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Produkttest

Apple MacBook Air M2 im Test – ist es wirklich so «magisch»?

Martin Jud
3.8.2022

Apples MacBook Air 2022 hat den neuen M2-Prozessor und ein grösseres, helleres Display gegenüber der M1-Vorgeneration. Was sonst noch anders und was gar schlechter ist, wie gut sich der Laptop in der Praxis macht und was ein Apple-Skeptiker davon hält, liest du in diesem Test.

Rein äusserlich gefällt mir das neue MacBook Air M2 auf Anhieb. Ob mich der nur passiv gekühlte Laptop mit ARM-Architektur beim Arbeiten ebenso überzeugt, bleibt abzuwarten. Nach einem halben Jahrzehnt Windows und Linux finde ich zurück zum angebissenen Apfel. Zuletzt war ich vor fünf Jahren beruflich bedingt damit in Berührung gekommen, privat besass ich nie ein Produkt der in der Schweiz besonders populären Marke.

Seit bald fünf Jahren bei digitec habe ich Apple-Notebooks zwar beäugt – aber schlussendlich geschickt an Kollegen abgeschoben, die mehr Begeisterung dafür fühlen. Doch die sind gerade alle in den Sommerferien.

Bevor ich von Windows auf macOS umsteige, atme ich tief durch und verstaue meine Vorurteile. Dann begebe ich mich in ein Paralleluniversum, wo praktisch alles gleich funktioniert, aber doch immer wieder etwas anders.

Wo ist nochmal die Delete-Taste?

Das Testgerät und seine Spezifikationen

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Die Specs des Testgeräts im Überblick:

Design und Anschlüsse

Neutral betrachtet schaut das neue MacBook Air M2 tatsächlich verdammt gut aus. Das Design empfinde ich wie bei Microsofts Surface Laptops als zeitlos und aus einem Guss wirkend. Heute wird mutig gezeigt, wie dick man wirklich ist. Das gewölbte Design der Basisunterseite, das beim M1 für einen dünneren Look sorgt, ist einem gewandelten Industrial Design gewichen.

Drehe ich das Gehäuse um, sind neu nur halb so viele Schrauben zu sehen wie bislang. Ausserdem gibt es neue, ins Gehäuse-Design integrierte Gummipads. Sie sind vom schimmernden Aluminium umfasst.

Beim Vergleich des neuen Ladekabels fällt mir sofort auf, dass nicht nur der MagSafe-Anschluss zurück ist, sondern auch das Kabel anders ausschaut. Es hat einen Textilmantel und fühlt sich viel besser an. Beim Vorgänger wird ein Kabel mit Gummierung ausgeliefert, die sich etwas klebrig anfühlt. Das ist jetzt vorbei – ausserdem kringelt sich das Kabel kaum noch.

Beim Blick auf die Tastatur und das Trackpad fallen folgende Anpassungen auf: Die beim M1 zu sehenden Lautsprecher neben der Tastatur sind verschwunden. Neu spielt die Musik unsichtbar. Ausserdem hat Apple die oberste Tastenreihe an die Grösse der anderen Tasten angepasst, inklusive der Touch ID.

Beim Trackpad hingegen ist fast alles beim Alten – es misst 12,8 × 8 Zentimeter gegenüber 12 × 8,2 Zentimeter.

Liquid Retina Display – was steckt hinter der tollen Bezeichnung?

Dass Apple das Panel des MacBook Air als «Liquid Retina Display» bewirbt, klingt gut. Doch wie gut ist es tatsächlich?

Verflixt – wo sind meine Mac-angefressenen Redaktionskollegen und Kolleginnen, wenn ich sie brauche? Gut, wirklich ein M1- oder M2-Display vermessen hat auch von denen bisher niemand.

Einen adäquaten Software-Ersatz, der mit meinem Kalibrierungstool funktioniert, finde ich nicht. Oder nicht in der Zeit, bis der Geduldsfaden reisst. Daher vertraue ich darauf, dass die Farben so fantastisch dargestellt werden, wie von Apple suggeriert. Ich vertraue auf die Angabe Wide Color P3, die für eine akkurate Darstellung des für Filme wichtigen Farbraums DCI-P3 sorgen sollte.

Spitzenhelligkeit und Gleichförmigkeit

Was ich messen kann, sind Spitzenhelligkeit und Gleichförmigkeit des Displays. Denn die Software, die ich dazu nutze, i1Profiler, funktioniert.

Apple spricht beim neuen Notebook von 500 Nits Helligkeit. Das ist ein Wert, mit dem du bestens bei Tageslicht im Freien arbeiten kannst. Genauso hell wünsche ich mir ein Notebook-Display, auch wenn die 400 Nits des Vorgängermodells schon ein Grund zur Freude darstellen. Direkte Lichteinstrahlung ist dennoch ein Killer, da Apple wie praktisch alle Hersteller auf eine glänzende Panel-Oberfläche setzt.

Bevor ich das Display vermesse, stelle ich True Tone aus, da diese Anzeigefunktion zu einem leichten Abfall der Helligkeit führt. Dann setze ich mein i1Display Pro Plus wie ein Stethoskop ein, und erfahre, wie hell und gut ausgeleuchtet das Panel des Testgeräts ist.

Ich messe, wie auf dem Bild zu sehen, in neun Bereichen des Panels – das Resultat des M2-Displays:

Das M2-Notebook kommt auf eine Spitzenhelligkeit von 480 Nits. Messe ich Schwarz- und Weisswert, ergibt sich daraus ein relativ knackiger, statischer Kontrast von 1337:1. Zwanzig Nits weniger als versprochen sind ein Wert, der von blossem Auge kaum ausgemacht werden kann.

Mehr beeinträchtigt fühle ich mich durch den Umstand, dass das Display keine HDR-Unterstützung mitbringt. Aber auch das habe ich nicht wirklich erwartet.

Selbstverständlich habe ich die gleiche Messung auch beim MacBook Air mit M1 durchgeführt. Mit folgendem Resultat:

Das M1-Notebook bringt 384 Nits Spitzenhelligkeit und hat einen statischen Kontrast von 887:1. Bei der Gleichförmigkeit beträgt die grösste Abweichung 12,4 Prozent. Die Helligkeit ist soweit gut, doch ist der Kontrastwert etwas arg weit unten, was im direkten Vergleich der Panels schon sichtbar wird. Bilder und Filme haben auf dem M2-Display etwas mehr Tiefe.

Magic Tastatur und Trackpad: Zweiteres ist weniger magisch

Ich gewöhne mich schnell an die Tasten und finde, dass die Tastatur zwar nicht magischer ist als die anderer Notebooks, doch ihren Job zuverlässig und leise erledigt.

Lautsprecher: Ein Rückschritt

Dass in der Basis unsichtbar verbaute Lautsprecher gut klingen können, kenne ich vom Surface Laptop 4. Apple verbaut im M2-Laptop gleich deren vier.

Dennoch; auch die Lautsprecher des M2 müssen sich nicht verstecken und gehören, wenn ich die Masse an schlechten Notebook-Lautsprecher auf dem Markt im Hinterkopf habe, zweifellos zu den besseren.

Akkuleistung bei Video-Dauer-Streaming

Beim Video-Dauer-Streaming, aber auch bei den meisten Office-Arbeiten, kommt den M1- und M2-Chips entgegen, dass sie über Effizienz-Kerne verfügen. Vier dieser Kerne sorgen dafür, dass die Akkukapazität bei minderer Arbeitslast geschont wird. Vier weitere Performance-Kerne sind primär dafür da, wenn viel Power benötigt wird.

Dem MacBook Air M2 geht nach 6 Stunden und 42 Minuten der Saft aus. Das ist eine ordentliche Leistung in Anbetracht des hellen Bildes. Danach vergehen etliche, weitere Stunden, ehe dem M1-Testgerät ebenfalls der Saft ausgeht. Mit Staunen notiere ich 9 Stunden und 18 Minuten.

Arbeiten im mobilen Office und Akkuleistung

Abgesehen davon, dass sich einige Dinge bei mir erst automatisieren müssen, ist die Office-Erfahrung mit einem MacBook Air angenehm. Das Bild ist genügend hell, ich kann viele Browserfenster offen haben, ohne dass irgendwas stockt, meine Finger schreiben flink und obendrauf halte ich ein gut verarbeitetes und schönes Gerät in den Händen. Der Akku hält, ohne ausufernde Video-Calls, bis eineinhalb Arbeitstage, ehe der Saft ausgeht.

Apple M2: Wie viel besser ist der neue Chip?

Um herauszufinden, wie viel besser der neue M2 Chip ist, fahre ich zwei Benchmarks.

Der CPU-Benchmark Cinebench von Maxon testet, wie gut sich der Prozessor beim Rendern von 3D-Modellen schlägt. In der neuesten Version R23 wird das Resultat standardmässig nicht mehr anhand eines einzelnen Durchganges ermittelt, sondern anhand der getätigten Arbeit innert zehn Minuten. Das ist gut, weil dadurch schlechte Kühlkonzepte realistischer abschneiden.

Die Testresultate der beiden MacBook Air:

Fazit: Gut, doch einige Magie entzaubert

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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