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Produkttest

Zuverlässiger Stromausfallschutz? Vertiv Edge USV im Test

Martin Jud
18.10.2022

Wenn die Sicherung knallt oder der Strom sonst ausfällt, besteht die Gefahr von Datenverlust. Dagegen hilft eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV). Ich habe einem Vertiv Edge-750IMT auf den Zahn gefühlt und bin bis auf eine Sache davon angetan.

Die in diesem Test verwendete USV habe ich vom Hersteller erhalten. Die Kollegen im Einkauf haben davon geschwärmt und gemeint, dass wir die Marke Vertiv noch nicht lange bei uns im Shop führen. Das hat mich neugierig gemacht – ich bin gespannt auf die Vertiv Edge-750IMT mit einer Nennleistung von 675 Watt (750 Voltampere):

Die Edge Serie gibt es übrigens in verschiedenen Varianten – sowohl mit unterschiedlicher Nennleistung als auch in unterschiedlichem Format. Neben dem in diesem Test gezeigten Mini-Tower gibt es das Produkt auch im kompakten 1HE-Rack-Mount-Design oder als 2HE- beziehungsweise 3HE-Rack für Serversysteme.

Design, Anschlüsse und technische Daten

Das Äussere des Vertiv Edge-750IMT erinnert an ein überlanges NAS-Gehäuse. Es ist 14,5 Zentimeter breit, 37 lang sowie 22 hoch und wiegt elf Kilogramm. An der Front sind zwei Status-LED mit den Bezeichnungen «Run» und «Alarm», ein LCD und vier Bedientasten angebracht. Informationen, etwa zur aktuellen Auslastung oder dem Akkuzustand, wie auch sämtliche Optionen des Geräts, können direkt daran abgelesen und eingestellt werden.

Die zweite Bedienmöglichkeit bietet ein Webinterface, das du über einen Internetbrowser durch Eingabe der IP-Adresse erreichen kannst. Das ist allerdings nur vorhanden, wenn du wie ich eine entsprechende Erweiterungskarte installierst. Die erweiterten Funktionen der Karte (SNMP-Server) können nicht direkt am Gerät, sondern nur übers Webinterface konfiguriert werden. Die Karte mit Netzwerkanschluss siehst du auf folgendem Bild oben rechts.

Oben links sind ein Notabschaltungs-Anschluss (Emergency Power Off, kurz EPO) und ein USB-Anschluss, darunter ist der Lüfter zu sehen. Der ist meistens flüsterleise – ausser der Strom fällt aus oder der Akku wird gerade geladen. Für elektrischen Schub sorgen eine Eingangsbuchse (Typ C14) mit Eingangsstromkreis-Schutzschalter und fünf Ausgangsbuchsen vom Typ C13.

Deine Geräte dürfen bei dieser USV insgesamt bis 675 Watt ziehen. Fällt der Strom aus, benötigt das Gerät vier bis sechs Millisekunden Umschaltzeit und liefert danach Strom über zwei 9 Amperestunden fassende Akkus. Der Wirkungsgrad soll bei diesem Modell 95 Prozent betragen, der Leistungsfaktor (Power Factor) 0,9. Die Batteriemodule können ausgetauscht werden.

Anschliessen von Geräten

Ein Stromkabel für die Eingangsbuchse sowie ein USB-Kabel liegen der USV bei. Um Geräte anzuschliessen, habe ich mir folgende C14-Stromkabel besorgt:

Nachdem die USV Strom hat, schliesse ich Modem und Router, einen Switch sowie den NAS an.

Bedienung am Gerät und über Webinterface

Genauere Angaben zur Auslastung finde ich im Webinterface. 93 Voltampere und 50 Watt werden gerade gezogen.

Die Weboberfläche ist zwar keine Schönheit, bietet aber logisch gegliedert alles an Detailinformationen zu Input, Output und Akku sowie sämtliche Einstellungen, die ich mir wünsche.

Datenverbindung über USB und SNMP

Abgesehen von gewissen herstellerspezifisch angepassten Betriebssystemen, zu welchen aus lizenztechnischen Gründen keine Kompatibilität besteht, funktioniert die USV über USB mit Windows, Linux und macOS. Entweder mit bordeigenen Mitteln oder durch die Nutzung der Software Vertiv Power Assist.

Ich teste das mit einem Windows-PC: Ich verbinde das USB-Kabel, installiere die Software, starte sie und freue mich, weil alles auf Anhieb und ohne weiteres Zutun funktioniert.

Falls du vom Programm über Stromausfälle per E-Mail benachrichtigt werden möchtest, ist auch das möglich. Dazu müssen ein SMTP-Server und entsprechende Zugangsdaten hinterlegt werden.

Eine schlechte Idee: Vertiv-USV und Synology-NAS über SNMP verbinden

Dass sich das Vertiv-USV aufgrund fehlender Lizenz nicht mit einem Synology-NAS über USB verbinden lässt, habe ich bereits erwähnt. Bei mir klappt es aber auch über SNMP nicht. Immerhin funktioniert der SNMP-Server der Zusatzkarte grundsätzlich, denn die Verbindung klappt beim Ausprobieren mit der Power-Assist-Software auf dem Windows-Rechner problemlos.

Daher entscheide ich, den Versuch abzubrechen. Der NAS bleibt ohne die Möglichkeit eines automatischen Herunterfahrens bei Stromausfall an der USV. Solange ein Unterbruch nicht länger als zwei Stunden und ein paar zerquetschte Minuten dauert und ich nur eine Last von um die 50 Watt anliegen habe, ist das nicht tragisch, da dann der Akku reicht.

Wenn der Strom ausfällt: So meistert das Vertiv Edge den Zehnfach-Versorgungszusammenbruch

Die anfangs erwähnte Run-LED leuchtet permanent Grün, sobald die angeschlossenen Geräte Strom erhalten. Die Alarm-LED blinkt rot, sobald eine Überlastung oder ein Stromausfall vorliegt. Zusätzlich gibt die USV einen Alarm ab – ein Piepen, das ich in der ganzen Wohnung hören kann. Auf Wunsch lässt es sich in den Optionen deaktivieren.

Den ersten Stromausfall erlebe ich, als ich nach meinen Herbstferien eine Steckleiste in meinem Büro aktiviere, an der zu viele PCs hängen. Dabei fällt die Sicherung raus, woraufhin die USV Alarm gibt und auf Akkubetrieb schaltet. Die dran hängenden Geräte bleiben brav eingeschaltet.

Zehn weitere Stromausfälle führe ich künstlich herbei, indem ich manuell den Stecker ziehe. Dabei hänge ich auch wieder den Windows-Rechner an den USB-Port und kontrolliere, ob das automatische Herunterfahren funktioniert. Das tut es, egal mit welcher Einstellung; also gleich nach Stromausfall, nach Minuten oder auch, wenn die Akkuladung unter den vordefinierten Wert fällt. Die Stromumschaltung funktioniert ebenso jedes Mal problemlos.

Fazit: Gutes USV mit tadellosem Stromausfallschutz und ausbaufähigem Verbindungspotenzial

Vertiv bietet mit dem Edge-750IMT eine für mich als USV-Neuling einfach zu handhabende, unterbrechungsfreie Stromversorgung. Sämtliche Stromausfälle hat sie tadellos gemeistert und den dran hängenden Geräten immer nahtlos Saft geliefert. Die Installation geht einfach von der Hand, das hintergrundbeleuchtete LCD sorgt dafür, informiert zu sein und schnell Zugriff auf sämtliche Optionen zu haben.

Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass Vertiv bisher keine Lizenz bei Synology bezogen hat, weshalb die Datenverbindung zu meinem NAS nicht möglich ist. Allerdings muss der Strom auch erstmal über zwei Stunden ausfallen, denn solange hält der Akku, wenn ich den Netzwerkspeicher, Router, einen Switch und das Modem dranhängen habe.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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