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Produkttest

Das Wireless-Springseil ist eine seltsame Lösung für kein Problem

Michael Restin
12.11.2022

Das Springseil ohne Seil zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Aber wie das bei Liebe auf den ersten Klick manchmal so ist, entpuppt es sich beim Realitätscheck als ziemlicher Mist. Dabei wäre die Lösung so einfach – und wird sogar mitgeliefert.

Ein mutiger Ansatz

Auch beim Seilspringen ist das Seil eindeutig Mittel zum Zweck, der da ist, rhythmisch über ein aus den Handgelenken beschleunigtes, um den Körper rotierendes Seil zu springen, ohne sich zu verheddern. Das namensgebende Teil wegzulassen ist mutig, weil damit ein grosser Teil des Sinns verschwindet. Das eigentliche Ziel der Übung lässt sich nun nicht mehr erreichen.

Lösung sucht Problem

Dafür setzt er erstens auf ein Display und zweitens auf eine Geschichte. Ein Display, das bei Bewegung irgendwas anzeigt, dient als Rechtfertigung, zwei Griffe ohne Seil in der Hand zu halten. Und die Geschichte liefert das passende Problem für die soeben entwickelte Lösung, das Seil wegzulassen.

Du kennst das: Kaum hast du mit dem häuslichen Work-out begonnen, reisst dein herkömmliches Springseil eine Vase vom Sockel, bevor du damit versehentlich die Katze strangulierst. Überall dort, wo ein umherfliegendes Seil ein Risiko darstellen könnte, bist du mit der Wireless-Variante auf der sicheren Seite. Du zerstörst damit nichts. Höchstens deine Selbstachtung. Also packen wir’s an. Beziehungsweise aus.

Less wire, less fun

Die Verpackung macht in elegantem Dunkelblau noch was her. Doch kaum ist sie offen, verströmt sie genau die ungute Kunststoffnote, die dir beim Anblick des Bildes aus dem Geruchsgedächtnis in die Nase steigt. Das Set enthält zwei Griffe, wovon einer mit einem Display und vier Tasten in der Grösse eines Reiskorns versehen ist.

Damit kannst du einstellen, wie oft du gerne über ein Seil springen würdest, wenn da eins wäre. Oder wie lange du springen möchtest. Dein Gewicht will es auch noch wissen, um als Bonus einen Wert für die Kalorien anzuzeigen, die du eventuell verbrannt haben könntest.

Ausserdem finden sich in der Packung natürlich die beiden kabelähnlichen Seilersatzbommel, deren Enden in die Griffe gefädelt werden. Genau genommen ist das Springseil also nicht wireless, sondern benötigt lediglich less wire. Das Wertvollste scheint mit die Ersatzbatterie zu sein. Ein kleiner Schraubenzieher rundet das Angebot ab.

Mein Blitztest ergibt, dass ich mir beim Seilspringen mit Bommeln so doof vorkomme, dass ich nach fünfzehn Sekunden wieder aufhören muss, obwohl mich niemand dabei beobachten kann. Zwar fühlt es sich nicht komplett unrealistisch an, die Kugeln statt eines Seils durch die Luft zu wirbeln. Du kannst damit so tun, als ob du Seilspringen würdest. Aber es ist freud- und damit sinnlos.

Nichts zischt durch die Luft, nichts klatscht auf den Boden, die Griffe klappern traurig in der Hand. Es ist eine Trockenübung, wie Schwimmbewegungen am Strand.

Durchgerasselt

Damit würde dieser Kurztest mit der lange heraufbeschworenen Enttäuschung enden, wenn da nicht noch etwas in der Verpackung wäre: ein Seil! Ein Seil, das an ein Stromkabel erinnert und sich als echtes Killer-Feature erweisen könnte. Also schnell gewechselt, weg mit den Bommeln und siehe da, nun ergibt die Sache Sinn und ist auch eine koordinative Herausforderung. Mikamax sollte offensiver damit werben, dass eines dabei ist. Es ändert alles.

Aber da das Verkaufsargument nun mal kein Seil ist, hole ich eine Zweitmeinung ein und drücke die beiden Bommelgriffe meinem siebenjährigen Sohn in die Hand. Der rudert hopsend damit in der Luft herum, hört sofort wieder auf und befindet mit verständnislosem Blick: «Ohne Seil bringt das doch nichts.» Und ich merke, dass das Wireless-Seil auch nicht unbedingt etwas für Anfänger ist.

Trotz dieses Reinfalls blicke ich weiterhin mit Begeisterung auf das Sortiment von Mikamax. Von der «Angry Mama» über das Brandeisen fürs Steak bis zur Meerjungfrauschwanzdecke ist noch viel mehr dabei, wovon ich niemals geträumt habe. Weihnachten kann kommen.

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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