
Stressbälle aus Slime: Taugt der Squishy Maker was?

Mit dem Squishy Maker sollen aus Slime Stressbälle werden. Ob das klappt, oder ob ich einfach nur eine riesige Sauerei anrichte, liest du im Test.
Schleim? Slime! Wenn du noch nichts davon mitbekommen hast, lebst du wahrscheinlich hinter dem Mond. Seit Jahren beobachten Millionen Menschen auf Social Media, wie Influencerinnen eigene Kreationen aus der gelatineartigen Masse präsentieren oder das glibbrige Zeug einfach durch ihre Finger gleiten lassen.
Und natürlich bringt auch dieser Hype ein Haufen Krimskrams mit sich, den du scheinbar unbedingt brauchst. Der Squishy Maker von Boti zum Beispiel. Er hilft dir dabei, deinen Slime in eine Art Stressball zu verwandeln, damit du ihn den ganzen Tag in den Händen zerquetschen (Englisch: to squish) kannst. Im Galaxus-Shop scheint das Gerät sehr beliebt zu sein.
In diesem Produkttest versuche ich nachzuvollziehen, wieso das Zeug so beliebt ist, ob das Gerät funktioniert und ob es eine tief vergrabene Erinnerung aus meiner Primarschulzeit wieder aufleben lassen kann.
Schleimbeutel aus der Vergangenheit
Damals waren bunte, glitzernde Quetschbälle, die verdächtig nach Benzin rochen, der Renner. Lange durften sie nicht bleiben – weil sie angeblich krebserregend waren. Was aber blieb, war die Erinnerung an das unvergleichlich befriedigende Gefühl, den Ball mit beiden Händen zu kneten, bis er fast platzte. Ob der Squishy dem wohl nachkommen kann?
Das ist drin
Der Squishy-Maker kommt standardmässig mit acht Klammern und Ballonen, die ich mit dem beigelegten Slimepulver, Papier-Konfetti sowie Glitzersternen befüllen kann. Alles, was ich brauche, ist Wasser, ein Löffel, ein Putzlappen und eigenes Dekozeug, um die Ballone zu füllen. Und Geduld. Viel Geduld.
Mein erster Squishy
Das Prinzip ist einfach: Das Gerät erzeugt einen Unterdruck und hilft mir dabei, die Ballone so weit zu öffnen, dass ich sie mit allerlei Zeug befüllen und danach zuschnüren kann. Nicht mehr und nicht weniger. Also schnappe ich mir einen Ballon und ziehe ihn über die Öffnung des Geräts – und merke dabei: Ganz so einfach ist das nicht. Nach fünf Anläufen und einer Tirade von Schimpfwörtern, sitzt er dann endlich und ich kann das weisse Pulver hineinfüllen.

Jetzt fängt der grosse Spass an. Ich pumpe am seitlichen Hebel. So entsteht ein Vakuum, das den Ballon auf die doppelte Grösse wachsen lässt. Weil ich den Stopper drin lasse, erreicht der Squish bald seine maximale Grösse. Ohne die Halterung würde er noch grösser werden.
Ich befülle den Ball mit einer grosszügigen Portion Konfetti und Glitzersternen und kippe Wasser hinterher. Das Pulver reagiert sofort mit der Flüssigkeit und bildet kleine, durchsichtige Klümpchen. Mit einem beherzten Schwung verrühre ich das restliche Pulver mit dem Wasser, bis eine glibberige Masse entsteht. Sie sieht aus wie zerkleinerte Götterspeise.
Jetzt passt nichts mehr in den Squishy hinein. Also verschliesse ich den Ballon mit einem Deckel, damit nichts überschwappt. Dann versuche ich, dem Squishy den Hals umzudrehen, um die Klammer zu befestigen. In der Theorie klingt das ziemlich einfach. Die Praxis zeigt aber: Ohne Geschick und ein bisschen Kraft wird das nichts. Und ausserdem hätte ich mir, wie in der Beschreibung empfohlen, einen feuchten Lappen zum Aufputzen besorgen sollen, denn diese Sache wird allmählich ziemlich dreckig.

Und so fühlt sich mein erster Squishy an
Das Ergebnis ist ernüchternd. Das Gel im Ball ist viel klumpiger und «flutscht» deshalb nicht wie von selbst im Ball hin und her. Auch das Konfetti und die Sterne lassen sich nicht ganz so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte, herumschieben. Leider weniger befriedigend als erwartet und nicht ganz so geschmeidig, wie die Benzin-Quetschbälle von früher. Meine Kindheitserinnerung kann ich kein zweites Mal durchleben.

Mit eigenen Zutaten zu grösserem Erfolg
Ich versuche es mit eigenen Zusätzen und gebe dem zweiten Ball Sensorik-Kügelchen, Lebensmittelfarbe und unterschiedlich grosse Glasmurmeln hinzu.
Dieser Squishy fühlt sich schon um einiges spannender als der erste an. Die Kügelchen lassen sich quetschen, aneinander vorbeischieben oder gegen die Ballonwand drücken. Dieser Ballon hat definitiv Anti-Stressqualitäten.

Ich fülle noch zwei weitere Squishys mit Glitzerpulver, Pokémonfigürchen und Kinetik-Sand, aber weder fühlen sie sich angenehm an, noch sehen sie besonders toll aus. Der Glibber ist einfach zu fest, als dass sich der Inhalt geschmeidig darin bewegen würde. Das Vergnügen liegt wohl darin, mit möglichst unterschiedlichen Materialien zu experimentieren. Das dürfen von mir aus gerne andere ausprobieren.
Der Härtetest
Obwohl die Ballone auf den ersten Blick nicht besonders stabil wirken, halten sie einiges aus. So passiert nichts, wenn ich mit voller Wucht auf den Stressball haue oder daran herumziehe. Erst wenn ich ein Figürchen mit aller Kraft gegen die Gummiwand drücke, platzt der Squishy an dieser Stelle auf und hinterlässt ein Loch. Der Inhalt fliesst langsam heraus, aber quillt nicht über.

Fazit
Ein Gerät, das tut, was es soll
Pro
- Gerät funktioniert
- Inhalt reicht für acht Squishys
Contra
- Slime klumpiger als erwartet


Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.