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Hintergrund

Was? Römische Statuen waren gar nicht weiss?

Glatter Marmor. Steinhartes Sixpack. Kleiner Penis. Strahlend weiss. Diese Vorstellung haben wohl die meisten von uns, wenn wir «Antike Statue» hören. Stimmt auch fast alles. Die Abbilder griechischer und römischer Jünglinge wurden aus Marmor gehauen, waren fit und nackt – aber auch bunt.

Und so lernte ich in vier Minuten, dass griechische Skulpturen eigentlich bunt waren. Sehr bunt. Sie hatten braune Haare, rote Lippen, gelbe Kleider mit blauen Verzierungen und goldene Ohrringe. Oder bunt karierte Hosen, die jeden Alt-Hippie vor Neid erblassen lassen. Weiss-blaues Griechenland? Nichts da.

Aufklärer wollen sich abgrenzen

An dieser Vorstellung hielten die Menschen der Renaissance auch fest, als zum Beispiel 1503 die Laokoon-Gruppe (die heute im Vatikan steht) ausgegraben wurde, die deutliche Farbspuren aufwies. Es war einfacher, sich diesen Fakt auszureden oder umzudeuten, als sein ganzes Wertesystem zu überdenken.

Ausser natürlich von den grossen faschistischen Diktatoren des 20. Jahrhunderts. Mussolini und Hitler betrachteten die weissen Marmorfiguren mit den gestählten Oberkörpern als Beweis für die Überlegenheit der arischen Rasse. (Um krude Ideologien irgendwie zu rechtfertigen, wird sich an jeden Strohhalm geklammert.)

UV-Licht ermöglicht seit einigen Jahren Rekonstruktionen

Dass sich der Mythos der weissen Skulpturen aus der Antike so lange halten konnte, hat also mit zwei Dingen zu tun. Mit einer ehrlichen Fehleinschätzung, weil die Farbe bei vielen Ausgrabungen längst verblasst war. Aber auch mit expliziter Leugnung, weil bunte Kunst nicht ins eigene Weltbild passte.

Auftaktbild: Studie zur Farbigkeit des Treu-Kopfes, Foto: Liebighaus Skulpturenmuseum

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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