Oiltanking: Hacker legen IT-Systeme von Benzinlagern lahm

Den Hackerangriff bestätigte Oiltanking gegenüber dem Handelsblatt. Betroffen sei auch der Mineralölhändler Mabanaft, der wie der Tanklagerbetreiber ein Tochterunternehmen der Hamburger Firmengruppe Marquard & Bahls ist. An Tankstellen seien trotz der Probleme bei Oiltanking keine Versorgungsengpässe zu erwarten.

Versorgung nicht gefährdet

Oiltanking betreibt in Deutschland elf Tanklager und ist weltweit einer der größten Anbieter von Tankraum für Mineralöle, Chemikalien und Gase, der nicht zu einem großen Mineralölkonzern gehört. In Deutschland beliefert die Firma vor allem mittelständische Tankstellen und Shell.

Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Oiltanking: «Wir arbeiten daran, das Problem gemäß unseren Notfallplänen zu lösen.» Betroffen sei vor allem die Be- und Entladung der Tanklaster, da sie automatisiert erfolge und manuelles Eingreifen nur eingeschränkt möglich sei.

Shell erklärte auf Handelsblatt-Anfrage, die Auswirkungen auf Versorgungsketten über alternative Ladepunkte ausgleichen zu können. Hier sei es von Vorteil, dass Oiltanking nur eines von 26 Unternehmen in der Tankversorgung ist. Nach Auskunft von Frank Schaper, dem Geschäftsführer des Unabhängigen Tanklagerverbands, sei «die Versorgung der Bundesrepublik Deutschland mit Kraft-, Heiz- oder Brennstoffen durch den Angriff nicht gefährdet.» Unklar bleibe, welche Auswirkungen ein längerer Ausfall von Oiltanking haben könne.