Meine 4 Regeln fürs Bücherregal-Styling
Hintergrund

Meine 4 Regeln fürs Bücherregal-Styling

Ich überlasse nichts dem Zufall – schon gar nicht in meiner Büchervitrine. Dort hat jedes Werk seinen Platz. Streng nach Schema N(ati).

In meinem Bücherregal herrscht Ordnung. Und zwar richtig. Eine ganze Woche liess ich mir nach meinem Umzug Zeit, um meine Sammlung literarischer Werke sorgfältig unterzubringen. Nicht, weil ich so viele besitze, sondern weil ich die Schmöker so lange hin- und hergeschoben, aufeinander gestapelt, aufgereiht und neu arrangiert habe, bis ich ein stimmiges Konzept hatte. Heute ist meine kleine Bibliothek das Erste, was ich erblicke, wenn ich durch die Haustüre spaziere. Und sie bringt mich jedes Mal zum Lächeln. Zu verdanken habe ich das den vier Regeln.

Mein ganzer Stolz.
Mein ganzer Stolz.

1. Das einzig wahre Ordnungssystem

Meine Bücher sind weitestgehend nach inhaltlichen Schwerpunkten sortiert. Das Zauberwort lautet also Thema. So steht Okkultes neben Poes Gruselklassikern, der Geschichte der Giftmörder sowie den Abgründen der Medizin. Die wiederum kommen in die Nähe meiner Bücher zu Disneys Bösewichten. Matt Haig’s ebenso herzzerreissende wie -erwärmende Weihnachtstrilogie hingegen befindet sich inmitten all meiner anderen Winter- und Weihnachtsbücher. Und so weiter und so fort.

Ein düsterer Anblick: Gruseliges steht beisammen.
Ein düsterer Anblick: Gruseliges steht beisammen.

Nach Farben ordnen? Nein, danke! Klar, ein Regenbogen an der Wand sieht cool aus. Aber dieses System ist so plump, dass es in der Praxis untauglich ist. Oder wieso sollte ich meine amüsante Betsy-Taylor-Vampir-Buchreihe, geschrieben von Mary Janice Davidson, auseinanderrupfen, nur weil jeder der dreizehn Bände eine andere Farbe hat? Eben. Das Witzige an meinem System: Die Bücher wirken schlussendlich trotzdem farblich stimmig angeordnet.

Meine Schneekugel und die Weihnachtsgeschichten.
Meine Schneekugel und die Weihnachtsgeschichten.

2. Legen oder stellen? Na beides!

Stehen Bücher eng aneinander gequetscht im Regal, gefällt mir das nicht. Zum einen, weil die Höhe der Regale lediglich von wenigen Exemplaren genutzt wird und zum anderen, weil genau diese paar grossen Bücher Unruhe ins Bild bringen. Der Anblick gleicht dem Aktienkursverlauf einer Firma, die gerade mehrere Skandale hinter sich hat. Die Lösung: Abwechslung. Mal stelle ich meine Bücher und mal lege ich sie horizontal ins Regal. Das sieht immer noch sehr ordentlich aus, sorgt aber für einen Twist.

Meine englischen Kinder- und Jugendbücher wollen hoch hinaus.
Meine englischen Kinder- und Jugendbücher wollen hoch hinaus.

3. Wegweiser

In der öffentlichen Bibliothek sind die unterschiedlichen Fachgebiete und literarischen Gattungen einfach angeschrieben. Bei mir zu Hause übernehmen spielerische Accessoires diese Funktion: Funkopop-Figuren, eine Tassilo-Tasse, Aladdins Wunderlampe, eine Schneekugel, eine Disney-Autoplakette oder eine Glasphiole.

Dreimal darfst du raten, welche Geschichten du hier findest.
Dreimal darfst du raten, welche Geschichten du hier findest.

Ich platziere die Gegenstände passend zum jeweiligen Themengebiet. So fungieren sie als eine Art Wegweiser und ich sehe auf einen Blick, wo was steht. Ausserdem bringen sie Abwechslung ins Gestell, sorgen praktischerweise für Freiräume und dienen je nach Gewicht sogar als Buchstütze.

Maleficent passt auf meine Disney Villains Bücher auf.
Maleficent passt auf meine Disney Villains Bücher auf.

4. Versteckspiele

Schulklassiker sind hässlich. Ausgaben von Reclam oder Diogenes verbanne ich deshalb gnadenlos in den geschlossenen, nicht verglasten Teil meiner Vitrine. Oder ich verstecke sie hinter ansehnlichen Sammlerausgaben wie den ledergebundenen Exemplaren von Barnes & Noble. Dasselbe gilt für die dicken Wirtschaftswälzer aus meiner Studienzeit. In meinem Schlafzimmer habe ich aus gestapelten Holzharassen eine Notunterkunft gebaut, in der sich Bücher stapeln, die ich aus der Brockenstube gerettet habe. Also solche, die vielleicht nicht mehr im besten Zustand sind. Hier herrscht bewusst Anarchie. Die Ausnahme bestätigt meine Regel(n).

Hier geht alles drunter und drüber.
Hier geht alles drunter und drüber.

Chaotisch, chronologisch, alphabetisch; nach Farben, nach Grösse, nach Stimmung; geografisch, autobiografisch, thematisch. Jede:r hat eigene Vorstellungen, wie ein Bücherregal eingeräumt zu sein hat. Wir Redaktor:innen von Galaxus zeigen dir unsere Regale. Als Nächstes: Patrick Bardelli.

Bereits erschienene Artikel aus dieser Reihe findest du hier:

  • Hintergrund

    Das uneingeschränkte Chaos in meinem Bücherregal

    von Oliver Fischer

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Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich. 


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