Microsoft Surface Pro 9 im Test: frische Farben und CPUs, aber keine Kopfhörerbuchse
Produkttest

Microsoft Surface Pro 9 im Test: frische Farben und CPUs, aber keine Kopfhörerbuchse

Martin Jud
29.11.2022

Mit dem Surface Pro 9 halten neue Farben und Prozessoren Einzug. Auch lässt sich das Tablet besser reparieren. Ansonsten bleibt praktisch alles beim Alten. Klingt weniger spannend, als es ist – denn im Test nimmt die CPU-Leistung gegenüber dem Vorgänger um über 40 Prozent bei Multi Core zu.

«Wow, diese Farbe finde ich wunderschön», entfährt es Kollege Kevin an der Redaktionssitzung. Und er hat recht, dieses metallisierte Saphirblau gibt wirklich was her. Dass er zu Microsofts neuem 2-in-1-Gerät an sich nichts sagt, wundert mich nicht: abgesehen von der Farbe sieht es wie die Vorgänger Surface Pro 8 und Pro X aus. Auf den zweiten Blick ist es dem Pro X etwas ähnlicher. Denn dem Surface Pro 9 fehlt ebenfalls der Kopfhöreranschluss.

Schimmert metallisch-blau
Schimmert metallisch-blau
Quelle: Martin Jud

Bisher gab es Surface Pro 8 und Surface Pro X. Neu gibt es nur noch Surface Pro 9. Mit 12th Gen Intel-Prozessor oder Microsoft SQ 3 – einem ARM-5G-Prozessor. In diesem Test erfährst du, wie sich das Tablet mit Intel schlägt. Das Testgerät habe ich von Microsoft erhalten.

Tastatur und Stift müssen separat gekauft werden.
Tastatur und Stift müssen separat gekauft werden.
Quelle: Martin Jud

Die Intel-Version hat den Vorteil, dass sämtliche Programme aus der x86er-Welt reibungslos darauf laufen – abgesehen von Games, die eine starke Grafikkarte benötigen. Bei der Version mit Microsoft SQ3 laufen sämtliche Programme flüssig, die auf den ARM-Prozessor hin angepasst wurden. Nicht angepasste Software emuliert die CPU. Und das kann zu einer Verlangsamung führen. Ob ich dem «ARMen» Windows erneut eine Chance geben werde, steht noch in den Sternen. Der einzige Vorteil ist in meinen Augen 5G, was der Intel-Version fehlt. Da musst du halt dann über einen Smartphone-Hotspot mobil ins Netz.

Mein Testgerät mit aktiv gekühltem i5:

Microsoft Surface Pro 9 (13", Intel Core i5-1235U, 8 GB, 256 GB, Ohne Tastaturlayout)
969,71 EUR

Microsoft Surface Pro 9

13", Intel Core i5-1235U, 8 GB, 256 GB, Ohne Tastaturlayout

Microsoft Surface Pro 9 (13", Intel Core i5-1235U, 8 GB, 256 GB, Ohne Tastaturlayout)
Notebook
969,71 EUR

Microsoft Surface Pro 9

13", Intel Core i5-1235U, 8 GB, 256 GB, Ohne Tastaturlayout

Die Spezifikationen des Testgeräts im Überblick:

Prozessor (SoC):Intel Core i5-1235U – 10 Cores (2 Performance-Cores bis 4,4 GHz und 8 Efficient-Cores bis 3,3 GHz), 12 Threads, 12 MB Smart Cache
Integrierte
Grafikeinheit:
Intel Iris Xe-Grafik
Arbeitsspeicher:8 GB LPDDR5-5200 SDRAM
Datenspeicher:256 GB SSD (M.2 2230, PCIe 3.0 x4, NVMe, austauschbar)
Display:13" IPS Multi-Touch Display (PixelSense Flow Display) mit 2880 × 1920 Pixel (267 ppi), 3:2-Format, Gorilla Glass 5, Hochglanz, 120 Hz, Kontrastverhältnis von 1200:1, unterstützt Stifteingabe
Anschlüsse:2 × Thunderbolt 4 (USB-C), Anschlüsse für Tastatur (Surface Type Cover) und Netzteil (Surface-Connect-Anschluss)
Lautsprecher
& Mikrofon:
2-Watt-Stereolautsprecher mit Dolby-Atmos-Zertifizierung, zwei Fernfeld-Studiomikrofone
Kamera:Frontkamera mit 1080p-Video und 10-Megapixel-Rückkamera (Autofokus, 1080p und UHD), Windows Hello Kamera (Gesichtserkennung)
WLAN, Bluetooth:Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.1
Sensoren:Umgebungslichtsensor (Helligkeit und Farbe), Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Magnetometer
Betriebssystem:Windows 11 Home
Akkukapazität:Lithium-Ionen-Akku mit 47,7 Wh
Netzteil:65 Watt
Dimensionen:28,7 × 20,9 × 0,93 cm, 879 g

Das Surface Pro 9 gibt es mit Intel Core i5-1235U, mit i7-1255U oder mit dem Microsoft SQ 3. Beim Arbeitsspeicher sind 8, 16 oder 32 Gigabyte (LPDDR5) bei der Intel-Version möglich. Beim SQ 3 sind es 8 oder 16 Gigabyte (LPDDR4). Die SSD ist austauschbar. Es stehen Konfigurationen mit 128, 256 und 512 Gigabyte für beide Versionen, sowie ein Terabyte für die Intel-Version, zur Auswahl. Das Aluminiumgehäuse gibt es in den bisherigen Farben Platin und Grafit sowie neu auch in Waldgrün und Saphirblau. Sämtliche in unserem Shop angebotenen Surface Pro 9 findest du hier.

Bestellst du das Surface Pro, bekommst du von Microsoft nur ein Tablet. Um es als Convertible, also auch als Notebook, zu nutzen, musst du dir ein Signature Keyboard dazukaufen. Ebenso ist ein Surface Slim Pen 2 eine gute Wahl, falls du gerne handschriftliche Notizen machst oder zeichnest. Es gibt auch Kombi-Angebote mit Tastatur und Stift.

Design und Anschlüsse: neu eine gute Reparierbarkeit

Das anodisierte Aluminium, das Microsoft anstelle einer Magnesiumlegierung seit dem Pro 8 benutzt, fasst sich kühl, glatt, aber dennoch griffig an. Das Display reicht bis sechs Millimeter an die seitlichen Ränder. Oben und unten sind es zwölf. Das ergibt Sinn, da der Rand unten bei angewinkelter Tastatur verschwindet und im oberen Kameras integriert sind.

Unter dem Standfuss verbirgt sich ein direkter Zugang zur SSD.
Unter dem Standfuss verbirgt sich ein direkter Zugang zur SSD.
Quelle: Martin Jud

Ein dünner, aber überaus stabiler Standfuss sorgt dafür, dass du das Gerät in beinahe jedem beliebigen Winkel stufenlos aufstellen kannst – bis 165 Grad sind möglich. Einziger Nachteil dabei ist, dass du im Vergleich zu normalen Laptops eine ebene Unterlage brauchst. Das stört mich selten – etwa, wenn ich das Convertible im Zug auf dem Schoss habe.

Zweimal Thunderbolt 4
Zweimal Thunderbolt 4
Quelle: Martin Jud

Unter dem Standfuss ist der Zugang zur SSD. An der linken Seite findest du zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse. Thunderbolt ist zu USB-C kompatibel und bietet neben einer schnellen Datenanbindung auch die Möglichkeit, externe Displays zu nutzen. Ebenso kannst du das Tablet darüber aufladen. Wobei das normalerweise über den magnetischen Surface-Connect-Anschluss rechts am Tablet passiert. Der ist manchmal etwas fummelig beim Einstecken. Ganz im Gegensatz zum magnetischen Tastaturanschluss unten am Gerät. Es reicht, das Signature Cover in die Nähe zu halten, und schon haftet es wie von Zauberhand fest und präzise.

Falls du Kopfhörer anschliessen möchtest, musst du auf kabellose Modelle zurückgreifen. Der Klinkenanschluss ist nicht mehr, dafür gibt es oben am Gerät noch immer die Lautstärkewippe und den Powerbutton.

Reparierbarkeit laut iFixit bei 7 von 10

Die Reparaturexperten von iFixit haben das Surface Pro 9 auseinandergenommen. Sie haben bewertet, wie gut es sich reparieren lässt. Dabei erreicht das Tablet eine gute Wertung von 7 (Skala von 1 bis 10). Das ist erfreulich und ein Wendepunkt, denn noch vor drei Jahren hat das Surface Pro 7 miserable 3 Punkte geholt.

Gutes IPS-Display mit Touch- und Stiftunterstützung

Das Multi-Touch-IPS-Display mit Gorilla Glass 5 liegt im Microsoft-typischen 3:2-Format vor. Es bietet eine Diagonale von 13 Zoll und dank 2880 × 1920 Pixeln (267 ppi) ein gestochen scharfes Bild. Bei Auslieferung ist die Bildwiederholfrequenz auf 60 Hertz festgelegt – was weniger Akku zieht. Du kannst sie auf 120 Hertz umstellen.

Helligkeit, Gleichförmigkeit und Farbwiedergabe

Um zu erfahren, wie hell und gleichmässig ausgeleuchtet das Panel ist, zücke ich ein x-rite i1Display Pro Plus Colorimeter. Damit teste ich auch, wie genau und kontrastreich es Farben darstellt. Eine Spitzenhelligkeit von 300 Nits und mehr erachte ich als gut. Ab 400 Nits bin ich glücklich, da ich dann auch bei grellem Licht arbeiten kann. Mal abgesehen von direkter Sonneneinstrahlung, die führt wegen der glänzenden Oberfläche zu Spiegelungen.

Gemessene Spitzenhelligkeit
Gemessene Spitzenhelligkeit
Quelle: Martin Jud

Beim Surface Pro 9 beträgt die durchschnittliche Leuchtdichte auf höchster Helligkeitsstufe 453 Nits. Zum Vergleich: Beim Surface Pro 8 habe ich 454 Nits gemessen. Beim Surface Laptop 5 etwas weniger – aber immer noch helle 393 Nits. Und das kleine Surface Laptop Go 2 kommt auf 407 Nits.

Betrachte ich die Gleichförmigkeit – also wie regelmässig die Ausleuchtung ist –, beträgt die grösste Abweichung 25 Nits (5,6 Prozent). Das ist relativ wenig und für mich nicht mit blossem Auge zu erkennen.

Die Farbraumabdeckung vermesse ich zweimal. Grund: Microsoft spendiert dem Gerät neben dem sRGB-Farbprofil eines namens Vivid. Das soll das Bild lebendiger wirken lassen und ist standardmässig aktiviert. Zurecht, wie die Messergebnisse zeigen. Ich frage mich, warum Microsoft überhaupt unterschiedliche Farbprofile anbietet, wenn das eine Profil bei sämtlichen Farbräumen weniger gut abschneidet. Das Vivid-Profil stellt sRGB besser dar als das eigentliche sRGB-Profil. Das ergibt null Sinn und macht mir mehr Arbeit beim Testen und Tabellen erfassen.

Farbraumabdeckung mit beiden Profilen im Vergleich:

FarbraumGemessener Wert
Vivid-Farbprofil
Gemessener Wert
sRGB-Farbprofil
sRGB99,1%97,2%
DCI-P381,8%69%
Adobe RGB75,4%67,1%

Der fürs Arbeiten und Surfen gebräuchliche Farbraum sRGB wird vom Pro 9 mit 99,1 Prozent fast perfekt abgedeckt. Das ist gut für Office- und Surf-Profis wie mich. Bei den anderen Farbräumen halte ich die Abdeckung für zu gering. Beim für die digitale Filmproduktion wichtigen DCI-P3 liegen 81,8 Prozent drin. Beim fürs Erstellen von Druckvorlagen wichtigen Adobe RGB sind es 75,4 Prozent. Messe ich Schwarz- und Weisswert, beträgt der berechnete statische Kontrast 1447:1. Das ist mehr als Microsoft mit 1200:1 in den Spezifikationen verspricht.

Magnetisch haftendes Signature Keyboard mit «Stiftgarage» und Surface Slim Pen 2

Das Keyboard des Surface Pro 9 ist das gleiche wie beim Surface Pro 8 und X. Es haftet magnetisch am Tablet, sobald du es in die Nähe des Anschlusses hältst. Und es hat eine «Stiftgarage» – eine Aussparung, in die du den Surface Slim Pen oder Pen 2 legen kannst, wenn du ihn nicht benötigst. Praktischer Nebeneffekt: Der Stift lädt sich in der Stiftgarage auf.

Das Signature Keyboard gibt es in zum Tablet passendem Blau.
Das Signature Keyboard gibt es in zum Tablet passendem Blau.
Quelle: Martin Jud

Das 310 Gramm schwere Keyboard kannst du flach oder leicht angewinkelt verwenden. Die Basis hat einen Überzug aus Alcantara, was an Wildleder erinnert. Die Tasten verfügen über eine dreistufige Beleuchtung. Tippst du auf der 29,5 × 21,7 × 0,5 Zentimeter grossen Tastatur, federn die Tasten vergleichsweise stark und du fühlst am Anfang des Tastenweges einen klaren Auslösepunkt. Der Tastenweg an sich beträgt bis zum Anschlag nur einen Millimeter. Ich empfinde das Tippen als angenehm und leise. Am Trackpad mit Multi-Finger-Gesten-Unterstützung habe ich nichts auszusetzen.

Der Slim Pen 2 ist ein flach gehaltener Stift mit integriertem Akku. Er wird über Induktion oder ein teures Zusatzkabel geladen und gibt dir ein haptisches Feedback, das du in der Stärke anpassen kannst. Damit soll das Gefühl erweckt werden, auf Papier zu schreiben oder zeichnen. Finde ich gut, auch wenn das Gefühl noch immer weit weg von echtem Papier und Stift ist.

Ordentliche Tablet-Lautsprecher

Die Lautsprecher sind mit Dolby Atmos zertifiziert, was aber nicht mit Raumklang zu verwechseln ist. Dennoch, und trotz spärlichen zwei Watt Stereo-Leistung, überzeugen sie mich. Sie befinden sich im oberen Teil seitlich neben dem Bildschirm. Ihr Klangbild ist deutlich breiter als der physische Abstand. Und der gute Stereoeffekt wird durch klare Mitten und Höhen ergänzt. Sowie durch einen Bass, der Notebook-typisch eher spärlich ausfällt.

Akkuleistung beim Video-Dauer-Streaming

Beim Video-Dauer-Streaming teste ich, wie lange der 47,7-Wh-Akku durchhält, wenn ich auf Netflix «Stranger Things» mit rund 400 Nits Spitzenhelligkeit streame. Das entspricht beim Surface Pro 9 einer Helligkeitsstufe von 94 Prozent.

Das Tablet streamt 6 Stunden und 4 Minuten, ehe der Akku auf drei Prozent ist und es sich herunterfährt. Das ist ein ähnlicher Wert wie beim Surface Laptop 5. Der schafft es mit identischem Prozessor (Core i5-1235U), etwa dem gleich grossen Akku, aber 0,5 Zoll grösserem Display auf 6 Stunden und 21 Minuten. Besser schneidet unter den diesjährig getesteten 12th Gen Notebooks das 0,4 Zoll grössere Dell XPS 13 Plus mit Core i5-1240P ab. Es holt mit nur leicht grösserem Akku (55 Wh) 8 Stunden und 37 Minuten heraus.

Performance: Das leisten CPU und GPU

Von der integrierten Grafikeinheit des Intel Core i5-1235U ist gegenüber dem Vorgänger kein grosser Leistungssprung zu erwarten. Integrierte Grafikeinheiten bewegen sich seit Jahren auf unterstem Niveau im Vergleich zu dedizierten Grafikkarten von Nvidia und AMD. Was die Prozessorleistung betrifft, sieht es anders aus. Da sorgen alleine die sechs zusätzlichen Kerne (total zehn) gegenüber der 11th Gen für einen Schub bei Multi-Core-Aufgaben.

Prozessorleistung: Cinebench R23 und Geekbench 5

Der CPU-Benchmark Cinebench von Maxon testet, wie gut sich der Prozessor beim Rendern von 3D-Modellen schlägt. In der Version R23 wird das Resultat anhand der getätigten Arbeit während zehn Minuten berechnet. Das ist gut, weil dadurch schlechte Kühlkonzepte realistischer abschneiden.

Als zweiten Prozessor-Benchmark fahre ich Geekbench 5. Dieser testet anhand simulierter Szenarien die CPU im Single-Core- und Multi-Core-Betrieb. Der Test ist kurz und kann daher auch bei schlecht gekühlten Geräten zu relativ guten Resultaten führen. Dafür läuft der Benchmark auf Windows, MacOS, Linux, Android sowie iOS. Dadurch werden auch mit Vorsicht zu geniessende Quervergleiche unter verschiedenen Prozessor-Architekturen möglich. Bei x86-basierten Prozessoren wird im Single-Core-Modus nur ein Thread und damit nicht der gesamte (Performance-) Kern ausgelastet. ARM-Systeme hingegen nutzen einen ganzen Kern und sind dadurch im Vorteil. Das ist ein wichtiger Punkt, der beim Vergleich der Resultate im Geekbench Browser beachtet werden sollte.

BenchmarkResultat: Microsoft Surface Pro 9
(i5-1235U, 10 Cores, 12 Threads)
Resultat: Microsoft Surface Pro 8
(i7-1185G7, 4 Cores, 8 Threads)
Resultat: Microsoft Surface Laptop 5
(i5-1235U, 10 Cores, 12 Threads)
Resultat: Dell XPS 13 Plus
(i5-1240P, 12 Cores, 16 Threads)
Resultat: Lenovo Yoga 9i
(i7-1260P, 12 Cores, 16 Threads)
Cinebench R23 – CPU Multi Core6858 Punkte4818 Punkte6556 Punkte6829 Punkte10 094 Punkte
Cinebench R23 – CPU Single Core1601 Punkte1508 Punkte1598 Punkte1613 Punkte1651 Punkte
Geekbench 5 – CPU Multi Core8579 Punkte5920 Punkte8565 Punkte7177 Punkte10 326 Punkte
Geekbench 5 – CPU Single Core1587 Punkte1562 Punkte1576 Punkte1611 Punkte1742 Punkte

Beim Duell Surface Pro 9 gegen Pro 8 beziehungsweise 12th-Gen-i5 gegen 11th-Gen-i7 gewinnt das neue Modell. Bei Single-Core-Aufgaben beträgt der Leistungszuwachs bei Geekbench 1,6 Prozent. Bei Cinebench sind es immerhin 6,2 Prozent. Wenn es um Multi Core geht, ist das neue Tablet klar überlegen und holt bei Geekbench 44,9 Prozent und in Cinebench 42,3 Prozent mehr Punkte. Falls du wissen möchtest, was mit einem 12th-Gen-i7 möglich ist, schaust du dir das Resultat vom Yoga 9i ganz rechts in der Tabelle an.

Der Quervergleich zu Surface Laptop 5 und XPS 13 Plus zeigt, dass das Pro 9 die für den Prozessor zu erwartende Leistung bringt. Ich bin damit mehr als zufrieden und glücklich beim Arbeiten.

Grafik-Benchmark: 3DMark Night Raid

3DMark Night Raid ist dafür ausgelegt, die Grafikleistung von Geräten mit integrierter GPU zu testen. Er ist quasi ein Leistungsmesser für PC-Gaming auf unterstem Niveau. Das Surface Pro 9 verfügt über eine Intel Iris Xe-Grafik mit 80 Execution Units und bis zu 1,2 Gigahertz Takt.

Mit dem Pro 9 erreiche ich einen Night Raid Score von 13 961. Dieser Score setzt sich aus 15 280 Grafik-Punkten und 9376 CPU-Punkten zusammen.

Mit dem Surface Laptop 5 lagen mit gleicher GPU 15 554 Grafik-Punkte drin. Das Dell XPS erreichte mit 100 MHz höherer Taktung, aber der ansonst identischer GPU 16 129 Grafik-Punkte. Also mit 8,3 Prozent höherer Taktung 5,6 Prozent mehr Leistung.

Office-Benchmark PCMark 10

Mit PCMark 10 lassen sich PCs und Notebooks auf die vielfältigen Aufgaben an einem Arbeitsplatz testen. Also wie schnell Programme geöffnet werden, wie gut Browsen, Textverarbeiten oder Videokonferenzen funktionieren und vieles mehr.

5045 Punkte erreicht das Pro 9. Das bedeutet, dass das letztjährige Pro 8 genauso gut für «Office» sein sollte, denn damit erreichte ich im Test 5042 Punkte.

Lautstärke des Lüfters und Wärmeentwicklung

Beim Arbeiten ist der Lüfter meistens nicht hörbar. Oder nur, wenn ich mein Ohr nah ans Tablet halte. Die Lüftungsschlitze sind im oberen Bereich in den Tablet-Rand integriert. Werden Updates im Hintergrund installiert oder öffne ich viele Dateien in Photoshop, beginnt er zu säuseln.

Unter Volllast wird aus dem säuseln ein Rauschen, das etwas höher und lauter klingt, als beim Surface Laptop 5. Jedoch viel leiser als bei jedem Gaming-Laptop. Messe ich die Lautstärke nach neun Minuten Cinebench-Multi-Core-Test, beträgt die Lautstärke laut meinem Testo-Schallpegelmessgerät aus Sitzposition 38,6 Dezibel. Aus 30 Zentimeter Entfernung zum Lüfter sind es 41,3 Dezibel.

Die Kerne der CPU erreichen während dem Test kurz bis zu 97 °C. Ihre Durchschnittstemperatur beträgt 71 °C. Laut Intel darf die CPU bis 100 °C heiss werden.

Das Gehäuse ist nach neun Minuten Multi-Core-Cinebench an der wärmsten Stelle 48,1 °C warm.
Das Gehäuse ist nach neun Minuten Multi-Core-Cinebench an der wärmsten Stelle 48,1 °C warm.
Quelle: Martin Jud

Mache ich eine Wärmebildaufnahme, wird das Gehäuse laut FLIR-Cam beim Testen bis zu 48,1 °C warm. Beim Surface Laptop 5 habe ich 50,7 °C gemessen, beim Lenovo Yoga 9i mit aktuellem i7 waren es bis zu 60 °C.

Fazit: Tolles Convertible in gewohnt guter Qualität

Frische Farben und aktuellere Prozessoren sind die grösste Neuerung bei Microsofts Surface Pro 9 in der Intel-Version. Und diese zwölfte Generation Intel-CPU tut dem Gerät gut. Über 40 Prozent mehr Leistung bei Multi-Core-Aufgaben mit einem i5 gegenüber einem 11th Gen i7 im Surface Pro 8 sind eine Ansage. Bei Single-Core ist der Leistungszuwachs jedoch kleiner. Und laut dem Office-Benchmark PCMark 10 profitiert der klassische Bürobetrieb kaum von der Mehrleistung – vermutlich werden dabei meistens nur wenige Kerne benutzt.

Qualitativ bekommst du mit dem Pro 9 ein top verarbeitetes Gerät im schönen Aluminium-Gewand. Eines, das sich laut iFixit endlich gut reparieren lässt. Falls du ein aktuelles Convertible suchst, das mit normalem Windows daherkommt, kann ich das Gerät empfehlen. Es sei denn, du bist auf einen Kopfhöreranschluss angewiesen oder nutzt das Gerät oft im Zug auf deinem Schoss – wo sich ein Laptop mit fester Tastatur besser macht.

Preislich gibt es, wenn du ein flexibles Gerät suchst, günstigere Notebooks mit um 360 Grad umklappbarem Display, die ebenso einen 12th Gen i5 und acht Gigabyte Arbeitsspeicher bieten. Die haben den Vorteil, dass du nicht zusätzlich für eine Tastatur bezahlst. Dafür sind sie schwerer.

Titelfoto: Martin Jud

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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