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Kritik

«Phantom Liberty» im Test: So gut war «Cyberpunk 2077» noch nie

Wake the fuck up, Samurai. «Cyberpunk 2077» ist zurück mit einer kostenpflichtigen Story-Erweiterung. «Phantom Liberty» überzeugt im Test mit einer spannenden Spionage-Geschichte, einem neuen Stadtteil und weitreichenden Gameplay-Neuerungen.

Rund drei Jahre nach der Veröffentlichung hat sich das Mega-Rollenspiel «Cyberpunk 2077» langsam von seinem desaströsen Launch erholt. CD Projekt Red hat in der Zwischenzeit fleissig am Game gearbeitet. Zahlreiche Bugfixes und Updates später verspricht das polnische Studio mit dem «Update 2.0» und «Phantom Liberty» die bisher grössten Neuerungen für das Spiel.

Ein fulminanter Beginn

Zum Start von «Phantom Liberty» habe ich die Wahl, das Abenteuer als neuer Charakter zu beginnen oder mit meiner bestehenden Spielfigur weiterzuspielen. Ich entscheide mich für Zweiteres. Die Geschichte der Erweiterung ist vor dem Ende der Mainquest im Basisspiel angesetzt. Meine Spielfigur «V» hat also immer noch eine experimentelle Technologie – den «Relic» – implantiert, die ihn langsam dahinraffen lässt.

In der fulminanten Anfangsphase sehe ich nicht nur, wie ein Flugzeug abstürzt. Ich schleiche und ballere mich auch durch Horden blutrünstiger Söldner, die es auf die Präsidentin abgesehen haben. Anschliessend kämpfe ich zusammen mit besagter Präsidentin gegen ein riesiges Roboter-Monster. Es passiert so viel in so kurzer Zeit – ich weiss gar nicht, wo mir der Kopf steht.

Die Qual der Wahl zum Start des Spiels

Bei dem genialen Einstieg habe ich zunächst gar keine Zeit, mich um die neuen Skill-Trees zu kümmern. Dabei gibt es so viel zu tun!

Mit meinem Level-30-Charakter habe ich im Basisspiel bereits viele Fähigkeiten freigespielt. Diese werden mit dem «Update 2.0» zurückgesetzt. Der Grund: Die freischaltbaren Perks wurden komplett überarbeitet. Ich muss mir also nochmal neu überlegen, wie ich meinen Charakter in «Phantom Liberty» gestalten will. Spielst du mit einer neuen Figur, beginnst du bei Level 20 und kannst deine Skillpunkte ebenfalls neu investieren.

Die Perks im alten Skill-System fand ich nicht besonders spannend. Viele Fähigkeiten brachten nur inkrementelle Verbesserungen mit sich. Ein paar Prozentpunkte mehr im Angriff, ein paar Sekunden schnellere Hacks. Langweilig.

Die Fähigkeiten in den neuen Skill-Trees sehen hingegen schon auf den ersten Blick viel spannender aus. Ich scrolle mich durch die Menüs und entdecke viele Perks, die mein Interesse wecken. Ich kann Gegner wie ein tollwütiger Hulk durch die Gegend schmeissen? Das brauche ich! Ich kann beim Autofahren die Zeit verlangsamen? Das will ich auch! Ich kann mit einem Katana Schüsse wie ein Jedi-Ritter abwehren? Shut up and take my perk points!

Mit diesem Netrunner-Build habe ich in meinen rund 20 Stunden Spielzeit viel mehr Spass als mit den langweiligen Perks aus dem Hauptspiel. Und das ist nur einer von vielen Builds, die mit dem neuen Update möglich sind. Das neue Skill-System ist ein echter Game-Changer.

Die neuen Skills sind nur der Anfang

Dogtown ist cooler als Night City

Ja, selbst ausserhalb der Nebenmissionen gibt es Charaktere, in die ich mich sofort verliebt habe. So zum Beispiel ein kleiner, vorlauter Knirps, der mir auf dem Marktplatz von Dogtown tödliche Hacks und Waffen verkauft. Nebenbei beleidigt er mich immer wieder aufs Übelste. Was für ein kleines, süsses Arschloch. Da komme ich gerne wieder.

«Phantom Liberty» ist atemberaubend schön – und ein bisschen buggy

Grafisch macht «Phantom Liberty» eine unglaublich gute Figur. Auch wenn es abgedroschen klingt: Das Spiel ist atemberaubend schön und lässt mir regelmässig die Kinnlade runterfallen. Neben den ultradetaillierten Charaktermodellen hat mich besonders die Architektur von Dogtown fasziniert. Der Bezirk ist zwar klein, dafür dicht besiedelt und vertikaler designt. Egal wo du hinschaust, das Spiel strotzt nur so vor beeindruckenden Feinheiten.

Ein kleiner Trost für Konsolen-Spielerinnen und Spieler: Das Spiel läuft auf der PS5 im Performance Modus immerhin mit ziemlich stabilen 60 FPS. Den Ray-Tracing-Modus solltest du ignorieren. Die damit verbundenen 30 FPS fühlen sich extrem träge an und die visuellen Unterschiede zum Performance-Modus musst du mit der Lupe suchen.

Bei all dem Lob für die technische Umsetzung sind mir auf meinem Abenteuer doch noch ein paar Bugs begegnet. Neben visuellen Glitches ist das Game in meinen rund 20 Stunden Spielzeit viermal abgestürzt. Der bizarrste Crash war bei den Credits nach der finalen Mission. Komplett fehlerfrei ist «Phantom Liberty» also nicht – es ist zum Launch aber in einem viel besseren Zustand als das «Cyberpunk 2077» vor drei Jahren war.

Eine holprige Landung

Ebenfalls enttäuscht bin ich rückblickend vom neuen Bösewicht. Kurt Hansen ist... langweilig. Es gibt keinen doppelten Boden, keine Wendung, die ihn interessant machen würde. Er ist am Ende einfach nur ein böser Bösewicht. Von einem Spionage-Thriller hätte ich mehr erwartet.

Fazit: «Phantom Liberty» ist die ultimative «Cyberpunk»-Erfahrung

«Phantom Liberty» nimmt alles, was «Cyberpunk 2077» gut gemacht hat und verpackt es in ein kompaktes Spielerlebnis, das von Anfang an Vollgas gibt. Die Änderungen am Skill-System, der Polizei-KI und die Fahrzeug-Kämpfe sind echte Game-Changer und haben weitreichende Auswirkungen auf den Spielfluss.

Die Spionage-Geschichte ist spannend erzählt und profitiert von einem hervorragenden Cast. Allen voran Idris Elba als Solomon Reed liefert eine exzellente Leistung ab. Das etwas holprige Ende und der eindimensionale Oberschurke hinterlassen einen faden Nachgeschmack, können meinen sehr guten Gesamteindruck aber nicht nachhaltig trüben. «Phantom Liberty» ist CD Projekt Red in Höchstform. «Cyberpunk» hat noch nie so viel Spass gemacht.

«Cyberpunk 2077: Phantom Liberty» ist ab dem 26. September erhältlich für PS5, Xbox Series X/S und PC. Je nach Plattform kostet die Erweiterung zwischen 32 und 35 Franken oder Euro. Das Spiel wurde mir zu Testzwecken von CD Projekt Red zur Verfügung gestellt.


Du möchtest noch mehr «Cyberpunk»? Hier habe ich die wichtigsten Fragen und Antworten zum Spiel zusammengefasst:

Im Tech-telmechtel Podcast diskutieren Phil und ich noch weiter:

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


Kritik

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