The Sandman, Staffel 2 / Netflix
Ratgeber

Das sind die Streaming-Highlights im Juli

Luca Fontana
1.7.2025

Neuer Monat, neue Streaming-Tipps. Ob Netflix, Disney+, Sky Show, Apple TV+ oder Paramount+: Hier erfährst du, welche Serien und Filme diesen Juli auf den Streaming-Diensten laufen.

Letztens an der Migros-Kasse: Ein Vater, sein kleiner Sohn – und plötzlich ertönt Darth Vaders Einmarsch. Der Vater schaut auf sein Handy und sagt ganz trocken: «Oh je, deine Mama ruft an.»

Nun, «Star Wars» habe ich heute zwar nicht in petto, dafür meine Film- und Serienhighlights für den Monat Juli.

Netflix

The Old Guard 2 (Film)

Unsterblich sein klingt verlockend. Bis du merkst, dass du alles und jeden verlierst – immer wieder. Fünf Jahre nach Teil eins ist «The Old Guard» zurück. Mit Charlize Theron als Andy, die plötzlich sterblich wird. Und mit Quynh, die aus der Tiefe des Meeres zurückkehrt und Antworten will. Vielleicht auch Rache. Auf jeden Fall aber Andy.

Das Sequel führt das Team aus unsterblichen Kriegern in ein neues Kapitel – mit alten Wunden, neuen Feinden und einer zentralen Frage: Sind sie hier, um zu retten? Oder um zu richten? Victoria Mahoney übernimmt die Regie, Greg Rucka bleibt aber Autor – und Netflix verspricht Action, Pathos und sogar den Auftakt zu einem dritten Teil.

Start: 2. Juli

The Sandman, Staffel 2 (Serie)

Ein letztes Mal tauchen wir ein in die Traumwelt von Dream. Denn Staffel 2 von «The Sandman» wird auch die letzte sein – eine Entscheidung, die laut Showrunner Allan Heinberg bereits 2022 getroffen wurde, als klar war: Es gibt noch genug Stoff für genau zehn Folgen. Zehn Folgen, die alles abschliessen sollen.

Inhaltlich wird’s episch. Die zweite Staffel basiert auf dem «Season of Mists»-Kapitel der Comicvorlage – ein zentrales Werk in Neil Gaimans Mythologie. Dream muss sich darin mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, eine Reise in die Hölle antreten und dabei mehr als nur einen alten Fehler wiedergutmachen.

Mal schauen. Der Trailer zeigt ein visuelles Spektakel, das sowohl Comic-Fans als auch Serienjunkies zufriedenstellen soll. Und während Dream noch einmal gegen Schicksal, Schuld und Götter antritt, bleibt uns nur eins: loslassen lernen. Denn auch die schönsten Träume enden irgendwann.

Start Volume One: 3. Juli
Start Volume Two: 24. Juli

Untamed (Mini-Serie)

Nationalparks sind Orte der Ruhe. Dachte ich. Dann kam der Trailer zu «Untamed». Eric Bana spielt darin einen Special Agent des National Park Service, eine Art Ermittler zwischen Wildnis und Wahnsinn. Als eine brutal zugerichtete Leiche im Yosemite gefunden wird, stösst er nicht nur auf ein Netz aus Lügen, sondern auch auf Geister seiner Vergangenheit.

Was folgt, ist ein Crime-Drama mit «Yellowstone»-Vibes, aber weniger Cowboy-Romantik, dafür mehr psychologischer Düsternis. Denn in der Wildnis gelten andere Gesetze – auch für die, die sie schützen sollen. Sechs Folgen à 60 Minuten pro Stück kriegen wir, und einen Cast, der sich sehen lässt: Neben Bana sind unter anderem Sam Neill, Rosemarie DeWitt, Wilson Bethel und Lily Santiago dabei.

Start: 17. Juli

Happy Gilmore 2 (Film)

Er trägt wieder das Bruins-Trikot. Er schwingt wieder den Schläger. Und er flippt natürlich wieder völlig aus. Fast 30 Jahre nach dem ersten Abschlag kehrt Adam Sandler als Happy Gilmore zurück – mit Wut im Bauch, One-Linern im Gepäck und einer ordentlichen Portion Selbstironie.

Netflix fährt dafür das volle Nostalgie-Programm auf: Julie Bowen, Ben Stiller und Christopher McDonald sind wieder dabei, dazu ein absurd prominenter Gastkader von Bad Bunny über Eminem bis hin zu Golf-Stars wie Rory McIlroy und Paige Spiranac. Na dann, lass es krachen, Happy!

Start: 25. Juli

Disney+

Washington Black (Film)

Ein Luftschiff. Ein Kind. Ein Abenteuer, das alles verändert – und auf einem preisgekrönten Roman basiert. «Washington Black» adaptiert das Buch von Esi Edugyan und erzählt die Geschichte von Wash, einem elfjährigen Jungen auf einer Zuckerplantage in Barbados. Als sein Talent für Naturwissenschaften entdeckt wird, flieht er mit dem exzentrischen Forscher Titch – an Bord eines fliegenden Gefährts, dem Cloud Cutter.

Was folgt, ist eine visuell atemberaubende Reise: durch Kontinente, Zeitebenen – und die innere Welt eines Kindes, das lernen muss, wer es wirklich ist. Das Buch zumindest soll dabei Themen wie Freiheit, Identität und die Macht von Mentorschaft aufgreifen, ohne sich auf klassische Sklaverei-Narrative zu reduzieren.

Start: 23. Juli

Sky Show

The Narrow Road To The Deep North (Mini-Serie)

Was Krieg mit einem Menschen macht – das zeigte wohl keine Serie in diesem Sommer so schonungslos wie «The Narrow Road to the Deep North». Basierend auf Richard Flanagans Booker-Preis-Roman erzählt die Mini-Serie von Dorrigo Evans, einem australischen Kriegsgefangenen, der im Zweiten Weltkrieg am Bau der thailändisch-burmesischen Eisenbahn mitwirken muss. Doch hier gibt es keine Heldentaten, keine Pathosmusik. Nur Leid und Schuld.

Erzählt wird in drei Zeitebenen: vor, während und nach dem Krieg. Jacob Elordi spielt den jungen Dorrigo mit zerrissener Würde, Ciarán Hinds verkörpert ihn als gealterten, traumatisierten Chirurgen in Sydney. In den Staaten lief die Mini-Serie bereits auf Prime Video. Hierzulande kommt sie erst jetzt – auf Sky.

Start: 1. Juli

Juror #2 (Film)

Es gibt Filme, die schleichen sich seit Monaten auf meine Watchlist – und verschwinden dann wieder zwischen Serienstarts und Alltagsstress. «Juror #2» war genau so einer. Aber vielleicht finde ich im Juli endlich die Gelegenheit.

Clint Eastwoods mutmasslich letzter Film ist ein klassisches Gerichtsdrama: altmodisch im besten Sinn. Nicholas Hoult spielt einen Familienvater, der in einem Mordprozess als Geschworener sitzt. Blöd nur: Er war in der Tatnacht selbst am Tatort. Und je tiefer die Verhandlung geht, desto grösser wird der Verdacht, dass er selbst in den Fall verwickelt ist.

Das klingt wie ein verlorener John-Grisham-Stoff – ist aber tatsächlich ein eleganter, spannender Thriller mit Starbesetzung: Da sind J.K. Simmons, Kiefer Sutherland, Toni Collette, Chris Messina und in der Regie besagter Eastwood. Mit 94 Jahren. Krass. Ich freu mich drauf.

Start: 4. Juli

Gladiator 2 (Film)

Lange hatte ich auf diesen Moment gewartet. Ridley Scotts «Gladiator 2» stand seit Monaten ganz oben auf meiner Liste – aus Neugier. Nostalgie. Hoffnung. Und dann, als der Film endlich da war, kann die Ernüchterung: Er reicht nicht an das Original heran. Aber er hat seine Stärken.

  • Kritik

    «Gladiator 2»: im Schatten des Giganten

    von Luca Fontana

Visuell ist das Spektakel über jeden Zweifel erhaben. Die Kamera fängt das antike Rom in atemberaubenden Bildern ein, das Kolosseum bebt, und wenn Denzel Washington als undurchsichtiger Strippenzieher Macrinus die Bühne betritt, wird’s richtig spannend.

Inhaltlich bleibt der Film nah an der Struktur des ersten Teils – vielleicht zu nah. Doch wer sich darauf einlässt, bekommt ein packend inszeniertes Historiendrama mit Pathos, Rache, Intrigen und einem Hauch Wahnsinn. Und manchmal reicht das. Klar, «Gladiator 2» erfindet das Genre nicht neu. Aber er erinnert daran, warum wir es lieben.

Start: 18. Juli

Nosferatu (Film)

Noch so ein Film, der ewig auf meiner Watchlist stand und irgendwo zwischen Kinostuhl und Sofaritze vergessen ging. Aber jetzt ist «Nosferatu» endlich im Streaming. Vielleicht schaffe ich’s ja diesmal.

Regisseur Robert Eggers («The Lighthouse») erzählt die klassische Vampirgeschichte nicht einfach neu – er lässt sie verrotten, verfluchen und wiederauferstehen. Die Bilder sind düster und opulent, der Sound soll einem angeblich durch Mark und Bein fahren. Und Bill Skarsgård als untoter Graf Orlok lässt uns mit seiner Mischung aus Monster, Melancholie und Madenalbtraum erschaudern.

Der Film ist kein Remake, übrigens, sondern eine Neuinterpretation des Stummfilmklassikers – mit Einflüssen von Stoker, Murnau und Coppola. Kritikerinnen sprechen von einem Horrortrip zwischen Kunstfilm und Albtraum, von einem Kinoerlebnis, das sich anfühlt wie ein verfluchtes Artefakt. Ich weiss ja nicht, wie’s dir geht, aber ich hab Lust, mich mal wieder richtig zu gruseln.

Start: 25. Juli

Apple TV+

Foundation, Staffel 3 (Serie)

«Foundation» ist eine Serie, die polarisiert. Basierend auf Isaac Asimovs wegweisenden Sci-Fi-Erzählungen, wagt sie den Spagat zwischen philosophischem Weltentwurf und modernem Streaming-Blockbuster. In den Büchern stehen Systeme im Fokus – Gesellschaften, Ideologien, Mathematik. Figuren sind dort nur Mittel zum Zweck. Die Serie hingegen will Emotion, Action und Heldenreisen. Und das sorgt für Diskussionen unter den Fans.

Was geblieben ist: die Vision von Hari Seldon, einem Wissenschaftler, der mit Hilfe seiner Psychohistorik den Zerfall des galaktischen Imperiums voraussieht – und einen Plan entwirft, um zehntausende Jahre Dunkelheit auf ein überschaubares Millennium zu verkürzen. Ein Plan, der durch Zeit, Raum und Machtkämpfe führt.

Mit Staffel 3 springt die Handlung erneut weit in die Zukunft. Neue Charaktere, darunter ein telepathischer Warlord, ein Planet voller Gedankenleser und ein mysteriöser Prophet, sorgen für frischen Wind. Doch der zentrale Konflikt bleibt: die Frage, ob das Schicksal der Menschheit gesteuert werden kann – oder ob jede Kontrolle letztlich scheitert.

Start: 11. Juli

Paramount+

Dexter: Resurrection (Mini-Serie)

Totgesagte leben länger – besonders, wenn sie Dexter Morgan heissen. Und ja, ich weiss: Eigentlich war er wirklich tot. Doch wie es sich für einen Serienkiller mit Kultstatus gehört, findet auch Dexter einen Weg zurück. Dieses Mal in «Dexter: Resurrection».

Die neue Staffel setzt kurz nach «Dexter: New Blood» ein, wo Dexter eigentlich erschossen wurde. Doch überlebt hat er trotzdem. Jetzt folgt er seinem Sohn Harrison nach New York und versucht, eine «ehrliche» Vater-Sohn-Beziehung aufzubauen. Klingt fast schon rührend, wären da nicht neue Leichen, ein Milliardär mit Serienkiller-Fetisch (gespielt von Peter Dinklage) und ein alter Bekannter namens Angel Batista, der die Fährte wieder aufnimmt.

Start: 11. Juli

Titelbild: The Sandman, Staffel 2 / Netflix

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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