen Skiverband FIS mit drei Sternen zertifiziert. Das ist die höchste Kategorie für Schnittschutz, die der Verband vergibt. Sie wurde bisher nur an Diston verliehen. Für Lulen Agirrebeña, Gründer und Ingenieur von Diston, den ich auf der internationalen Sportmesse ISPO traf, ist das eine wichtige Auszeichnung: «Den Skifahrern Sicherheit zu geben, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken, war von Anfang an oberste Priorität.»

Der Schnittschutz der Diston Skiunterwäsche wurde von der FIS mit drei Sternen zertifiziert.
Der Schnittschutz der Diston Skiunterwäsche wurde von der FIS mit drei Sternen zertifiziert.
Quelle: Diston

Die Skikleidung ist zudem mit der zweithöchsten Stufe der europäischen Schnittschutznorm (EN 388:2016) zertifiziert. Unter anderem wird das zu prüfende Material dabei mit einem vor- und zurückfahrenden und zugleich rotierenden Rundmesser malträtiert. Bei der Schnittfestigkeit erreicht die Skibekleidung fast den zweifachen Wert dessen, was bei Schnittschutzhandschuhen üblich ist.

Skirennfahrer prägten die Produkte

Diston-Gründer Lulen Agirrebeña ist selbst begeisterter Skifahrer mit guten Kontakten in der Skirenn-Szene. Bei einer Unterhaltung mit befreundeten Racern vor rund drei Jahren, die unter anderem im FIS Alpine Ski Europa Cup starteten, äusserten diese ein spezielles Anliegen. Sie bemängelten, dass es keine gute Anti-Schnitt-Bekleidung gebe, die flexibel und funktional sei, so dass sie auch bei Skirennen getragen werden könne.

Agirrebeña selbst war zu der Zeit für einen Skibekleidungshersteller tätig. Die Idee, selbst Skiunterwäsche zu entwickeln, die Schutz vor Verletzungen und gleichzeitig gutes Feuchtigkeitsmanagement und grosse Bewegungsfreiheit bietet, reizte ihn.

Dehnbare, funktionelle Bekleidung mit Anti-Schnitt-Eigenschaften.
Dehnbare, funktionelle Bekleidung mit Anti-Schnitt-Eigenschaften.
Quelle: Siri Schubert

Zwei Jahre lang entwickelte und testete er, bis er vor acht Monaten die Diston Skiwäsche auf den Markt brachte. Sie besteht aus High Performance Polyethylene (HPPE), einem sehr schnitt- und zugfesten Material. Das HPPE kombinierte Agirrebeña mit Nylon und anderen elastischen Fasern, bis das Ergebnis stimmte. Immer wieder testeten Skifahrer, Racer und Trainer seine Bekleidung und gaben Feedback. Die erste Kollektion mit langer Skiunterwäsche, Langarmshirts und Nackenschutz ist seit knapp einem Jahr auf dem Markt. Agirrebeña hat bereits die nächsten Ideen: «Die Innovation hört nicht auf. Wir forschen und entwickeln weiter, um bald noch bessere Anti-Cut-Bekleidung anbieten zu können.»

Noch gibt es die Diston-Kleidung nicht bei uns. Ob wir diese Produkte ins Sortiment aufnehmen, wird unser Einkauf klären.

Titelfoto: Shutterstock / Lukas Gojda

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Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.


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