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Produkttest

Digitales pH-Messgerät im Test: Papier gewinnt

Elektronisch, einfach, schnell – ich hatte so viele Hoffnungen beim Kauf eines pH-Messgeräts. Und bin bitter enttäuscht worden. Jetzt teste ich das Poolwasser wieder mit Papierstreifen.

Bei der Wasserqualität im Aufstellpool überlasse ich nichts dem Zufall. Wenn ich mich an heissen Tagen abkühle, will ich mir keine Sorgen machen, was im Wasser ausser mir sonst noch schwimmen könnte. Deshalb habe ich mich in den vergangenen vier Jahren zum Poolboy mit zumindest rudimentären Chemie-Kenntnissen entwickelt. Und dieser Poolboy achtet vor allem auf eines: den richtigen pH-Wert.

Da messe ich auch lieber einmal zu viel als zu wenig. Diese Saison wollte ich mir das Leben etwas einfacher machen und habe mir deshalb ein digitales Messgerät besorgt:

Für etwas über 40 Franken (Stand: Juni 2023) sollte sich so ein Gerät schnell amortisieren. Denn 50 Teststreifen aus Papier kosten auch knapp 20 Franken. Ich sollte also nach etwa 100 Messungen den Break-even-Point erreicht haben.

Ich habe mich geirrt.

Die Krux mit der Aufbewahrungslösung

Nun war das kleine Fläschchen bei mir fast leer. Also neue Aufbewahrungslösung bestellt. Und noch während das Paket zu mir unterwegs war, habe ich auch gleich noch den verbliebenen Rest ausgeschüttet. Das Ding fiel um, als ich eine Messung machen wollte und dabei gegen den Tisch stiess, auf dem es stand. Ein Anwenderfehler, schon klar. Aber warum hat das Fläschchen eigentlich keinen Deckel?

Wieso sehe ich nur Striche?!

Was tun? Vielleicht muss ich das Gerät neu kalibrieren? Ich werfe einen Blick in die gedruckte Anleitung:

Eine tägliche Kalibrierung bei ständiger Benutzung wird empfohlen.
Anleitung zum pH Check

Nur wie? Die nötige Kalibrierlösung wird nicht mitgeliefert. Erst recherchiere ich, was so eine Kalibrierlösung überhaupt ist. Dann werde ich fündig im Bereich Aquaristik. Zum Schluss bestelle ich wieder einmal.

Ich muss improvisieren

Als das Fläschchen ankommt, stehe ich vor dem nächsten Problem. Schraube ich den Deckel der Kalibrierlösung ab, kann ich da zwar munter Flüssigkeit heraustropfen lassen. Aber ich kann das pH-Meter nicht hineinstecken.

Bedeutet: Ich muss mir einen geeigneten Flüssigkeitsbehälter suchen, in den ich die Kalibrierlösung umfülle. Dann erst kann ich das Messgerät hineinstellen, um es zu kalibrieren. Im Keller finde ich zum Glück noch ein kleines Glas mit Deckel. So kann ich die Flüssigkeit nach dem Kalibrieren aufheben. Ich schütte rund 30 der 50 Milliliter aus dem Fläschchen ins Glas. Damit ist es fingerbreit gefüllt. Die Elektrode des pH-Messgeräts ist so komplett eingetaucht.

Die Lösung mit einem pH-Wert von 7,0 wird vom TFA-Gerät als Kalibrierpunkt erkannt – jedenfalls in einem Bereich von 6,5 bis 7,5, wie die Anleitung vermerkt. Das ist jetzt überraschend ungenau. Immerhin will ich den pH-Wert in meinem Pool in einem Bereich von 7,0 bis 7,4 halten. Da sind Schwankungen von 0,5 rauf oder runter bei der Kalibrierung eher kontraproduktiv.

Beim Messen ist Geduld gefragt

Egal, erledigt. Endlich kann ich wieder messen. Und brauche Geduld. Der angezeigte pH-Wert wandert munter rauf und runter, während ich die Elektrode ins Poolwasser halte. Schwenke ich sie nur leicht hin und her, verändert sich der pH-Wert gleich um ein paar Zehntel. Nach etwa einer Minute habe ich dann doch einen stabilen Wert. Geschafft.

Abseits der Basisaufgabe gibt es beim TFA pH-Checker noch ein paar Zusatzfunktionen:

  • automatische Abschaltung bei Nichtgebrauch nach 20 Minuten
  • automatische Temperaturkompensation und Anzeige derselben
  • Wechsel zwischen Celsius und Fahrenheit
  • Hold-Modus, der den aktuellen Wert «einfriert»

Poolboy Martin bleibt Paperboy

Hätte ich mir nicht fest vorgenommen, das digitale Messgerät zu testen, hätte ich es nach kurzer Zeit schon entsorgt, verkauft oder verschenkt. Mein Plan ist nicht aufgegangen. Mit dem pH-Messgerät von TFA erhalte ich weder genauere noch schnellere Ergebnisse als mit einem billigen Indikatorpapier auf Lackmus-Basis. Das kann ausserdem noch den Chlorgehalt in einem Arbeitsgang angeben.

Nicht immer ist die technisch überlegene Lösung die bessere. Beim von mir getesteten pH-Messgerät ist besonders nervig, dass die Kalibrierlösung nicht bereits dabei ist, sondern extra bestellt werden muss. Dass das auch anders geht, zeigen andere Hersteller.

Weitere pH-Messgeräte findest du bei Interesse hier. Ich habe erst einmal genug von digitalen pH-Messungen und setze weiter auf Papierstreifen.

Das erspart mir auch den Ärger, wenn die Gummidichtung des Aufbewahrungsbehälters undicht wird. Ein paar Tropfen habe ich bereits verloren, weil ich das Gerät liegend in seiner Schachtel aufbewahrt hatte. Jetzt stelle ich es eben hin. Ein bisschen wie ein Mahnmal für mich selbst.

Bin ich das Problem – oder doch das Gerät? Lass mich und die Community wissen, wie deine Erfahrungen mit pH-Messgeräten sind.

Titelfoto: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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