Wir suchen ein App-Team mit «Feuer im Arsch»
Hinter den Kulissen

Wir suchen ein App-Team mit «Feuer im Arsch»

Unsere Mobile-App kommt bei den Usern bestenfalls mässig an. Das muss sich ändern. Richten soll es ein neues und interdisziplinäres Scrum-Team, das weiss, wie es die Digitec-Galaxus Community begeistern kann. Welche Roadmap auf die hungrige Entwickler-Crew wartet oder eben auch nicht, wissen Product Ownerin Zara und Engineering Teamleiter Michael.

Ihr ärgert Euch über die vielen schlechten Bewertungen unserer Shopping-App. Sind die knausrigen Sterne berechtigt?
Zara: Ja, sie sind ehrlich und ungefiltert. Und das lieben wir an unserer Community. Die User haben hohe Erwartungen an Digitec Galaxus. Android-Gem etwa kommentierte: «Really? Digitec Galaxus Mehr als 1 Milliarde Umsatz aber die App ist eine Webseite?» Als Product Ownerin spüre ich bei solchen Bewertungen schon ein heftiges «Autsch». Aber fine – ich will unsere App-User happier machen. Etwas Schmerzen nehme ich dabei in Kauf.

Michael: Das kann ich bestätigen. Die meisten User liegen mit ihrer Kritik schon richtig. Der Mehrwert der App gegenüber unseren Webshops ist derzeit beschränkt. Meine Lieblingsreview kommt übrigens aus der Romandie von User Fanilson: «Digitec qui propose du Webview c’est un peu comme un vigneron qui propose une dégustation dans des verres en carton...Le Webview est horriblement lent et de plus pas adapté pour une boutique en ligne».

Photos: Thomas Kunz - Digitec Galaxus
Photos: Thomas Kunz - Digitec Galaxus

Nun gut: Wein aus Kartonbechern bedeutet nicht automatisch, dass der nächste Tag mit Kopfschmerzen beginnt. Trotzdem dürfte sich Fanilsons Vergleich für das bisherige App-Team wie ein hässlicher Kater anfühlen. Was unternehmen wir, um die App ins Jahr 2022 zu hieven?
Zara: Beim Launch Ende 2016 haben unsere Kundinnen und Kunden die Apps freudig und interessiert begrüsst. Nach einigen Jahren ohne dediziertes Team und ohne nennenswerte Weiterentwicklung sind die Bewertungen verständlicherweise in den Keller gerasselt. Dass die App mit dem iPhone X zeitweise nicht wirklich funktionierte, hat uns die Apple-Community übel genommen – zu Recht. Seit letztem Jahr kümmert sich das Team «Isotopes» nebst diversen anderen Themen um die Apps. Logisch haben wir längst verstanden, dass unsere User mehr als nur eine Webview von uns erwarten und wir endlich auch native Elemente einbauen müssen. Damit haben wir bereits losgelegt. Perfekte Beispiele sind die neuen LiveShopping-Widgets, die unser iOS-Pirat Michael entwickelt hat. Das war erst der Anfang.

Michael: Es ist ein klassisches Huhn-Ei-Problem: Als wir noch keinen signifikanten Traffic auf der App hatten, war es schwierig die nötigen Ressourcen für Verbesserungen bei den Entwicklern loszureissen. Aber ohne Verbesserungen sinken die Chancen auf mehr App-Traffic. Mittlerweile sieht die Welt anders aus. Ein beachtlicher Teil von Traffic und Umsatz kommen über mobile Geräte. Die Dringlichkeit, unsere Apps den Bedürfnissen der mobilen Community anzupassen, ist riesig.

Das hört sich nach «Reset» an. Heisst das, die neue App-Crew kann auf der grünen Wiese starten?
Zara: Jein – aber die bisherigen Digitec-Galaxus-Apps sind eine grüne Wiese mit riesigem App-Potenzial. Die neuen Entwicklerinnen und Entwickler, die wir suchen, gestaltet die Roadmap nach ihrem Gusto und haben freie Hand jene Features zu priorisieren, die unsere Community zuoberst auf dem Wunschzettel hat. Unser Ziel ist es, die App-User im 2022 zu vervielfachen.

Michael: Die Wiese ist nicht mehr ganz grün. Denn da ist schon das erste Pflänzchen gewachsen. Und darauf bauen wir. Das Team wird in der Startphase mit der jetzigen WebView weiterarbeiten und erstmal möglichst viele native Features hinzufügen. Danach werden wir darüber nachdenken, welche Teile der App wir native machen möchten. Diesbezüglich ist das Team dann komplett frei: Was bringt den meisten Kundennutzen? Welche Features vermissen unsere User am meisten? Was finden wir technisch interessant und auf welche Innovation haben wir echt Bock?

Michael Sommerhalder: Bezüglich Weiterentwicklung der App ist das Team frei.
Michael Sommerhalder: Bezüglich Weiterentwicklung der App ist das Team frei.

Hand aufs Herz: Wie sieht eure DG-Traum-App aus?
Zara: Ich möchte alles machen, was ich auf digitec und Galaxus gerne tue – möglichst personalisiert wäre super – beispielsweise der Versand von Push Nachrichten, sobald ein geiles Produkt auf der Wiederverkaufsplattform im Angebot ist. Und auch, dass meine Abholung im Zürcher Shop am App-Drive-Through rechtzeitig aufpoppt, wenn ich mit dem Velo vorbeifahre.

Michael: Auf jeden Fall muss die App schneller laufen als die WebView. Das Sortieren oder Filtern von langen Listen und das Nachladen von Bildern darf den Flow nicht unterbrechen. Vom Verhalten her bin ich eher die «Greifzange»: Die Suche, das Vergleichen und der Kauf stehen im Zentrum. Das muss schnell und mühelos funktionieren. Wenn ich dann noch über Push Notifications informiert werde, ob sich Lieferfristen oder Preise meiner in der Merkliste gelikten Produkte ändern, bin ich beinahe wunschlos glücklich – beinahe. Noch cooler wäre, wenn ich mir meine Startseite selbst zusammenstellen könnte und alles, was mich weniger interessiert, ausblenden könnte. Und kommt der Tag, an dem ich ein Produkt im Laden fotografieren kann und mir die App sagt, ob es dieses Produkt zum gleichen Preis oder sogar günstiger auf Digitec Galaxus zu kaufen gibt, dann wären wir schon nahe am App-Nirwana.

Fertig soll die gepimpte App schon gestern sein – richtig?
Zara: Eine App ist nie fertig. Einerseits gibt es viele Wünsche aus der Communtiy, die wir umsetzen müssen. Push-Nachrichten oder das Fingerprint Log-in sind derzeit zuoberst auf der Liste. Anderseits gibt es laufend neue Trends aus der App-Welt wie Mobile Wallets, Wearables, Geolocation oder Bio-Metrics, die wir ausprobieren sollten.

Michael: Ich kann da nur zustimmen: Die App wird, wie alle unsere anderen Produkte, nie «fertig» sein. Das erinnert mich an diverse Rekrutierungsgespräche. Dort wird uns von den Bewerber*innen immer die gleiche Frage gestellt: «Warum brauchen wir denn über 200 Leute im Product Development, der Shop funktioniert doch?» Es wird immer etwas Neues geben, das die User-Experience noch besser, einfacher und intuitiver macht. Schon die jährlichen iOS/Android Updates eröffnen uns neue Spielwiesen, um der App eine Frischzellenkur zu verpassen.

Welche Skills muss ein Entwickler oder eine Entwicklerin mitbringen, um bei Digitec Galaxus Vollgas geben zu können?
Zara: Neugierig müssen sie sein, unsere Engineers. Denn das App-Team hat je nach Feature viele Berührungspunkte mit anderen Abteilungen wie beispielsweise dem Customer Service, der Logistik, dem Marketing oder dem Onlineshop.

Michael: Es macht sicherlich Sinn, mit Swift, bzw. Kotlin und den jeweiligen Standardframeworks vertraut zu sein. Bei iOS wären dies Foundation, UIKIt und WebKit. WidgetKit oder AppCenter sind ein willkommenes Plus. Bei Android wären es ViewData/LiveData, Room, Coroutines und Gradle. Egal, für welches Betriebssystem: etwas GraphQL Know-how kann nie schaden.

Und auf welchen Team-Groove sollten man stehen?
Zara: Wir suchen ein App-Team mit «Feuer im Arsch», pragmatisch und experimentierfreudig. Denn «piratisch» ist bei Digitec Galaxus ein einzigartiger Firmenwert, den wir täglich leben. Wir brauchen Leute, die bereit sind mutige Features auszuprobieren und unkomplizierte Lösungen zu finden.

Michael: Wir sind ein sehr sozialer und hilfsbereiter Haufen: Es gibt immer irgendwo jemanden, der «Mitstreiter*innen» für ein Feierabendbier, eine Sportsession oder sonst was sucht. Mich begeistert die Offenheit und Hilfsbereitschaft innerhalb der Firma. Egal, wer ich bin und was ich tue: Bei Digitec Galaxus kann ich eine jede beliebige Person anschreiben und bekomme immer zügig eine Antwort. Das finde ich persönlich schon superspecial. Und innerhalb des Teams ist uns die Zusammenarbeit sehr wichtig. Und zwar nicht erst zum Schluss, etwa beim Besprechen eines Pull Requests, sondern davor mit Diskussionen oder Pair Programming. Das ganze Team sollte über alle Features einigermassen Bescheid wissen. Denn viele Köpfe generieren viele Ideen.

Zara Hegemann: pragmatisch und experimentierfreudig soll sie sein, die neue App-Crew.
Zara Hegemann: pragmatisch und experimentierfreudig soll sie sein, die neue App-Crew.

Zum Schluss die wichtigste Frage: Mit welcher Pizza lassen sie die Digitec-Galaxus-Urgesteine unter den Programmierern für eine Extrameile ködern?

Zara: Das haben wir tatsächlich mal im Team als Statistik gemessen. Das Resultat war eindeutig: Alles ausser Pizza Hawaii ist perfetto.

Michael: Ich glaube, das spielt gar nicht so eine Rolle – Hauptsache Pizza! Das ist schon fast ein universell einsetzbarer Köder, egal ob für Hackathons, Testing Sessions oder einfach als vitaminhaltiger Abschluss des Feierabendbiers.

Interessiert? Hier geht es zum Jobprofil:

Mobile App Engineer

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Tobias Billeter
Head of Corporate Communications
tobias.billeter@digitecgalaxus.ch

Mitarbeitende und Medien auf dem Laufenden zu halten, das ist mein Job. Ohne frische Bergluft geht bei mir allerdings nix! In der Natur hole ich mir den langen Atem, um stets dranzubleiben. Und beim Jazz die Ruhe, um meine Teenager zu bändigen.


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