Glucosamin: vom Arthrosenmedikament zum Anti-Aging-Wundermittel?

Eine kürzlich durchgeführte Analyse hat einen bisher unbekannten Effekt von Glucosamin nachgewiesen. Bisher wurde es in der Behandlung von Osteoarthritis des Knies eingesetzt, einer Erkrankung des Bewegungsapparates. Sie führt zu einer deutlichen Verschlechterung der täglichen Aktivitäten und der Lebensqualität. Nun gab es in neuen epidemiologischen Berichten Hinweise auf eine mögliche Verringerung der Mortalität.

Glucosamin verbessert den Stoffwechsel und löst Autophagie aus. Denselben Effekt der Zellselbsterneuerung erzielt man auch durch eine kalorierenreduzierte Lebensweise. Glucosamin imitiert eine Kalorienrestriktion, welcher Forscher:innen eine lebensverlängernde Wirkung (zumindest in Caenorhabditis elegans, einem Fadenwurm) zuschreiben.

Längeres Leben statt weniger Schmerzen

Glucosamin ist sowohl ein schützendes Nahrungsergänzungsmittel als auch ein Arzneimittel, das den durch Gelenkerkrankungen geschädigten Knorpel wiederherstellen kann. Bisher bestand die Hoffnung, dass es sich auch positiv auf die Schmerzen auswirken könnte, was sich jedoch nicht schlüssig nachweisen liess. So bleibt seine Wirkung auf die Kniegelenke umstritten.

Gleichzeitig wurden viele Medikamente auf ihre Anti-Aging-Eigenschaften untersucht. Unter diesen Medikamenten wurde Glucosamin als potenzielle Substanz für die Verlängerung der menschlichen Lebensdauer entdeckt. Zhi-Hao et al. [1] haben kürzlich berichtet, dass die Anwendung unabhängig von seiner Wirkung auf das Knie mit einer Verringerung der Gesamtmortalität einhergeht (Annals of the Rheumatic Diseases 79(2020)829–836).

Die potenzielle Bedeutung des Metabolismus von Glucosamin für Anti-Aging wird jedoch in Zukunft noch genauer untersucht werden. Ob aus dem Nahrungsergänzungsmittel und OTC-Medikament zur Verbesserung von Osteoarthritis ein Anti-Aging-Medikament für eine gesunde Lebensverlängerung wird, bleibt also abzuwarten.