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«Agatha All Along» / Marvel / Disney+
Kritik

«Agatha All Along»: Qualität statt Kontroverse

Luca Fontana
9.11.2024

Mit «Agatha All Along» gelingt Marvel ein Befreiungsschlag. Weg von den generischen Superhelden-Klischees und aufgesetzter Diversität, hin zu einer düsteren und komplexen Erzählung, die mit unerwarteten Wendungen und starken Frauenfiguren überzeugt.

Achtung: In diesem Artikel gibt es Spoiler zu «WandaVision», «Doctor Strange in the Multiverse of Madness» und «Agatha All Along». Spoiler zu «Agatha All Along» werden allerdings in aufklappbaren Infoboxen versteckt, damit jene, die diese Serie noch schauen möchten, den Text unbesorgt lesen können.

Jedes Mal, wenn Marvel Studios eine neue Live-Action-TV-Serie macht, scheinen die Serien-Götter eine Münze zu werfen: Kopf bedeutet packende Story und Tiefe, Zahl heisst mittelmässige Effekte und lahme Figuren. Zu schade, lag die Münze in den vergangenen Jahren eindeutig öfter auf Zahl.

Oder doch nicht?

Mehr als nur Familienunterhaltung

Das will was heissen.

Klingt spannend. Und furchteinflössend. Passend zu den dunkleren Tagen um Halloween herum. Aber auch nach einer Geschichte, die sich verhunzen lässt. Gerade, wenn sie auf Disney+ erzählt wird, Disneys Streamingdienst, das auf Gedeih und Verderb auf Familientauglichkeit getrimmt ist. Das passt doch nicht zu schaurigen Gruselgeschichten?

Aber dann …

Ab Staffelhälfte wird's düster – und ein Twist jagt den nächsten

Neun Folgen später stelle ich fest: «Agatha All Along» ist nie und nimmer so weichgespült oder aufdringlich politisch, wie befürchtet. Im Gegenteil. Die Serie ist gut. Richtig gut – wenngleich nicht perfekt.

Argh!

Ab Staffelhälfte dreht die Story der «WandaVision»-Autorin und «Agatha All Along»-Showrunnerin Jac Schaeffer jedoch auf. Kompromisslos, dramatisch – und sogar richtig traurig. Charaktere sterben. Mehrere. Genau davor warnte die Ballade: Wer die Prüfungen nicht bestehe, bezahlt mit dem eigenen Leben. Andere wiederum finden zum Leben … auf bittersüsse Weise. Mehr verrate ich nicht.

Dazu kommen Plot-Twists, die sogar ich als alter Marvel-Comic- und Serienveteran nicht habe kommen sehen. Einer machte mir sogar direkt Lust, die Serie von vorne zu beginnen und die Augen nach den subtil versteckten Hinweisen offenzuhalten. Hinweise, die auf einmal so offenkundig scheinen, dass ich mich frage, wie ich sie übersehen konnte. Das sind die besten Twists.

Genauso sollte es sein.

Fazit

Mehr davon, Marvel!

Bravo. Endlich wieder eine Marvel-Live-Action-Serie, die Konsequenzen nicht nur verspricht, sondern sie tatsächlich durchzieht!

Das funktioniert, weil «Agatha All Along» auf Charaktere setzt, die wir Zuschauende schnell ins Herz schliessen. Auf eine Story, die so viele Überraschungen bereithält, dass man Lust bekommt, nochmals von vorne zu beginnen. Und das alles bei einem ultra-bescheidenen Budget von nur 40 Millionen Dollar. Tatsächlich sieht «Agatha All Along» streckenweise sogar schöner, greifbarer und – vor allem – echter aus als das masslos enttäuschende «Secret Invasion» mit seinem etwa 225-Millionen-Dollar-Budget. Nicht schlecht.

«Agatha All Along» beweist damit eindrücklich, dass Frauen und Minderheiten locker ein Projekt erfolgreich anführen können. Nicht «Wokeness» per se war Marvels jüngstes Problem. Sondern schlechte Schreibe. Und davon ist «Agatha All Along» weit entfernt.

Titelbild: «Agatha All Along» / Marvel / Disney+

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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