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Shutterstock//Jakub Krechowicz
Hintergrund

Interview mit Paranormal-Podcastern: «Uns beichten Leute Erlebnisse, über die sie mit anderen nie reden würden»

Anika Schulz
6.3.2024

Schattenwesen, klappernde Türen und der tote Neffe, der Botschaften aus dem Jenseits schickt: Hier erzählen die Hosts Conny und Patrick, warum sie ein sicherer Ort für ihre Hörerschaft sind und wo sie die Grenze zur Schwurbelei ziehen.

Dieses Interview beginnt mit einem Outing: Ich liebe Paranormal-Podcasts. Die Vorstellung, dass es noch mehr gibt, als das, was die Wissenschaft heute erklären kann, fasziniert mich seit Kindesbeinen. Doch einen guten Podcast zu Übersinnlichem zu finden, ist schwierig. Viele sind mir zu esoterisch oder driften in politische Sphären ab, in die ich nie wollte und will.

Bis ich «Aktenzeichen Paranormal» auf Spotify entdeckt habe. Die Moderatoren Conny und Patrick berichten zweimal wöchentlich über Spukphänomene und True Crime. Gleichzeitig bieten sie ihrer Community eine vertrauenswürdige Anlaufstelle für übernatürliche Erfahrungen.

Das Motto des Podcasts ist «Glaubt, was Ihr wollt, aber fühlt Euch gut unterhalten» – dasselbe gilt auch für dieses Interview. Ob du mit Übersinnlichem etwas anfangen kannst oder nicht, bleibt deiner Fantasie überlassen.

Galaxus: Welche paranormalen Erlebnisse hattet Ihr bereits selbst?
Patrick: Ich sehe ab und zu nachts neben meinem Bett eine Person stehen. Zuerst dachte ich, es wäre meine Freundin, aber sie ist es nicht. Sie liegt immer neben mir. Keine Ahnung, ob ich da jedes Mal was Komisches träume oder was das ist …

Conny: Ich habe auch Schattenfiguren in meiner Wohnung. Ich sehe sie im Augenwinkel, aber immer nur, wenn ich allein bin. Und ich habe eine Tür, die laut klappert, obwohl keiner daran zerrt. Oder mir ist auch schon mal ein Stuhl in einem Raum umgefallen, in dem sich niemand aufgehalten hat. Also, irgendwas lebt da zusammen mit mir in meiner Wohnung.

Hast du Angst davor?
Conny: Geht so. Ich sag dann immer: «Geist, nerv meine Nachbarn ein Stockwerk höher», und dann ist auch meistens Ruhe.

Hast du einen Namen für den Geist?
Conny: Nee, ich weiß ja nicht, wer es ist. Das fände ich sonst auch unhöflich.

Es gibt Hilfsmittel, mit denen du angeblich Kontakt zu Geistern aufnehmen kannst, wie das Ouija-Board. Habt Ihr das schon mal ausprobiert oder habt Ihr davor zu viel Respekt?
Conny: Dafür bin ich zu sehr Schisser. Mein Hausgeist soll mich in Ruhe lassen.

Welche Geschichten kommen bei Euren Hörern und Hörerinnen am besten an?
Patrick: Ungelöste Vermisstenfälle, Ufos, Poltergeister und alles zu Bigfoot. Bigfoot geht immer.

Patrick: Ja, wir sind zu einer Art «Save Space» für unsere Community geworden. Das ehrt uns sehr.

Patrick: Ein Highlight für mich war die Story eines Sicherheitsmanns, der in einem Einkaufszentrum Nachtschicht hatte und in einem Laden zwischen den Regalen eine gebeugte, grummelnde Gestalt gesehen haben will. Der Security-Mann hatte sogar den Mut, sich ihr zu nähern. Doch kurz bevor er sie erreichte, soll die Gestalt plötzlich verschwunden sein und weit außerhalb des Shops gestanden haben, als hätte sie sich dorthin gebeamt. Uff, das fand ich heftig.

Kommt es auch vor, dass sich jemand bei Euch meldet und Hilfe braucht, weil er oder sie nicht allein mit einem paranormalen Phänomen fertig wird?
Conny: Ja, selten. Diese Fälle verweisen wir an die Parapsychologische Beratungsstelle in Freiburg. Oder an eine psychologische Notfall-Hotline.

Eure Themen haben Potenzial, in die schwurbelige Ecke abzudriften. Wo zieht Ihr da die Grenze?

Conny: Wovon wir definitiv die Finger lassen, sind Verschwörungstheorien wie vermeintliche Schattenregierungen, neue Weltordnungen, Chemtrails, flache Erde und so weiter. Wir bieten Querdenkern keine politische Bühne. Und wir bearbeiten auch keine Themenanfragen von Minderjährigen.

Patrick: Und falls wir doch mal so ein Thema am Rande anschneiden, weil es gerade zur Story passt, dann mit dickem Disclaimer «Aluhut-Alarm» dazu.

Patrick: Und selbst wenn wir in einer Recherche nicht weiterkommen, dann ist das kein Drama. Ein Grusel-Podcast lebt schließlich auch von Cliffhangern.

Conny: Aber man muss schon aufpassen. Der YouTube-Kanal «Gaia» beispielsweise ist für einen rationalen Menschen wie mich entertaining-technisch eine Zehn von zehn. Da kriegst du unendlich viel Ufo- und Geister-Content. Aber du musst es als Unterhaltung sehen. Wenn du alles glaubst, was du dort siehst und abdriftest, hast du schnell ein Problem.

Anmerkung der Redaktion: Auch folgende «Sachbücher» sind mit einer Prise Vorsicht oder Humor zu genießen.

Wie geht Euer Umfeld damit um, dass Ihr so locker-flockig über Paranormales sprecht? Eckt Ihr damit an?
Patrick: Ich bin ja von Beruf Musiker und hatte noch nie Stress deswegen. Meine Freundin, die eigentlich sehr rational ist, hört ab und zu den Podcast. Sofern ihr die Folgen nicht zu gruselig sind. Und auch meine Mama.

Conny: Bei mir ist es ähnlich. Ich bin Erzieher und mein privates Umfeld ist es schon gewohnt, dass ich abgedrehte Hobbys habe. Nur mein Therapeut hat mich recht kritisch beäugt, als er sich mal eine Folge von dem Podcast angehört hat. Aber gut, ist ja auch sein Job.

Conny, du machst ja auch noch einen Ufo-Podcast, «AlarmstUFO». Darin besprichst du Themen wie UFO-Abstürze, Außerirdische und die ebenso sagenumwobene wie abgeschottete Area 51 in der Wüste Nevadas. Für wie glaubwürdig hältst du das alles?

Alien-Technologie nachbauen?

Conny: Beim «reverse engineering» – oder «rückwärts Entwickeln» – geht es darum, herauszufinden, wie der Antrieb von Ufos funktioniert. Wie Außerirdische es schaffen, Millionen von Kilometern durchs All zu sausen, ohne dabei unendlich lange zu brauchen. Ziel ist also, die Gravitation zu überwinden und somit die Zeit auszutricksen.

Meinst du nicht, dass sich diese Menschen nur wichtig machen wollen? Bei Bob Lazar gibt es beispielsweise einige Ungereimtheiten im Lebenslauf. Das kratzt an seiner Glaubwürdigkeit.

Eine philosophische Frage zum Schluss: Angenommen, die Menschheit schafft es, Alien-Technologie nachzubauen und kann in ferne Galaxien reisen – was bedeutet das für uns Erdlinge?

Conny: Erst einmal, dass wir Zugang zu unendlicher Energie haben. Denn wenn wir Raumschiffe bauen können, werden wir auch eine Möglichkeit gefunden haben, uns von fossilen Brennstoffen zu lösen. Anders kommst du ja kaum weiter als bis zum Mars. Und vielleicht lernen wir ja auch Außerirdische kennen, die uns beibringen, netter miteinander umzugehen und besser auf unseren Heimatplaneten aufzupassen. Das fände ich ziemlich cool.

Titelbild: Shutterstock//Jakub Krechowicz

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Als Kind wurde ich mit Mario Kart auf dem SNES sozialisiert, bevor es mich nach dem Abitur in den Journalismus verschlug. Als Teamleiterin bei Galaxus bin ich für News verantwortlich. Trekkie und Ingenieurin.


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