
Wir machen Dinge lieber kompliziert als einfach
Angesichts eines Problems neigen wir dazu, es durch zusätzliche Ad-hoc-Massnahmen zu komplizieren. Dabei gäbe es oft eine einfachere Lösung.
Mathematisch betrachtet sind Addition und Subtraktion gleichrangige Grundrechenarten. Doch im wirklichen Leben fügen wir anscheinend lieber etwas hinzu, als etwas wegzunehmen. Was man hat, das hat man – obwohl manchmal weniger mehr gewesen wäre.
Dabei hätte es für jedes Testproblem eine elegante Lösung gegeben – durch das Wegnehmen von Bauteilen beziehungsweise von Farbfeldern oder von Bahnhindernissen. Doch selbst wenn man sie eigens auf die Möglichkeit des Subtrahierens hinwies, blieben die meisten lieber beim Addieren.
So betrachtet, scheint das Leben selbst eine Vorliebe für additive Vermehrung zu haben und eine – aus Mangel und Armut geborene – Scheu vor subtraktiver Vereinfachung. Über den Schatten dieses biologischen Erbteils müssen wir wohl springen, um manche Probleme besser in den Griff zu bekommen.
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