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Hintergrund

Projekt Halbmarathon: Erklär das mal einem Kind

Das erste Drittel der Vorbereitung auf den Halbmarathon ist bereits überstanden. Aktuell kämpfe ich vor allem mit meinen Gedanken und Fragen eines Kindes.

Und auch wenn mich das Training im Alltag ausgeglichener macht und ein Blick auf die Resultate der Einheiten für Glücksgefühle sorgt, schaffte es ein Kleinkind doch, mit ein paar einfachen Fragen mal rasch alles zu relativieren.

Aber warum?

Es ist noch nicht lange her, ich war schon mit einem Fuss zur Tür raus, um meinen Lauf zu starten, da verwickelte mich der 3.5-Jährige in folgende Diskussion:

Er: «Papi, wohii gosch?»

Ich: «Du, i gang go springa.»

Er: «Oh nai, nid schu wieder?!»

Ich: «Momol, aber i bin bald wieder do.»

Er: «Jo wohi springsch denn?»

Ich: «Jo, also, i macha eigentlich an grossa Kreis.»

Er: «Aber wohi denn?»

Ich, nach einer gefühlten Ewigkeit: «Jo, waisch, i laufa döt dura, wo miar amigs au dia Küah gsehn und denn wieder zrugg.»

Er: «Aber wieso muasch du das macha?»

Ich: «Waisch, i üaba für an Lauf, woni das mit ganz viela Lüüt zäma macha.»

Er: «Aber wieso machen denn alli dia Lüüt das?»

Ich merke, dass Beweggründe wie persönliche Herausforderung, Fitness, Grenzerfahrung, Midlife-Crisis oder ähnliches wohl kaum beim Kleinen ankommen werden und antworte: «Du, do gits glaub ganz viel verschiedani Gründ.»

Er: «Okay... Gömmer nochher in Spar? I wett as Poopaschool-Quärkli!»

Das Gespräch an der Türschwelle dauerte keine Minute, liess mich aber den ersten Teil der Strecke nur an eines denken: Wie sinnlos muss das für ein Kind klingen, dass Erwachsene sich über Wochen oder Monate darauf vorbereiten, mit anderen wildfremden Menschen einfach irgendwo im Kreis zu laufen? Ein Glück, stellte sich bei mir nach zirka zehn Minuten laufen eh der Überlebensmodus ein, in dem ich mich nur noch aufs Atmen und den Puls konzentrieren konnte.

Wieder zuhause angekommen, lag der Themenfokus beim ersehnten Quärkli, was mir allfällige weitere Fragen über Sinn und Unsinn eines Halbmarathons ersparte.

Doch der Lauf war schlicht und einfach toll. Oliver und ich konnten über Gott und die Welt plaudern (okay, es wurde viel über den Lauf und unsere bisherigen Erfahrungen im Training gesprochen) und er gab mir nie das Gefühl, dass wir zu langsam unterwegs waren, auch wenn wir definitiv unter seiner gewohnten Zeit liefen. Falls du das hier liest Olla (und ich weiss, du tust das): Lass uns das wiederholen!

Unsere Ruhe fanden wir trotzdem, aber ich konnte es mir nicht nehmen lassen, doch noch entlang der Route stehen zu bleiben und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Tortur zuzuschauen. Zum Glück, denn was sich mir da bot, stimmte mich zuversichtlich. Das Feld bestand aus durchtrainierten Läuferinnen, semi-sportlich aussehenden Mitdreissigern und auch dem einen oder anderen Teilnehmer, dem man rein optisch niemals eine solche Herausforderung zutrauen würde.

Ja, nenn mich jetzt oberflächlich, aber ich als Besitzer eines ausgewachsenen Dad-Bods erlaube mir, das einfach mal so zu sagen. Ich meine das auch keinesfalls herablassend, sondern bin beeindruckt und abermals motiviert, denn das zeigt mir: Egal, über welche körperliche Voraussetzung du verfügst, dein grösster Gegner ist immer noch dein Kopf. Deshalb gilt mein grösster Respekt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern von sportlichen Herausforderungen jeglicher Art.

So, jetzt muss ich los, weil der Alltag ruft und vor der nächsten Trainingseinheit noch Haushalt und andere Verpflichtungen anstehen. Ich nehme aus den letzten vier Wochen folgende Learnings mit:

  • Ein Lauftraining zu zweit macht alles ein wenig einfacher
  • Versuche gar nicht erst, einem 3-Jährigen Sinn und Unsinn deines Vorhabens zu erklären
  • Am Ende des Tages ist das alles wirklich auch eine Kopfsache

Hast du in letzter Zeit an einem Laufevent teilgenommen? Lass mich in den Kommentaren wissen, wie es gelaufen ist und geize nicht mit Tipps für mich.

Willst du Oliver und mich auf dem Weg zum Halbmarathon begleiten? Hier gibt’s Einblicke in unsere (Fort-)Schritte.

Titelbild: Shutterstock

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Ich bin Fan von Ideen, die im ersten Moment Kopfschütteln erzeugen. Und von Kaffee.


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