Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Ratgeber

HDR-Videokonvertierung mit HandBrake: So klappt es mit CPU oder GPU

Martin Jud
15.9.2022

Früher haben sich VHS-Kassetten, CDs und DVDs unschön gestapelt. Heute belegen UHD-HDR-Filme mit bis 100 Gigabyte pro Stück viel Speicher. Was dagegen hilft: Umwandlung mit HandBrake.

Mein aktuell liebstes Programm zum Umwandeln von Videos ist HandBrake. Doch hat es einen Nachteil: Möchte ich 10-bit-HDR-Videos (HDR: High Dynamic Range) konvertieren, geht das zwar mit meinem Prozessor, doch nicht durch Nutzung meiner Grafikkarte, die ich seit kurzem fürs Konvertieren präferiere.

Was HandBrake kann und welche Version du nutzen solltest

Damit du nicht alle Einstellungen selber tätigen musst, bietet dir das Programm voreingestellte Profile für Webvideos, das Matroska-Format, Hardware-Encoder oder ein spezifisches Endgerät. Dann wählst du Android, Apple, Chromecast, Playstation oder was anderes und die gewünschte Auflösung. Alternativ konfigurierst du alles selber und wandelst deine UHD-Videos mit bis zu 12-Bit Farbtiefe um.

Du kannst dir HandBrake hier für Windows, Linux und macOS herunterladen. Da dieser Medienkonverter mit grafischer Oberfläche daherkommt, ist die Bedienung auch für Beginner komfortabel.

Was du vor dem Konvertieren deines ersten Filmes wissen solltest

Anfang der 00er-Jahre habe ich DVDs gerippt und auf 650 oder 700 Megabyte Grösse umgewandelt. Danach brannte ich sie auf CDs. Damals rechnete mein PC zeitweise Tag und Nacht für die Umwandlung von Filmen mit ursprünglich 720 x 576 Pixeln. Für alle Nostalgiker: Ich nutzte dazu den Codec DivX 3.11a und die Softwares SmartRipper sowie FlasKMPEG.

Heute kann das Konvertieren eines Films je nach Prozessor und Einstellung noch immer viele Stunden bis Tage dauern. Doch gibt es auch Methoden, die etwas schneller sind, jedoch kein perfektes Ergebnis in Sachen Qualität oder Dateigrösse bieten. Aber eines, das der Qualität der Streamingdienste das Wasser reichen kann und nur ein Bruchteil der Zeit benötigt, die sonst bei extremen Encodier-Einstellungen anfallen.

Beste Qualität und Dateigrösse: 2-Pass-Encoding mit dem Prozessor

Auf dem folgenden Bild siehst du die HandBrake-Einstellungen der softwarebasierten CPU-Konvertierung mit HEVC. Ich habe sie bis anhin für meine Filme genutzt, da ich nicht wusste, wie gut mir die Grafikkartenumwandlung von Nvidia gefällt. Und weil die Umwandlung mit dem Prozessor einen grossen Vorteil bietet: 2-Pass-Encoding beziehungsweise Encodieren in zwei Durchgängen.

Genaueres zu den Einstellungen folgt weiter unten bei der Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die zu sehende, gewählte, mittlere Bitrate von 20 000 Kilobit pro Sekunde auf dem Bild mündete in einer 24 Gigabyte grossen MKV-Datei. Ursprünglich war die Videospur 74,7 Gigabyte schwer und wies eine durchschnittliche Bitrate von 72,9 Megabit pro Sekunde auf. Die neue Videospur ist 20,5 Gigabyte gross und hat eine mittlere Bitrate von genau 20 Megabit pro Sekunde.

Gute Qualität und grosse Zeiteinsparung: 1-Pass-Encoding mit Prozessor oder Grafikkarte

So konvertierst du deine HDR-Videos Schritt für Schritt

Nach all der Theorie ist es Zeit für die Praxis. Als Beispiel dient die UHD-HDR-Version von «Batman Begins». Eine MKV-Datei mit einer Grösse von 58 Gigabyte.

1. Programm starten und Videoquelle öffnen

Nach dem Starten von HandBrake kannst du ein einzelnes Video oder einen Ordner (Stapelverarbeitung) als Quelle hinzufügen.

2. Voreinstellung laden und Container definieren

Nach Öffnen der Quelle landest du beim Register «Übersicht», wo du eine Vorschau des Filmes siehst und das Format beziehungsweise den Container auswählen kannst. Darüber siehst du ein «Voreinstellung» genanntes Auswahlfeld, bei dem die besagten Profile hinterlegt sind. Nun geht es daran, ein zum angestrebten Zielergebnis einigermassen passendes Profil zu wählen. Alternativ kannst du auch alles ohne Profil eigenhändig einstellen, doch so gehts schneller.

Bitte stelle auch sicher, dass das Häkchen bei «Metadaten-Passthru» aktiviert ist. Danach definierst du den Namen und Speicherort der Zieldatei.

3. Bildgrösse definieren

4. Filter, die bei Bedarf angewendet werden können

Unter «Filter» kannst du alles auf «Off» belassen. Es sei denn, du weisst, was du tust.

5.1 Encodier-Einstellungen für Konvertierung mit Prozessor

Im Register «Video» wählst du für die Konvertierung mit Prozessor bei Videoencoder «H.265 10-bit». Solltest du eine 12-Bit-Quelle haben, gibt’s auch den «H.265 12-bit»-Videoencoder. Da ich persönlich kaum einen Unterschied zwischen 10 und 12 Bit Farbtiefe ausmachen kann, nutze ich den bisher nicht. Und auch nicht, weil er zeitintensiver ist.

Hast du dich nach dem Lesen der Theorie dazu entschieden, ein ultralanges 2-Pass-Encoding vorzunehmen, definierst du eine mittlere Bitrate und setzt bei «Encodierung in zwei Durchgängen» ein Häkchen. Falls du den ersten Encoding-Durchgang mit Turbo durchführen möchtest, setzt du ebenso eines bei «Ersten Durchgang beschleunigen».

5.2 Encodier-Einstellungen für Konvertierung mit Nvidia-Grafikkarte

Für die Konvertierung mit Nvidia-Grafikkarte wählst du bei Videoencoder «H.265 10-bit (NVEnc)». Bei der Bildfrequenz wählst du «Same as source», damit die FPS der Originaldatei übernommen werden. Bei den Encodereinstellungen solltest du beim Voreinstellungswert «Slowest» wählen und es dabei belassen. Es lohnt sich nicht, hier eine schnellere Variante zu fahren, da auch der Slowest-Wert bereits relativ schnell encodiert und obendrauf die beste Qualität bietet.

6. Tonspuren auswählen und bei Bedarf umkonvertieren

Gleich haben wir es geschafft. Unter «Audio» kannst du die Tonspur oder Tonspuren über das Dropdownmenu «Spuren» hinzufügen und bestimmen, ob sie im Originalformat bleiben oder in ein anderes umgewandelt werden sollen.

Ich habe, wie auf dem Screenshot zu sehen, je eine deutsche und eine englische Tonspur hinzugefügt. Sie liegen in DTS-HD vor, was leider von praktisch keinem meiner Endgeräte unterstützt wird. Daher habe ich ihnen einen neuen Codec zugewiesen. Ich möchte, dass die Tonspuren nach Umwandlung in Dolby Digital 5.1 vorliegen. Daher wähle ich AC3, die bestmögliche Bitrate von 640 Kilobit pro Sekunde und 5.1 Kanäle.

Möchtest du eine Tonspur so übernehmen, wie sie ist, achtest du darauf, dass du bei Codec den gleichen wählst und dahinter «Passthru» steht:

7. Untertitel auswählen

8. Konvertierung starten und warten

Endlich, du darfst nun auf den grünen Knopf oben im Programm drücken und die Encodierung starten.

Mit etwas Glück wirst du in wenigen Stunden oder Tagen ein ansehnliches Resultat erhalten.

44 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


Ratgeber

Praktische Lösungen für alltägliche Fragen zu Technik, Haushaltstricks und vieles mehr.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    CPU-Kaufberatung: Das musst du über PC-Prozessoren wissen

    von Stefanie Enge

  • Produkttest

    S95F im Review: Samsungs OLED-Flaggschiff überstrahlt die Konkurrenz

    von Luca Fontana

  • Produkttest

    Die neue Gopro Max im Test: Für das Jahr 2025 hätte ich mehr erwartet

    von Debora Pape