Raspberry-Pi-Tipp: Anwendungen mit Pi-Apps installieren
Ratgeber

Raspberry-Pi-Tipp: Anwendungen mit Pi-Apps installieren

Martin Jud
21.2.2024

Pi-Apps ist ein besonders einsteigerfreundlicher App Store. Seine Apps lassen sich mit einem Klick installieren. Sollte eine App eine Systemanpassung benötigen, schlägt er diese vor und setzt sie auf Wunsch um.

Willst du auf deinem Raspberry Pi Software installieren, geht das sehr bequem: Hast du etwa Raspberry Pi OS am Laufen, kannst du unter «Einstellungen > Add / Remove Software» unzählige Anwendungen aus dem Raspbian Repository installieren. Dort findet sich beispielsweise der kostenlose Open Source Audioeditor Audacity, die Bildbearbeitungssoftware GIMP oder LibreOffice. Letzteres ist ein guter Gratis-Ersatz für Microsoft Office.

Hier kannst du unter Raspberry Pi OS Software aus einem grossen Angebot installieren oder deinstallieren.
Hier kannst du unter Raspberry Pi OS Software aus einem grossen Angebot installieren oder deinstallieren.
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Andere beliebte Apps, wie beispielsweise die Remote Desktop Software TeamViewer, der CPU-Benchmark Geekbench oder das Spiel «Minecraft», sind jedoch nicht vertreten. Solche musst du eigenhändig herunterladen und mithilfe des Terminals installieren, beziehungsweise extrahieren. Oder aber, du nutzt Pi-Apps.

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Pi-Apps: kleine, feine Sammlung

Bei Pi-Apps handelt es sich um einen Open-Source-App-Store. Ungewöhnlich für einen App Store ist die niedrige Anzahl angebotener Anwendungen. Bisher sind etwas mehr als 200 Apps vorhanden, die in Kategorien sortiert, angeboten werden.

Pi-Apps bietet ein überschaubares, aber gutes App-Angebot, das in verschiedenen Kategorien logisch gegliedert auffindbar ist.
Pi-Apps bietet ein überschaubares, aber gutes App-Angebot, das in verschiedenen Kategorien logisch gegliedert auffindbar ist.
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Gut ist, dass es unter den Apps im Vergleich zu anderen Stores (für Android, iOS, ...) kaum bis keinen Müll gibt. Du bekommst ein überschaubares Angebot an brauchbarer und zum Bastelrechner passender Software.

Hier ist die Internet-Kategorie des App Stores zu sehen. Falls du einen Browser installieren möchtest, findest du Brave und Co. in entsprechender Unterkategorie.
Hier ist die Internet-Kategorie des App Stores zu sehen. Falls du einen Browser installieren möchtest, findest du Brave und Co. in entsprechender Unterkategorie.
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Neben Apps, die nicht unter «Einstellungen > Add / Remove Software» angeboten werden (im Standart-Repository des installierten Betriebssystems Debian / Raspberry Pi OS / Ubuntu), gibt’s beim Angebot auch Überschneidungen. Sämtliche eingangs erwähnten Apps sind bei Pi-Apps vorhanden. Eine Übersicht mit allen Kategorien und Apps findest du hier.

Pi-Apps-Installation ist keine Hexerei

Um Pi-Apps zu installieren, musst du lediglich einen Befehl im Terminal eingeben, respektive einfügen. Den Befehl findest du hier auf der Pi-Apps-Website.

Er lautet:
wget -qO- https://raw.githubusercontent.com/Botspot/pi-apps/master/install | bash

Um Pi-Apps zu installieren, öffnest du das Terminal, gibst den Befehl ein und bestätigst mit Enter.
Um Pi-Apps zu installieren, öffnest du das Terminal, gibst den Befehl ein und bestätigst mit Enter.
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Danach lädt der Raspberry Pi den App Store automatisch herunter und installiert ihn.

Kurz warten ...
Kurz warten ...
Quelle: Screenshot / Martin Jud
... es ist getan!
... es ist getan!
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Nach der Installation startest du Pi-Apps entweder über das neue Icon oder unter «Zubehör > Pi-Apps».

App-Installation per Klick

Um eine Software zu installieren, reicht ein Klick auf «Install». Besonders gut finde ich, dass beim App-Beschrieb jeweils steht, wie sich die Software starten lässt. Das hilft besonders bei Programmen, die kein grafisches User-Interface haben und im Terminal gestartet werden müssen. Wie etwa Geekbench 6.

Zum Installieren einer App genügt ein Klick. Wie du die App danach starten kannst, steht im App-Beschrieb.
Zum Installieren einer App genügt ein Klick. Wie du die App danach starten kannst, steht im App-Beschrieb.
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Nach der Installation ist natürlich auch eine Deinstallation möglich sowie das Updaten von Apps. Bei einigen Apps bezieht Pi-Apps die Installationsdateien direkt vom offiziellen Entwickler. Andere Apps sind individuelle Linux-Portierungen und liegen auf entsprechenden GitHub Repos. Bei der Installation stellt Pi-Apps dann lediglich ein simples Installations-Script bereit. Daher dürfte Pi-Apps eine sichere Quelle für Software sein. Dafür spricht auch, dass er rege genutzt wird und es bis dato keine negativen Meldungen gibt.

Nach Klick auf «Install» wird die App automatisch geladen ...
Nach Klick auf «Install» wird die App automatisch geladen ...
Quelle: Screenshot / Martin Jud
... und installiert.
... und installiert.
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Unverhoffte Hilfestellung beim Installieren von «Minecraft»

Ich bin angetan von der Einfachheit dieses Stores. Besonders staune ich beim Versuch, «Minecraft» (Pi Edition) zu installieren. Denn nach dem Klick auf «Install» folgt nicht gleich der Download, sondern ein hilfreicher Hinweis.

Bei der «Minecraft»-Installation wird mir vorgeschlagen, beim Linux Kernel auf eine PageSize von 4K zu wechseln.
Bei der «Minecraft»-Installation wird mir vorgeschlagen, beim Linux Kernel auf eine PageSize von 4K zu wechseln.
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Normalerweise läuft das Spiel auf einem Raspberry Pi 5 nicht mit dem Linux Kernel, der bei Raspberry Pi OS standardmässig zum Einsatz kommt. Und zwar, weil die PageSize (Seitengrösse) auf 16K statt 4K eingestellt ist. Ein Klick auf «Yes, ...» und ein Neustart später ist das geändert und das Spiel läuft nach erneutem Klick auf den Installationsknopf.

Aufgrund der Einfachheit von Pi-Apps ist es zwar nicht wichtig, das zu wissen, es schadet allerdings auch nicht: Bei einem Kernel handelt es sich, vereinfacht gesagt, um die Schnittstelle zwischen der Hardware und den auf dem Gerät laufenden Prozessen. Bei der PageSize handelt es sich um die Grösse von Speicherpaketen, die der Kernel für die Verwaltung des Arbeitsspeichers verwendet.

«Minecraft» auf dem 85 Zoll grossen TV kenne ich bereits von der Playstation. Dennoch bin ich auf die Pi Edition des Games gespannt.
«Minecraft» auf dem 85 Zoll grossen TV kenne ich bereits von der Playstation. Dennoch bin ich auf die Pi Edition des Games gespannt.
Quelle: Screenshot / Martin Jud

Ich wünsche ein fröhliches Installieren und hoffe, dass dir der Store genauso zusagt wie mir. Von mir gibts dafür jedenfalls ein dreifaches Hip Hip Pi Pi Hooray!

Titelbild: Martin Jud

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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