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Hintergrund

Maskenschnitzen: Lebendige Tradition aus dem Sarganserland

Hexe, Krampus, Dorforiginal – zur Fasnacht schlüpfen die Sarganserländer in ganz unterschiedliche Rollen. Die geschnitzten Masken sind weltweit bekannt. Entstehen tun sie in stundenlanger Handarbeit, etwa bei Bruno Bless und den Schnitzerfreunden Flums.

Er soll mir die Tradition des Maskenschnitzens zeigen.

Eine eingewanderte Tradition

So wurde das Handwerk langsam zur Tradition in der Region. Bruno lebt sie seit über 30 Jahren. Damals war er in der Fasnachtsgesellschaft aktiv, wollte aber nicht nur die Tradition des Larventragens, sondern auch die des Herstellens stärken. 1991 gründete er mit ein paar anderen Flumser Schnitzern die Schnitzerfreunde Flums, wo er seither das Amt des Präsidenten innehat.

Schnitzen, wo früher Fussball gespielt wurde

Am Anfang steht der Bleistift

Sie erzählen Anekdoten, reissen Witze übereinander und offerieren mir gleich ein Gläschen hauseigenen Schnitzerfreunde-Schnaps. «Der ist selbstgemischt und die Etikette mit unserem Logo gestaltet», klärt mich Romy auf, bevor in fast kompletter Runde angestossen wird. Nur Beat arbeitet konzentriert an seinem Platz. «Er muss wahrscheinlich Auftragsarbeiten fertig bekommen», meint Bruno.

Die Larven der Schnitzerfreunde sind gefragt. Ihre Werke waren unter anderem schon an der Schweizer Skimeisterschaft der Herren, an Schwingeranlässen und an der internationalen Maskenausstellung in New Delhi. «Unterdessen sind meine Larven mindestens einmal auf jedem Kontinent vertreten», erzählt Bruno fast schon nebensächlich.

Die Frau des Pöstlers wird zur Flumser Larven-Ikone

Der Anfang aber ist bei allen gleich: Ein 13 Zentimeter hoher Holzblock. Manchmal Weymouthsföhre, manchmal kanadische Zeder, zu 90 Prozent aber Linde. «Das Holz muss mindestens vier Jahre trocknen, damit es schnitzbar ist. Erst kommt die Rinde weg, damit das Holz nicht von Würmern zerfressen wird, danach wird es vor Witterung geschützt gestapelt», erklärt Marcus.

Die Zeit existiert nicht mehr

Während ich das Schnitzmesser mit der rechten Hand langsam über das Lindenholz schiebe und mit der linken Stabilität gebe, verschwimmt alles ausserhalb des Durchmessers dieses unfertigen Gesichts. Jeder Schnitt mit dem Messer hält die Sarganserländer Maskentradition am Leben. Jeder Schnitt sorgt dafür, dass die Geschichte der «Chrottni» auch nach weiteren 100 Jahren noch immer erzählt wird. Langsam verstehe ich, wie man sich vollends dem Handwerk hingeben kann.

Der Bahnhof ohne Anzeigetafeln ruft.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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