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Meinung

Ode an ein Nussstängeli

Das beste Nussstängeli der Welt: Kürzlich habe ich es gegessen. Eine Liebeserklärung.

Es war an einem trüben Mittwochnachmittag, ich erinnere mich noch genau: Verschwitzt und völlig erschöpft von einer langen Bergwanderung sass ich ermattet vor der Hütte. Vor mir ein Blech mit frisch gebackenen Nussstängeli, biss ich in eines und war im nächsten Moment im siebten Himmel. Ich ass gerade das beste Nussstängeli der Welt.

Das Besteste ist gerade gut genug

Und so hocke ich also nach einem langen Tag erschöpft und mit leerem Blick hungrig vor der Jagdhütte. Ich habe Bärenhunger. Da steht Claudio plötzlich auf und meint: «Wir haben keine Nussstängeli mehr. Ich backe mal eine neue Ladung.» Gutes Essen hebt die Moral oder wie mein Grossvater stets zu sagen pflegte: «Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen». Recht hat er.

Das Rezept von Andreas Caminada ...

Das Rezept für die besten Nussstängeli der Welt stammt ursprünglich von Andreas Caminada, dem Bündner Drei-Sterne-Koch mit 19 Gault-Millau-Punkten vom Schloss Schauenstein in Fürstenau. Die Bündner und Essen, das scheint zu passen.

Den Teig für das Gebäck hatte Claudios Mutter bereits zu Hause in Chur vorbereitet. Als das erste Blech mit den Stängeli im Ofen ist, stehen wir vor der Hütte und geniessen die prächtige Aussicht. Nach exakt elf Minuten bimmelt es in der Küche und Claudio sprintet zum Ofen, um das Gebäck zu wenden und es nochmals exakt sieben Minuten fertigzubacken.

... das gewisse Etwas von Mama

Dann steht das Backblech mit den noch warmen Nussstängeli verführerisch duftend vor mir. In der Küche riecht es unterdessen wie in einer Weihnachtsbäckerei und draussen drückt die Sonne durch die Wolkendecke. Es hat etwas Kitschiges und ist dennoch sauschön.

Ich beisse in dieses Rechteck, das auch Totenbeinli genannt wird und muss mich beinahe hinsetzen, so überwältigt mich sein Geschmack. Wer ist bloss auf die Idee gekommen, diese Fanfare des Lebens mit dem Tod in Verbindung zu bringen? Lebensbeinli müsste es heissen. In der Küchentüre steht Claudio und hat ein breites Grinsen im Gesicht. Ich glaube, er hat mich draussen wohlig grunzen gehört und schaut, ob mit mir alles okay ist. Es ist.

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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