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Hintergrund

Wie mich der Mindestbestellwert zum Idioten macht

David Lee
17.9.2025

Oft komme ich nicht auf den Mindestbestellwert. Was dann in meinem Kopf passiert, ist hochgradig absurd.

Ich bin nicht nur Mitarbeiter bei Digitec Galaxus, sondern auch Kunde. Allerdings ein ziemlich schlechter. Ich kaufe meist nur, was ich wirklich brauche, und selten hochpreisig.

Das ermöglicht mir, mit relativ wenig Geld auszukommen und ich habe auch das gute Gefühl, etwas gegen den allgegenwärtigen Überkonsum zu tun – oder ihn zumindest nicht noch schlimmer zu machen. Allerdings gibt es für Wenigkonsumierer wie mich ein kleines Problem: den Mindestbestellwert.

Beispiel: Ich brauche mal wieder Kaffee, den es im Supermarkt um die Ecke nicht gibt. Die Stoll-Hausmischung kostet 27.80 Franken, ich lege sie in den Warenkorb. Und nun? Natürlich habe ich mir eine Liste erstellt mit Produkten, die ich immer mal wieder brauche. Wäre doch schön, wenn ich die Kleinmengen-Gebühr umgehen könnte.

Das hilft aber oft nicht weiter. Shampoo oder Zahnpasta brauche ich nicht bei jeder Bestellung. Vor allem nicht, wenn ich sie schon beim letzten Mal als Füller bestellt habe. Vielleicht sogar mehrere, damit ich auf den Mindestbetrag komme.

Geld sparen um jeden Preis

Viele Produkte sind so billig, dass ich damit nicht auf die nötige Summe komme. Ich ertappe mich bei dem vollkommen unsinnigen Gedanken: «Kann dieses Klebeband bitte teurer sein, damit ich Geld sparen kann?!»

Darum habe ich auf meine Liste absichtlich einige Dinge gesetzt, die eher teuer sind. Etwa die Breathe-Right-Nasenpflaster. Nur: Produkte, die ich eigentlich zu teuer finde, kaufe ich nur in Ausnahmefällen. In der Regel wähle ich eine günstigere Alternative oder verzichte ganz darauf.

Es kommt auch vor, dass ich ein Produkt noch nicht mitbestelle, obwohl ich weiss, dass ich es brauche. Ich spare mir diese Möglichkeit für später auf, damit ich auch das nächste Mal etwas habe, womit ich den Warenkorb füllen kann. Das ist eine brillante Strategie, um mich selbst hereinzulegen: Dauert eine Lieferung etwas länger als erwartet, habe ich eines unschönen Morgens keinen Kaffee mehr im Haus.

Wenn ich mal wieder den Mindestbestellwert um zwölf Rappen verfehlt habe, denke ich: Ohne Mitarbeiter-Rabatt wäre mir das nicht passiert. Soll ich ein Zweitkonto anlegen, mit dem ich nicht als Mitarbeiter registriert bin? Ist das überhaupt erlaubt?

Notiz an mich selbst: Der Mindestbestellwert ist optional

Höchste Zeit, diese absurden Gedanken über Bord zu werfen und zur Vernunft zu kommen. Eigentlich ist klar: Ich spare kein Geld, indem ich etwas kaufe, was ich sonst nicht gekauft hätte. Ich spare kein Geld, indem ich mehr Geld ausgebe. Egal, ob es sich um 3-für-2-Aktionen, Treue- und Bonuspunkte, Vielfliegerprogramme, XL-Familienpackungen oder eben den Mindestbestellwert handelt.

Die Lösung wäre einfach: den Mindestbestellwert ignorieren. Es ist nicht verboten, für weniger als 50 Franken (bzw. 30 Euro) zu bestellen, es fällt bloss eine kleine Gebühr an. Wenn ich nur kaufe, was ich brauche, gebe ich unter dem Strich garantiert weniger Geld aus. Und wenn ich mein Zeug in der Filiale abhole, fällt sogar die Gebühr weg.

Und was tue ich nun, wenn ich einen Game-Controller brauche? Ist doch klar: Ich nehme das Billigmodell und stocke dafür noch meinen eh schon zu grossen Vorrat an Zahnpasta, Zahnseide, Seife und Salzstängeli auf.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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