Schliift’s?! Der Bosch Easy CurvSander 12 im Test
Produkttest

Schliift’s?! Der Bosch Easy CurvSander 12 im Test

Kurven und Rundungen im Holz musste ich bis jetzt von Hand schleifen. Mit dem neuen Akku-Tellerschleifer von Bosch soll das elektrisch möglich sein. Aber auch für Nicht-Heimwerker mit Stilbewusstsein bietet er Funktionen.

Ich unterschätze Schleifarbeiten zeitlich immer. Ich verdränge die verschiedenen Durchläufe von grob zu fein und dass ich am Ende doch häufiger zu Schleifschwamm oder -papier greife, weil ich Feinheiten oder vor allem Rundungen schleifen muss, die ich der Maschine nicht zutraue. Bosch will hier eine Lösung gefunden haben. Ein kleiner akkubetriebener Schleifer und Polierer mit drei beweglichen Tellern. So soll sich die Maschine an alle Gegebenheiten anpassen können.

Beim Auspacken macht der grün-schwarze Schleifer einen guten ersten Eindruck: kein Firlefanz und gut verarbeitet. Ich finde einen Stecker für den Akku und drei verschiedene Schleifaufsätze, die Polierschwämme im 6er-Pack hole ich mir extra dazu. Ausserdem liegt eine Vorrichtung bei, damit das Staubsaugerrohr angehängt werden kann und der ganze Staub nicht zu Boden rieselt. Praktisch, aber bei meinem Electrolux-Standsauger geht das leider nicht. Die Schleifmaschine selbst hat einen An-/Aus-Knopf und ein Rädchen mit stufenloser Drehzahlanpassung. Fertig. Mehr braucht’s nicht.

Elektrische Schuhpolitur

Die drei Teller sind mit Klettverschluss ausgestattet, sodass Schleifnetze und Polierschwämme einfach angebracht und wieder abgenommen werden können. Das Wechseln funktioniert in der Praxis problemlos. Nachdem ich den Akku erst einmal bis zum Anschlag aufgeladen habe, kann ich auch schon loslegen, eine Bedienungsanleitung brauche ich bei dieser einfachen Handhabung nun wirklich nicht. Mir fällt aber auf, dass ich gar kein Holzprojekt oder -möbel habe, das geschliffen werden muss. In einer Ecke finde ich lediglich ein kleines Stück Lindenholz. Das muss reichen. Auf der glatten, geraden Oberfläche saust der Easy CurvSander 12 problemlos drüber. Er liegt angenehm in der Hand und ist mit seinen 1.2 Kilogramm nicht zu schwer. Nur den An-/Aus-Knopf finde ich vorne an der Maschine etwas unhandlich platziert, da ich entweder meine Arbeitshand aus der normalen Position am Griff bewegen oder die zweite Hand zur Hilfe nehmen muss.

Um die Maschine auf ihre Kurventauglichkeit zu testen, müssen die Polierschwämme ran. Meine Schuhe müssen dringend gesäubert und poliert werden. Wie ich herumlaufe ist eine Zumutung für Passanten mit gesenktem Blick. Ein bisschen Bammel habe ich, dass das Leder komplett abgewetzt wird, weshalb ich das Ganze an einer unauffälligen Stelle hinten am Schuh ausprobiere. Das Material bleibt dran, die Farbe auch, also traue ich mich an den ganzen Schuh. Das klappt ziemlich gut. Ich hole mir noch etwas schwarze Schuhcreme und arbeite alles ein. Der Schuh macht wieder viel mehr her. Die Schwämme wandern aber in den Abfall, die bekomme ich nicht mehr sauber. Nach knapp vierzig Minuten Schleifen, Polieren und Herumgespiele ist nun auch der Akku am Ende.

Fazit

Der Bosch Easy CurvSander 12 kommt problemlos in und um Ecken, kann aber auch ganz normal gerade Flächen schleifen. Nur dürfen diese Flächen nicht zu gross sein, sonst wirst du am Ende – wie die österreichische Seite meiner Familie zu sagen pflegt – selbst zum «Schwammerl». Dir fällt also irgendwann der Arm ab, weil das Ding echt nicht für riesige Projekte ausgelegt ist. Auszusetzen habe ich lediglich die Position des An-/Aus-Knopfes, die hätte etwas natürlicher gewählt werden dürfen. Ansonsten bin ich überzeugt: mein Stück Holz ist glatt, meine Schuhe sauber und zu viel Stauraum muss ich auch nicht hergeben. Sogar der Preis geht mit unter 100 Franken komplett in Ordnung. Zwar kosten Schleifnetze und Polierschwämme 15 Franken im Ersatz, doch sollten die Aufsätze relativ lange halten, sofern du sie nicht mit Schuhcreme ruinierst.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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