
Produkttest
Dyson 360 Vis Nav im Test: supersauber, aber mit Anlaufschwierigkeiten
von Lorenz Keller

Dyson bringt mit Spot+Scrub AI einen neuen Saugroboter auf den Markt. Dieser ist überraschend preiswert – und ahmt die Erfolgsrezepte der Konkurrenz nach.
Bisher waren die Saugroboter von Dyson keine Erfolgsgeschichte. Beim vor ziemlich genau zwei Jahren lancierten Dyson 360 Vis Nav hiess es beispielsweise beim englischen Unternehmen: Wischmopps brauchen wir nicht, eine Basisstation ist ebenfalls überflüssig – und für die Navigation reicht eine Kamera, Lidar-Scanner seien überbewertet.
Das Resultat: schlechte Kritiken von Testenden, mittelmässige Bewertungen aus der Community – und das bei einem Preis auf höchstem Niveau. Nun soll alles anders werden, mit dem in allen Details angekündigten Dyson Spot+Scrub AI.
Oh Wunder: Das neue Modell hat alles integriert, was vor zwei Jahren laut Dyson noch unnötig war. Der Roboter verfügt über eine Nasswalze, die sich selbst reinigt und so den Boden mit frischem Wasser wischt. Dazu kommt eine Absaug- und Reinigungsstation, in der Staub und Dreck deponiert werden und der Mopp mit heissem Wasser gereinigt und getrocknet wird.
Und ja, Dyson verlässt sich für die Navigation nicht mehr nur auf eine Kamera mit KI-gestützter Bilderkennung; zusätzlich ist ein Lidar-Scanner eingebaut. Der Hersteller verspricht, dass sich der Roboter problemlos orientieren kann, Hindernissen ausweicht und auch Socken und Hundekot umfahren kann.
Der Spot+Scrub AI kann nun also alles, was die Konkurrenz von Dreame, Roborock oder Ecovacs schon seit mindestens einem oder zwei Jahren im Programm hat.

Immerhin setzt Dyson auch eigene Akzente. Während die Konkurrenz den Staub meist in einen Staubbeutel absaugt, verfügt der Spot+Scrub AI über ein beutelloses System, das jenem in den Akkusaugern ähnelt. Dreck und Partikel landen nämlich in einem geschlossenen Behälter. Diesen entleerst du in den Abfalleimer, der Öffnungsmechanismus braucht dafür nur eine Hand.
Der Roboter soll mit Kamera und KI 200 Arten von Verschmutzungen und Gegenständen erkennen. Über eine ausgelaufene Flüssigkeit wie Sojasauce und Tomatensauce wischt der Spot+Scrub AI nicht nur einmal, sondern fährt selbstständig hin und her, bis alles weg ist. Das wäre tatsächlich ein Gewinn gegenüber den Modellen der Konkurrenz, die bei solch starker Verschmutzung nicht nachreinigen.
Wie bei den Akkusaugern leuchtet beim Roboter ein grüner Laser über den Boden. Staub und Schmutz sind so noch besser zu sehen – nicht nur für menschliche Augen, sondern auch für die Kamera des Spot+Scrub AI. Das soll die Reinigung nochmals verbessern.
Einige Features anderer Topmodelle fehlen jedoch: So klettert der Dyson nicht über hohe Schwellen, und der Wischmopp wird nicht abgedeckt, wenn der Roboter über Teppiche fährt.

In vielen europäischen Ländern startet der Spot+Scrub AI bereits im Dezember. In der Schweiz kommt der Roboter erst nächstes Jahr – ein genaues Startdatum steht noch aus.
Die Preise liegen im Euroraum bei 999 Euro. Das ist deutlich weniger als bei den Topmodellen der Konkurrenz, die 1200 Euro und mehr auf dem Preisschild stehen haben. Auch der Vorgänger, der Dyson 360 Vis Nav, kostete 300 Euro mehr.
Kann Dyson endlich bei den Robotern punkten? Das hängt stark davon ab, wie die beworbenen Features im Alltag tatsächlich funktionieren. Ist die Schmutzerkennung beispielsweise deutlich besser als bei der Konkurrenz, könnte das ein grosser Pluspunkt sein, der fehlende Features locker wettmacht.
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