

Ich wollte Fruchtfliegen fangen – und züchtete eine Armee
Eigentlich wollte ich nur eine Fruchtfliegen-Falle testen. Doch dann explodierte die Population bei mir zu Hause derart, dass auch Frubby nicht mehr nachkam.
Für Produkttests gehe ich stets aufs Ganze. Ich lasse wochenlang Möbel von meinen Katzen verhaaren, als Härtetest für eine Fusselbürste. Ich provoziere Migräneanfälle, um die Kühlfunktion einer Maske zu überprüfen. Und neuerdings züchte* ich Fruchtfliegen, um eine Falle zu testen.
Nur diesmal artete es aus.
*Normalerweise habe ich häufig Fruchtfliegen, die ich loswerden will. Doch ausgerechnet zum Produkttest sind keine da. Also muss ich nachhelfen.
Das Buffet ist eröffnet
Montagmorgen. Ich habe das halbe Fruchtsortiment der Migros für ein Müsli zurechtgeschnitten und die Reste in den Grünabfalleimer gekippt. Darüber, auf der Küchenablage, lauert die Fruchtfliegen-Falle Frubby.
Frubby besteht aus zwei Teilen. Oben: ein gelochter Deckel in Trichterform, der die Fliegen rein-, aber nicht rauslässt. Unten: ein Glas, in dem ich einen Köder platziere. In meinem Fall eine Zitronenscheibe.
Ich lege mich auf die Lauer.

Darf's etwas vergammelter sein?
Oder besser gesagt: Ich schaue jede Stunde ins Glas. Es bleibt komplett fliegenfrei. Auch am Tag danach. Und an den beiden Folgetagen.
Wo bleiben diese elenden Fruchtfliegen, wenn man sie mal braucht? Das nenne ich Arbeitsverweigerung!
Ich gehe einen Schritt weiter und stelle den Grünabfalleimer offen in die Küche. Stunden später ist noch immer keine Fruchtfliege zu sehen. Zeit, ein weiteres Ekligkeits-Niveau zu erklimmen. Ich picke mit einer Gabel einen Teil der vergammelten Bananenschale aus dem Eimer und lege sie – anstelle der Zitronenscheibe – in die Falle. Nehmt das, ihr Fliegen!
Die Situation eskaliert
Tatsächlich: Am nächsten Tag surren die ersten Fruchtfliegen ums Glas. Eine ist sogar schon durch die kleine Öffnung geklettert. Ich lache hämisch. In den nächsten Stunden gesellen sich weitere Viecher hinzu. Das Glas füllt und füllt sich …
… und es hört nicht auf. Mittlerweile kreisen die Fliegen schon in Schwärmen. Ich muss den Grünabfalleimer zurück unter die Spüle stellen. In Frubby schwirrt es nur so. Zwischendurch lasse ich die ersten Opfer auf dem Balkon in die Freiheit erfrieren. Doch bald ist Frubby schon wieder voll.
Jetzt wird's peinlich
Am Tag danach haben wir Besuch. «Wir haben ein Fruchtfliegen-Problem», kläre ich die Gäste auf, während ich hektisch und verlegen mit der Hand um die Apéroschalen fuchtele. Immer wieder klatscht mein Mann mit den Händen in die Luft. «Mistviecher!», fluchen wir abwechselnd. Unser Besuch lächelt höflich – und wischt unbemerkt Fruchtfliegen-Leichen vom Tisch.
Jetzt müssen wir die Notbremse ziehen. Der Grünabfalleimer wird geleert, die Fruchtfliegen-Falle im Stundentakt draussen geöffnet und mit neuem Köder aufgestellt. Nach der fünften Runde wähne ich mich langsam aber sicher als Fruchtfliegenfänger-Expertin. Das sind meine Erkenntnisse, damit die Falle möglichst gut funktioniert:
- Am beliebtesten sind Bananen (entweder Schalen oder Fruchtfleisch).
- Sie sollten schon etwas braun sein.
- Sobald sie zu vergammelt und vertrocknet sind, müssen sie ersetzt werden.
Nach dem Schwarm kommt das Schwärmen
Nach drei Tagen machen die Fliegen die Fliege. Endlich! Ich bin zufrieden mit dem Resultat. Frubby hat Dutzende Fruchtfliegen gefangen – und das ganz ohne Gift. Nach Gebrauch kann ich ihn einfach in die Spülmaschine stellen und er ist wieder einsatzbereit.
Hoffentlich aber nicht zu bald. Von diesem Produkttest brummt mir jetzt noch der Schädel.
Wie wirst du Fruchtfliegen los? Verrate es in den Kommentaren.
Fazit
Mit Frubby gelingt der grosse Fang
Pro
- simpel
- effektiv
- umweltfreundlich (plastik- und giftfrei)
- spülmaschinenfest

Ich liebe alles, was vier Beine oder Wurzeln hat – besonders meine Tierheimkatzen Jasper und Joy sowie meine Sukkulenten-Sammlung. Am liebsten pirsche ich auf Reportagen mit Polizeihunden und Katzencoiffeurinnen umher oder lasse in Gartenbrockis und Japangärten einfühlsame Geschichten gedeihen.
Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.
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