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Kritik

«Void Sails» im Test: Ein gelungenes Indie-Spiel, das genau meinen Nerv trifft

«Void Sails» klingt wie eine Mischung aus «The Legend of Zelda: The Wind Waker» und Cthulhu-Mythologie. Ganz so abenteuerlich wird es zwar nicht. En paar gemütliche Stunden auf einem fliegenden Schiff in einer magischen Welt bietet das Spiel aber allemal.

An regnerischen Tagen kuschle ich mich gerne mit Tee beim Lesen ein. Als ich «Void Sails» das erste Mal auf meinem PC starte, erwarte ich nicht, dass mir das Spiel dasselbe Gefühl gibt. Das tut es aber. «Void Sails» fühlt sich wie ein Spielbuch in Game-Form an.

Auf der Suche nach dem verschollenen Vater – und Cthulhu?!

In der Vorabversion von «Void Sails» schlüpfe ich in die Rolle des namenlosen «Captain», der seinen Vater sucht. Dieser kehrte von einer Expedition nicht mehr nach Hause. Dafür begebe ich mich auf ein Schiff und überquere kein Meer, sondern das Weltall.

Im Weltall muss ich Vorsicht walten lassen. Die Ordnungshüter in Form der Inquisition sind überall. Denn an allen Ecken und Kanten des Universums schiessen mysteriöse Kulte hervor, die eine Vorliebe für okkulte Rituale haben.

Überhaupt besitzt der Cthulhu-Mythos die besondere Eigenschaft, dass nicht alle seine Inhalte aus der Feder seines umstrittenen Schöpfers H. P. Lovecraft stammen. Der Autor befand sich zu Lebzeiten – in denen er weder reich noch berühmt wurde – in Kontakt mit zahlreichen anderen Kunstschaffenden, die sein Universum mit eigenen Geschichten ergänzt haben. So stammt beispielsweise die Inspiration für den «Mann in Gelb» vom Autor Robert W. Chambers.

«Void Sails» legt seine Einflüsse aus dem Cthulhu-Mythos offen, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Das erwarte ich von einer Spielbuch-ähnlichen Geschichte aber auch nicht. Die vorhandenen Inhalte liefern genug Stoff, um die Handlung interessant zu machen und knackig voranzutreiben.

Manchmal gehen die Antworten auf sogenannte Skill-Checks über. Das heisst, dass ich auf einen meiner drei Statuswerte würfeln muss: Wissen, Wahrnehmung und Entschlossenheit.

Das Würfeln findet mit einer Drehscheibe statt. Meine gedrehte Zahl muss gleich oder unter einem bestimmten Wert liegen, der von der Schwierigkeitsstufe des Checks bestimmt wird. Je höher mein Statuswert ist, desto einfacher fällt der Check aus.

Zu Beginn der Handlung wähle ich meinen Werdegang aus und bestimme damit meine Ausgangswerte. Wie immer erstelle ich einen besonders intelligenten Charakter – auf Kosten der anderen Statuswerte. So kommt es, dass ich Wahrnehmungs-Checks ständig vermassle. Das führt dazu, dass dieser Wert sinkt. Wenn ich in «Void Sails» Checks bestehe, steigen meine Statuswerte und wenn ich sie vermassle, sinken sie.

Auf dem Schiff wird’s spielerisch

Wenn ich nicht würfle und Entscheidungen fälle, erkunde ich die offenen Areale mit meinem Luftschiff. Ich ankere an Orten, an denen mich mehr von der Handlung oder Nebengeschichten erwarten. Gelegentlich löse ich simple Schalter aus oder bekämpfe feindliche Schiffe.

Die Steuerung fühlt sich etwas träge an. Mein Schiff nimmt manchmal beim Lenken so viel Schwung mit, dass ich in Wände krache und Lebenspunkte verliere. Es ist nicht so schlimm, dass es mir den Spielspass nimmt. Während der Kämpfe ärgert es mich aber unnötig.

Mein Schiff kann ich auch verbessern und beispielsweise meine Schilde robuster oder meine Solar-Kanone stärker machen.

Zwischendurch raste ich am Leuchtturm und sacke Proviant ein – ein winziges Management- beziehungsweise Survival-Element in Form von Essen ist ebenfalls vorhanden. Das ist so simpel gelöst, dass man es auch hätte weglassen können. Bevor ich zur nächsten Karte aufbreche, sagt mir das Spiel, wie viel Proviant ich einkaufen muss. Selbst, wenn ich Umwege auf meiner Reise einlege, besitze ich immer genügend Proviant. Nervenkitzel entsteht nie.

Das Erstlingswerk des Indie-Studios Ticking Clock Games hinterlässt bei der Inszenierung einen guten Eindruck. Die Texte, die mir die Handlung beschreiben, sind packend geschrieben. Gelegentliche Dialoge sind gelungen auf Englisch vertont. Apropos: «Void Sails» gibt es nur in englischer Sprache.

Mehr Qualität wünsche ich mir bei der Performance des Spiels. Auf den Punkte-Karten läuft nicht alles ruckelfrei. Ausserdem stürzte mir das Spiel mehrfach ab – zweimal innerhalb der ersten 1,5 Stunden an derselben Stelle. Ich weiss beim Schreiben des Reviews nicht, ob sich das mit der Veröffentlichung verbessert. Was folgen soll, sind Controller- und Steam-Deck-Support.

Während ich «Void Sails» mit Maus und Tastatur zocke, stelle ich mir vor, wie viel mehr Spass mir das auf dem Steam Deck machen würde – am besten eingekuschelt mit einem Tee.

«Void Sails» ist seit dem 14. Mai 2025 für PC für knapp 21 Franken erhältlich. Ich habe die PC-Version über Steam getestet.

Fazit

Trotz fehlender Komplexität ein gemütliches Cthulhu-Abenteuer

«Void Sails» ist ein spielbares Buch mit Weltraum-Schiffen im Cthulhu-Mythos. Eine absurde Mischung, die gleichzeitig fesselnd und gemütlich ist.

Das Spiel richtet sich an ein spezifisches Publikum: Cthulhu- und Sci-Fi-Fans, die gerne lesen. Das Videospiel fühlt sich wie ein Spielbuch aus Kindheitstagen an und erzählt eine spannende Geschichte mit einer Menge Entscheidungsfreiheit. Die Erkundung über das Schiff und die Kanonen-Schlachten bieten spassige Abwechslung. An manchen Stellen ist die Steuerung leider etwas fummelig. Mit knapp vier Stunden Spielzeit ist «Void Sails» ein kurzes, aber wunderbares und gemütliches Abenteuer.

Pro

  • Gelungene Cthulhu-Geschichte mit Mystery-Elementen
  • Entscheidungsfreiheit, vergleichbar mit einem Spielbuch
  • Mehrere Gameplay-Elemente sorgen für Abwechslung beim Lesen

Contra

  • Fähigkeiten-System, Skill-Checks und Proviant zu wenig ausgefeilt

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


Kritik

Welche Filme, Serien, Bücher, Games oder Brettspiele taugen wirklich etwas? Empfehlungen aus persönlichen Erfahrungen.

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