
Hintergrund
Super Nanny für Katzen: So bringt die Tierpsychologin Manieren bei
von Darina Schweizer

Mundgeruch von Katzen kann dir den Atem rauben. Doch obwohl die Vierbeiner ihren Pelz ablecken, stinken sie nicht. Wie kann das sein?
«Die Hornschicht ihrer Haut ist mit einem öligen Talgdrüsensekret bedeckt, das die Katze beim Putzen über ihr Fell verteilt. Was wir Menschen mit unseren eher nicht so guten Nasen riechen können, sind zum einen diese felinen Drüsenöle und zum anderen ist es das Ergebnis kätzischer Fellpflege.»
Und falls du den Katzenduft konservieren willst – es gibt ihn inzwischen sogar zum Anzünden:
Ich liebe alles, was vier Beine oder Wurzeln hat – besonders meine Tierheimkatzen Jasper und Joy sowie meine Sukkulenten-Sammlung. Am liebsten pirsche ich auf Reportagen mit Polizeihunden und Katzencoiffeurinnen umher oder lasse in Gartenbrockis und Japangärten einfühlsame Geschichten gedeihen.
Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.
Alle anzeigenEgal wie üppig ich mich mit Candy-Duschgel einschmiere – an den Zuckerwattenduft meiner Katzen komme ich nie ran. Und die duschen nicht einmal. Ihre einzige, wenn auch obsessive Körperpflege (dreieinhalb Stunden täglich!) besteht aus fischiger Spucke.
Dennoch duftet ihr Fell für mich nach frischen Brötchen. Auch in Internetforen wird der Geruch mit Süssigkeiten, Backwaren oder frischer Wäsche verglichen. Ich weiss, für Nicht-Katzen-Menschen klingt das verrückt. Aber zustimmen würden wohl auch sie, dass Katzen nicht stinken. Wie ist das möglich?
Ein Hinweis liefert eine wichtige Unterscheidung. Der Atem einer Katze kann – vor allem nach dem Fressen, wenn sie Zahnstein hat oder an Krankheiten wie Diabetes leidet – durchaus müffeln. Der Speichel hingegen ist fast geruchlos. Mehr noch: Er reinigt das Fell und neutralisiert Schmutz sowie Gerüche geradezu. Dies durch Enzyme, die auch antibakteriell wirken.
Müssten Katzen dann nicht eigentlich neutral riechen? Nicht ganz. Denn die Vierbeiner haben zahlreiche Talgdrüsen. Zum Beispiel im Gesicht, am Schwanz oder an den Pfoten. Die Katzenexpertin Birga Dexel erklärt gegenüber dem Portal Landtiere:
Übrigens: Katzen schwitzen hauptsächlich über die Pfoten. Ausserdem kann eine ausgewogene Ernährung den Körperduft positiv beeinflussen.
Zuletzt lässt sich das Phänomen auch psychologisch erklären. Wer seine Katze mag, assoziiert positive Gefühle mit ihr. Deshalb nimmt ein Katzenliebhaber den Geruch seines Tieres meist als unwiderstehlich wahr. Ähnlich ist es mit Babys. Eltern kommen häufig kaum aus dem Schwärmen raus, wie hinreissend ihr Säugling duftet. In diesem Sinne: Zeit für einen tiefen Nasenzug!