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«Sky Sharks» Review: Nazi-Zombies auf fliegenden Haifischen. Ja, bitte.

Haie sind die perfekten Flugmaschinen und daher die beste Waffe der Zombie-Nazis gegen die Menschheit. Der deutsche Film «Sky Sharks» ergibt zwar keinen Sinn, ist aber eine wunderschöne Liebeserklärung an den schlechten Film.

«Worum geht's in dem Film eigentlich», fragt sie mich nach einer Stunde des zweistündigen Horror(?)-Films «Sky Sharks».

Die Antwort: Ich habe absolut keine Ahnung, aber ich bin grossartig unterhalten.

Die einzigen(?), die eine Chance gegen die Flughaie haben, sind ein ehemaliger Nazi-Wissenschaftler und seine Töchter(?). Vielleicht. Die Inhaltsangabe spricht auch über untote Vietnam-Veteranen, aber die tauchen bis zur 80-Minuten-Marke nicht auf.

Warum existiert sowas?

«Sky Sharks» ist kein guter Film. Will er auch gar nicht sein. Denn wenn der Film ernst gemeint ist, dann trauere ich um das Medium Film, verlange nach der permanenten Schliessung aller Kinos und dem Shutdown von Netflix. Dann begebe ich mich persönlich auf einen Kreuzzug, alle Bildschirme dieser Welt zu verbrennen. Mit einem Gratis-Feuerzeug des Coiffeursalons gegenüber.

Der erste Trailer des Films taucht vor vier Jahren auf. Darin zu sehen ist die erste Szene des Films, in dem die fliegenden Zombie-Nazis auf ihren Haien ein Passagierflugzeug angreifen.

Trash-Horror-Fans finden das grossartig. Denn was wenige wissen: da gibt es eine ganze Subkultur von Filmfans, die im Wesentlichen als «Fans von Filmen mit Haien in allen erdenklichen Situationen» beschrieben werden kann. Da gibt es…

All diese Namen findest du natürlich gross auf dem Filmposter. Weil mit Namen wie Thomas Morris, Lar Park-Lincoln oder die unvergesslich schlechte Barbara Nedeljakova lockst du keinen hinter dem Ofen hervor. Michaela Schaffrath, ehemals bekannt als Pornodarstellerin Gina Wild, gibt einen Nazi-Zombie. Trotzdem: Nedeljakova, Schaffrath und der Rest des Haupt-Cast und die Produktionscrew um die Brüder Marc und Carsten Fehse geben ihr recht begrenztes Alles.

«Sky Sharks» ist ein Film, der aus gleichen Teilen Ambition, Leidenschaft und Unsinn gemacht wurde.

Der Film als Film

Dramatisch schlecht wird es denn bei der Umsetzung. Nach einer guten Stunde ist nach wie vor nicht ganz klar, wer denn die Hauptrolle im Film spielt. Ist es Eva Habermann als Diabla? Oder Barbara Nedeljakova als ihre Schwester Angelique? Kein Plan, irgendwie ertrinkt alles in schlechter Technomusik und irgendwelchen Bildschirm-Overlays und Lens Flares.

Und Montagen. So viele Montagen. Der Film ist gefühlte zwei Drittel wirres Gemisch aus schnell geschnittenen Haifischflügen, Stock Footage und vor Greenscreen gedrehtem Quatsch, der illustrativ irgendwie etwas zeigen sollte. Dazu natürlich völlig unpassende Technomusik, die in den 1990ern schon als grottig gegolten hätte.

Irgendwann während den anderthalb Stunden glorreichen Unsinns – zum Schluss tauchen dann tatsächlich noch untote ferngesteuerte Vietnam-Veteranen auf – fällt dann eines auf: Wer auch immer die digitalen Effekte gemacht hat, war extrem übereifrig. Kaum eine Szene, in der nicht irgendwie digital ein Farbfilter, ein virtuelles Computer Interface, Feuer oder sonstwas über das Bild gelegt wurde.

Und das, obwohl Practical-Effects-Grossmeister Tom Savini die Übersicht über die Practical Effects im Film hatte.

«Sky Sharks» hat keinen erkenntlichen Plot, ergibt bestenfalls null Sinn, hat schlechte Schauspieler, nackte Brüste und gute Special Effects. Er ist von Liebhabern gedreht worden, für Liebhaber. Und genau darum liebe ich den Film, selbst wenn ich keinem sagen könnte, worum es konkret geht. Irgendwas von wegen fliegende Haie.

So. Fertig. In der After-Credits-Szene wird dann übrigens für ein Sequel geworben. Und einen Ableger namens «Sky Frogs». Ich bin dabei.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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