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YouTube will (erneut) VPN-Nutzung fürs Premium-Abo eingrenzen
von Debora Pape
YouTube testet automatische Videoanpassungen mit KI, ohne Creator zu informieren. Das sorgt für Ärger.
Jüngst berichteten verschiedene YouTube-Kanäle, dass ihre Videos sich ohne ihr Zutun plötzlich veränderten. So wirken Hauttöne anders, Bildbereiche anders ausgeleuchtet oder es sind Artefakte zu sehen. Besonders letzteres weist auf eine Bearbeitung durch AI hin.
Nachdem der Britische Nachrichtensender BBC darüber berichtete, bestätigte Youtube schlussendlich, dass auf dem Portal ein Testverfahren laufe. In diesem Zuge werden gewisse Shorts, also Kurzvideos, automatisch überarbeitet. Dies mit «Technologien aus dem Bereich des maschinellen Lernens». Es gehe aber nur darum, Bildrauschen zu verhindern oder gewisse Details zu schärfen. Inhaltlich werde nichts verändert. Dass die KI aber nicht perfekt ist, zeigt sich an seltsam verzerrten Körperteilen oder unerwünschten Filtereffekten.
Vor allem die Tatsache, dass die Urheber und Urheberinnen nicht über diesen Test informiert wurden, stösst auf Unverständnis. Es habe weder Vorwarnung gegeben noch die Möglichkeit eines Opt-outs (also die Option, auf diese Bearbeitung zu verzichten). Die Produzenten und Produzentinnen äusserten die Sorge, dass durch diese automatischen Eingriffe ihr gewünschter Effekt oder die Ästhetik ihrer Inhalte beeinträchtigt werde. Während YouTube von generativer KI nichts wissen will und nur von «klassischem Machine Learning» spricht, stellen Experten diese Haltung in Frage. Die sichtbaren Veränderungen könnten ihrer Meinung nach durchaus unter den Begriff «Künstliche Intelligenz» fallen.
Die Ironie an der Sache: Seit 2023 verlangt YouTube von Creatorn, KI-generierte Inhalte entsprechend zu kennzeichnen. Dies macht der Videodienst bei seinen eigenen Anpassungen aber nicht. Es handle sich lediglich um einen Test einer Massnahme, die «die visuelle Qualität der Shorts verbessern» soll. Durch diese Massnahmen soll «ein gleichbleibendes Seherlebnis unabhängig vom Endgerät» entstehen.
Aktuell sagt YouTube nichts darüber, wie lange das Testverfahren laufen soll oder ob die Anpassungen allenfalls dauerhaft in die Plattform integriert werden. Auch ob es später eine Opt-Out-Möglichkeit gibt, ist unklar.
Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.