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Tupperware versucht einen Neustart in Europa
von Stephan Lamprecht
Tupper-Partys reloaded: Die im März angekündigte Rückkehr von Tupperware wird Realität. Von der Schweiz ist dabei allerdings nicht die Rede.
Im März verkündete der französische Unternehmer Cédric Meston, Mitbegründer der pflanzenbasierten Marke HappyVore, ein überraschendes Comeback von Tupperware. Offenbar geht es damit jetzt richtig los.
Die Insolvenz des US-Unternehmens Tupperware vor rund einem Jahr bedeutete auch das Ende der Landesgesellschaften in Frankreich und Deutschland.
Cédric Meston übernahm Tupperware Frankreich. Zu seinem Sanierungsplan gehörte auch die Sicherung der Vertriebsrechte für fünf europäische Länder: Deutschland, Belgien, Italien, Polen und Frankreich.
Im Juli wurden der Sanierungsplan gerichtlich genehmigt und alle vertraglichen Fragen geklärt. Jetzt mache Tupperware sich daran, «Europa zu erobern», wie Meston auf LinkedIn schreibt.
Herzstück des Vertriebs von Tupperware waren und sind die privat organisierten Verkaufspartys. Daran will der neue Eigentümer nicht rütteln. In Europa sollen 25 000 freie Vertriebspartnerinnen und -partner wieder aktiv sein, wie der operative Geschäftsführer Augustin Rudigoz in einem Interview erklärt. Sie bekommen jetzt digitale Unterstützung in Form einer App, die bei der Organisation der Veranstaltungen und dem Versand der Produkte unterstützen soll.
Auch das Sortiment verändert sich. Zu den in den USA produzierten Produkten gesellen sich Glasbehälter und Becher aus Edelstahl. Zudem kommt recycelter Kunststoff zum Einsatz.
An den im März ausgerufenen Umsatzzielen ändert sich indes nichts. Noch bis Ende dieses Jahres sollen 100 Millionen Euro in den europäischen Märkten erreicht sein.
Die «30 Jahre-Garantie» gehört zu den Werbeversprechen der «alten» Tupperware. Das französische Unternehmen weist eventuelle Garantieansprüche gegenüber der insolventen Tupperware Deutschland GmbH zurück.
«Eine Garantie ist eine freiwillige Leistung von Unternehmen, die im Insolvenzfall leider nicht mehr unbedingt gilt», erklärt Julia Zeller, Referentin für Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Bayern gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.
Der Geschäftsführer von Tupperware France verspricht in diesem Zusammenhang für die neuen Produkte allerdings eine ähnlich lange Garantiedauer wie früher. Wohl eher kein Trost für Menschen, die Tupperware früherer Serien im Schrank haben.
Während das Comeback in fünf europäischen Ländern läuft, gibt es derzeit keine konkreten Pläne für eine Expansion in die Schweiz. Aber was noch nicht ist, kann ja vielleicht noch werden.
Ein interessanter Mix: traditionelle Verkaufsveranstaltungen, weltweit bekannte Marke und der Versuch, nachhaltigere Produkte anzubieten. Ob das auf die Dauer ausreichen wird, um Tupperware wieder dauerhaft zu etablieren, muss sich allerdings erst erweisen.
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Hamburger, Leseratte, Eishockey-Fan. Papa und Grosspapa. Bastelt ständig an seinem Smarthome herum. Interessiert an DIY, Outdoor, Mode und Kosmetik.