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Hintergrund

Hollywood steht endgültig still: Jetzt streiken auch die Schauspieler

Luca Fontana
14.7.2023

Die Screen Actors Guild legt ihre Arbeit nieder. Damit schliesst sie sich der Drehbuch-Autorenschaft an. Das hat nicht nur für Hollywoods Studios schwerwiegende Konsequenzen, sondern für die gesamte Film- und Serienindustrie.

Wir sagten, dass wir einen modernen Vertrag brauchen, der sich mit modernen Problemen befasst. Sie konterten mit dem Üblichen: Einkommensverluste. KI-Ausbeutung. Und missbräuchliche Forderungen nach Selbstbeschränkung.
SAG, 14. Juli 2023

Damit tritt ein, was Hollywood seit 1960 nicht mehr gesehen hat: ein Doppelstreik der SAG und der WGA. Der Super-Gau. Aber für welche Partei?

Worum genau geht es in dem Streik?

Im Kernpunkt der Verhandlungen steht das explodierende Wachstum der Streaming-Dienste. Denn Vergütungspakete, die fürs lineare Fernsehen entworfen wurden, greifen im Streaming-Zeitalter nicht mehr. Die Gewerkschaften fordern darum eine Überarbeitung des Gesamtarbeitsvertrags, insbesondere der Tantiemen-Verordnung.

Ein Beispiel: Wenn Filme oder Serien im linearen Fernsehen wiederholt werden, bekommen Schauspielerinnen und Autoren eine sogenannte Restgage dafür. Diese Einnahmen verschwinden in Zeiten des Streamings zunehmend. Wie die Vergütung beim Streamen derselben Inhalte aussieht, wurde indes nie klar geregelt, weil Netflix und Co. bei der letzten Überarbeitung des Arbeitsvertrags noch in den Kinderschuhen steckten.

Welche Auswirkungen wird der Streik haben?

Und nicht nur.

Hollywood steht vorerst still.

Was sagen die Parteien?

Auf beiden Seiten des Verhandlungstisches will man sich bis zuletzt um eine Einigung bemüht haben. Am 30. Juni, als der Gesamtarbeitsvertrag der SAG auslief, entschieden sich die Parteien für eine 12-tägige Fristverlängerung, um einen Streik zu verhindern. Nachdem die Frist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ohne Einigung verstrichen war, kündigte die SAG den Streik an und machte ihn am frühen Donnerstagabend offiziell.

Wer wird das Tauziehen gewinnen?

Welche Seite zuerst nachgibt, ist schwer vorauszusagen. Zwar beschweren sich Hollywood-Studios schon jetzt über Umsatzeinbrüche. Sicher ist allerdings auch, dass die Kassen der Gewerkschaften die Erwerbsausfälle ihrer Mitglieder nicht unendlich lang decken können. Kommt hinzu, dass Hollywoods Studio-Bosse durchaus gewillt sind, den Doppelstreik stoisch auszusitzen – selbst wenn er sich noch über Monate hinziehen sollte.

Die SAG hat indes nichts als Durchhalteparolen zu bieten. So schreibt sie in ihrem Statement: «Unsere neunzigjährige Geschichte ist ein Beweis dafür, was durch unsere Überzeugung und Einigkeit erreicht werden kann. Für die Zukunft unseres Berufsstandes stehen wir zusammen.»

Ob das für den Sieg reicht?

Titelbild: Keystone-SDA / Etienne Laurent

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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