

«Halo Infinite» im Test: Das macht sogar Nicht-«Halo»-Fans Spass
«Halo Infinite» erfindet das Halo Franchise neu, bietet im Kern aber das bewährte Weltraum-Action-Abenteuer, das Fans seit Jahren feiern. Etwas mehr Innovation beim Gameplay hätte der Serie trotzdem gut getan.
Kaum eines von Master Chiefs legendären Abenteuern habe ich lange, geschweige denn zu Ende gespielt. Ausser «Halo 4». Und auch nur, weil ich an der Hälfte der Gegner einfach vorbeigerannt bin, schnurstracks zum nächsten Levelabschnitt. Mehr Bock hatte ich nicht; seit dem ersten «Halo», das auf der Xbox erschienen ist – statt wie ursprünglich geplant auf dem PC –, ist die Stimmung angespannt zwischen uns.
Seichte Story primär für Fans
Sterile und doch sehenswerte Spielwelt
Gepriesen sei der Enterhaken
Mit dem Enterhaken wird «Halo Infinite» sogar ein bisschen zu «Zelda: Breath of the Wild». Du kannst praktisch jeden Hügel und jeden noch so steilen Fels erklimmen. Zwar gibt es selten etwas zu entdecken, aber so kannst du dir zumindest frei den Weg zum nächsten Ziel bahnen.
Die andauernden Feuergefechte machen dank der Vielzahl an Waffen und Granaten wirklich Laune. Da rumst’s und knallt’s aus allen Richtungen. Und wenn du dir noch eines der vielen Fahr- oder Flugzeuge schnappst, dann fängt der Spass erst richtig an. Mit einem Banshee hoch aus der Luft über die Map zu gleiten und Gegner aus der Luft aufs Korn zu nehmen, ist mir bis zum Schluss nicht langweilig geworden.
Bei den Hauptmissionen sieht es anders aus. Dort verkommt das Alle-Gegner-vernichten regelrecht zur Fleissaufgabe. Nach dem x-ten Alien-verseuchten Raum in Folge verging mir oft die Lust. Im letzten Viertel des Spiels bin ich deshalb einfach an den Gegnern vorbeigerannt, direkt in den nächsten Abschnitt. Kommt mir bekannt vor. Ich muss dem Spiel zugutehalten, dass sowas überhaupt möglich ist.
Hervorheben möchte ich auch die Evolution der explodierenden Fässer. In «Halo Infinite» sind das Energietanks, die du nicht nur abschiessen, sondern auch werfen kannst. Besonders praktisch, wenn dir gerade die Munition ausgegangen ist.
Ich muss aber noch etwas kritisieren: Leider gehört auch «Halo Infinite» zur Kategorie Radargame. Mit einer Taste scannst du die Umgebung nach interessanten Objekten. Anschliessend leuchten Waffen und Munition blau und Spartaner-Kerne oder Audiologs gelb auf. Das heisst, du hämmerst nonstop die Scan-Taste, bis du auch das letzte Sammelobjekt gefunden hast. Das ist einfach nur lästig und gehört verboten.
Solider Trilogie-Abschluss und Startschuss für etwas Neues
Und dass ich dank des neuen Enterhakens praktischen jeden Felsen erklimmen und mir so meinen eigenen Weg suchen kann, fühlt sich befreiend an. Dieses kleine Werkzeug an Master Chiefs Arm ist nebst der offenen Spielwelt die beste Ergänzung. Damit Gegner betäuben, Flugzeuge kapern oder sich im letzten Moment aus der Schusslinie ziehen, macht einfach unglaublich viel Laune
«Halo Infinite» ist ein Spiel, das wenig von dir verlangt, aber viel Unterhaltung bietet. Die Action knallt, die Ringwelt lädt zum Entdecken ein und «Halo»-Fans bekommen etwas Story-Nachschub. Selbst ich, der bei «Halo» immer die Nase gerümpft hat, muss zugeben, das hat Bock gemacht. Und wenn dir das immer noch nicht ausreicht, dann gibt es ja noch den Multiplayer.
«Halo Infinite» ist verfügbar für PC, Xbox One und Xbox Series S/X und wurde mir von Microsoft zur Verfügung gestellt.
As a child, I wasn't allowed to have any consoles. It was only with the arrival of the family's 486 PC that the magical world of gaming opened up to me. Today, I'm overcompensating accordingly. Only a lack of time and money prevents me from trying out every game there is and decorating my shelf with rare retro consoles.







